Ketsch. Bauamtsleiter Marc Schneider überbrachte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in der Rheinhalle die frohe Kunde, dass die Erweiterung der Alten Schule sehr ordentlich vorankommt. Der Rohbau sei schon abgeschlossen und man liege sogar vor der veranschlagten Zeit. Außerdem befänden sich die tatsächlichen reinen Baukosten aktuell bei knapp über 3 Millionen Euro – somit lediglich um fünf Prozentpunkte über der Kalkulation. „Das ist in Anbetracht der Situation am Baumarkt durchaus erfreulich, wenn nicht sogar ausgezeichnet“, sagte Schneider. Alle Angebote würden ja auch sorgsam geprüft.
Und damit die erweiterten räumlichen Kapazitäten der Alten Schule schnellstmöglich genutzt werden können, drückten die Ratsmitglieder abermals auf die Tube und vergaben Arbeiten in Hülle und Fülle. Fliesen- und Plattenarbeiten gingen an die Firma Fliesen Fritz aus Heidelberg für knapp 24 500 Euro. Bodenbelagsarbeiten wird die Firma Okutan aus Viernheim für nicht ganz 57 000 Euro ausführen.
Allgemeine Kostensteigerung
Für Maler-, Tapezier- und Lackierarbeiten machte sich die Firma Wilhelm Schmitt Malerei GmbH aus Mannheim stark und erhielt gemäß Angebot in Höhe von fast 60 000 Euro den Zuschlag. Es war das günstigste Angebot, obwohl es um 11,3 Prozent über von den Architekten veranschlagten Summe lag, wie Bauamtsleiter Schneider erklärte. Denn dass die derzeitige Lage am Bau kaum Spielraum lässt, verdeutlichte vor allem die Vergabe von zwei mobilen Trennwänden, die es zulassen, aus vier Räumen zum gegebenen Zeitpunkt zwei große zu machen, damit genügend Raum für Veranstaltungen und Feiern zur Verfügung stehen. Die Firma Becker GmbH & Co. KG aus Neumünster kann für knapp 42 000 Euro liefern, lag aber sage und schreibe 47 Prozent über dem Geplanten. Auch das sei der allgemeinen Kostensteigerung geschuldet, meinte Marc Schneider, denn die insgesamt sieben abgegebenen Angebote hätten sich sämtlich in diesem Segment befunden.
Beim Außen- und Innenputz setzt Ketsch nicht auf das von Heike Schütz geforderte Maß an Ökologie, weshalb sie ihre Gegenstimme ankündigte – gleichwohl wird die Firma Star Fassaden Bau aus Eggenstein-Leopoldshafen für rund 123 500 Euro tätig werden.
Über Schreinerarbeiten (für knapp 48 000 Euro) freut sich die Firma Heinrich Eder GmbH aus Ketsch, während WC-Trennwände von der Firma Sana Trennwandbau GmbH aus Luhe-Wildenau für etwas mehr als 18 500 Euro angebracht werden. Nicht zuletzt Jens Kochendörfer (SPD) freute sich, dass ein Ketscher Unternehmen den Zuschlag erhielt, gleichsam sei aber doch bei vorhandener angespannter Haushaltslage nicht vielleicht doch grundsätzlich das Gebot der Stunde, bei den jeweiligen Firmen nachzufragen, ob es nicht etwas billiger geht. Das könne man bei einem Bieterverfahren nicht tun, sagte Bürgermeister Timo Wangler.
Der freut sich aufs Backfischfest ab Freitag, 5. August, und warb dafür hinzugehen, auch wenn es heuer keinen Backfisch gebe. Die Organisatoren hätten „relativ viel Kritik“ abbekommen. Doch in diesen schwierigen Zeiten und bei einem erheblichen Risiko solle man zufrieden sein, wenn die Angelsportler und die Backfischfest GmbH es stattfinden lassen, schließlich gebe es bei freiem Eintritt über zehn Tage hinweg Programm. Kein Backfischfest wäre keine Alternative.
Derweil werde der Wochenmarkt donnerstags ab 13 Uhr noch nicht so gut angenommen – man werde noch mal mit der Marktgilde sprechen, wie die Veranstaltung „geselliger“ werden könne. Wangler kündigte mehr Werbung an. Der Spendenlauf finde dieses Jahr am Sonntag, 18. September, statt, wobei der Erlös für die von der Jugend gewünschte Calisthenics-Anlage vorgesehen sei.
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