Ketsch. Spätestens als sich der große rote Vorhang in der Rheinhalle öffnet und die ersten Spielszenen im Gange sind, ist das Vorpremieren- Publikum überzeugt: Hier stehen Professionalität, Liebe zur Theaterkunst und Leidenschaft für die Schauspielerei im Rampenlicht. Zum 20. Bühnenjubiläum hat das Ensemble des Ketscher Theaters Rampenlicht das Kriminalstück „Die Mausefalle“ von Agatha Christie unter der Regie von Dirk Berger, der gleichzeitig in der Rolle des Giles Ralston überzeugt, mit Bedacht ausgewählt.
Immerhin war dieser Klassiker genau jenes Stück, mit welchem alles begann. Rund 150 Zuschauer besuchten am Donnerstag die Vorpremiere, unter ihnen Bürgermeister Timo Wangler mit seiner Frau, Ehrenbürgerin Helena Moser und Ehrenbürger Jürgen Kappenstein mit seiner Frau. Nahezu die komplette Besetzung der „Mausefalle“ aus dem Jahre 2003 ließ es sich ebenso nicht entgehen, das Stück nun aus den Zuschauerreihen zu verfolgen.
„Wir haben damals im Ferdinand-Schmid-Haus gespielt und es ist schön, dass sich Dirk genau dieses Stück erneut vorgenommen hat. ,Die Mausefalle’ ist spannend und hat echten unterhaltungswert“, erklären Ursula Schulz und Roland Noller, damals Mrs. Boyle und Major Metcalf.
Textpassagen nicht vergessen
Gabi Houschka-Weber ist davon überzeugt, dass sie einige Textpassagen ihrer damaligen Rolle als Mollie Ralston tatsächlich noch mitsprechen könnte: „Doch nun stehen andere im Rampenlicht, und das ist gut so“, lässt die Ketscherin wissen.
Viele Theaterfans freuen sich, dass es nach der langen Pandemiepause wieder möglich ist, Kultur in dieser Qualität in Ketsch zu erleben und auch die folgenden Vorführungen der „Mausefalle“ in der Rheinhalle seien gut gebucht, wie Roswitha Berger, die gemeinsam mit Gertrud Weidemaier als die beiden Mütter der Protagonisten Dirk Berger und Sonja Keller im Hintergrund für die Besucher sorgen, wissen lassen.
Überhaupt scheint das Theater Rampenlicht etwas wie eine große Familie zu sein. Kaum ein Darsteller sei auf der Bühne zu sehen, von dem nicht ein weiteres Familienmitglied in das Geschehen eingebunden ist, ob beim aufwendigen Bühnenbau, der Versorgung der Gäste oder an der Technik.
Das Bühnenbild indes ist aufwendig gestaltet und versetzt das Publikum sofort in die 1950er Jahre in England. Die Schauspieler brillieren mit Textsicherheit, Ausdrucksstärke und Spielfreude, die von der Bühne direkt ins Publikum übergreift. „Mich überzeugt heute ganz besonders Sonja Keller als Mollie Ralston, sie ist fantastisch“, betont Christa Astor aus Schwetzingen in der Pause zwischen den beiden Akten.
Natürlich begeben sich die Zuschauer bei diesem Kriminalstück sofort gedanklich mit auf die Suche nach dem unbekannten Mörder. Der Spannungsbogen indes wird bis zum Schluss gehalten und löst sich erst in den letzten Szenen.
Zuschauer werden zu Komplizen
Wer der Mörder ist, wird der guten Tradition, die seit der Uraufführung in London 1952 gilt, folgend an dieser Stelle natürlich nicht verraten. „Sie sind nun unsere Partner in Crime“, sagt Marc Blechschmidt alias Detective Sergeant Trotter am Ende des Stücks gegen 22.30 Uhr und macht das Publikum zu Komplizen, nachdem sich das Ensemble mit wohlverdientem Applaus von der Bühne verabschiedet.
Wer sich noch mit auf die spannende Suche begeben möchte und einen unterhaltsamen Theaterabend in der Rheinhalle verbringen möchte, hat zum Glück noch ausreichend Gelegenheit dazu.
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