Sportvereinigung 06 Ketsch - „Haben uns trotz Corona gut gehalten“

Arbeitsstunden sorgen für Diskussion bei der Jahreshauptversammlung

Von 
zg/wk
Lesedauer: 
Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden vom Präsidium (stehend v. l.) Stefan Schuster, Cem Eren Polat, Wolfgang Diepold, Präsident Peter Kumpf, Schatzmeister Hussein Eldor, Vizepräsident Martin Leiher, Silivia Espinosa, Schriftführer Walter Kupper, Vizeprä-sident Dieter Pister, Lara Sophie Widera sowie (vordere Reihe) Julian Raddatz, Philip Schweizer, Christopher Reichl, Mohamed Eldor, Paul Linke und Michelle Merle geehrt. © Wolfgang Schwindtner

Ketsch. Bei der Mitgliederversammlung der Spvgg 06, die Corona-bedingt mehrfach verschoben worden war, begrüßte Präsident Peter Kumpf knapp 50 Mitglieder im Clubhaus der Sportvereinigung. Die außergewöhnliche Periode im Vereinsleben seit dem Lockdown im März 2020 habe vorübergehend sämtliche Aktivitäten auf dem Vereinsgelände auf Eis gelegt.

Doch sowohl bei den Finanzen als auch bei den Mitgliederzahlen habe es keine großen Einbrüche gegeben. „Dank der Unterstützung durch die Gemeinde und den Badischen Sportbund, durch Sponsoren und Werbepartner, vor allem aber durch unsere treuen Mitglieder haben wir uns ganz gut halten können“, so Kumpf.

Bei den Trainern der Aktivität habe es ebenso Veränderungen gegeben wie an der Spitze der Jugendleitung. Der bisherige Jugendleiter sei zum Kreisjugendleiter gewählt worden. Er bleibe dem Verein in anderer Funktion erhalten. Die Kooperation mit der Neurottschule sei über eine FSJlerin im zweiten Jahr in Folge gesichert. Der Clubhaus-Pachtvertrag wurde trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten im Juni verlängert und der Blick richte sich wieder auf planbare Veranstaltungen. Und dann sei da noch das große Projekt der Umgestaltung des Verkaufsstands im Waldstadion, dessen Finanzierung noch nicht abschließend eingeschätzt werden könne.

Erfolgreiche sportliche Bilanz

Mehr zum Thema

Sportvereinigung 06

Von Rufmord, Lügen und Intrigen

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren
Sportvereinigung 06

Darf ein Trainer auch Sportwart sein?

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren
Sportvereinigung 06

Peter Kumpf neuer erster Mann

Veröffentlicht
Von
Anke Koob
Mehr erfahren

Der Abteilungsleiter Aktivität männlich, Joachim Fellhauer, zeigte sich erfreut, dass nach zwei abgebrochenen Spielzeiten der Einstieg in die Saison 2021/22 sehr erfolgreich gewesen sei. Der neue Trainer der Ersten, Marco Rocca, habe es in kurzer Zeit geschafft, mit seinem etwas schmaleren Kader in die Erfolgsspur zu finden. Bei der zweiten Mannschaft, die ebenfalls gut aus den Startlöchern kam, sei bemerkenswert, dass sieben Spieler der letztjährigen A-Jugend den Sprung in den Seniorenbereich gewagt hätten.

Für die Aktivität weiblich berichtete Murat Topuzoglu vom erfolgreichen Aufstieg der Ketscher Damen in die Verbandsliga, in der sich allerdings die Punktausbeute bislang als schwierig erweise. Neu sei die Bildung einer zweiten Mannschaft, die auf den guten Strukturen der B-Juniorinnen aufbaue.

Jugendleiter Sebastian Schmid sprach von einem deutlichen Zuwachs an Kindern und Jugendlichen seit der Aufhebung des Lockdowns. 17 Mannschaften seien im Jungen- und Mädchenbereich am Start, über 60 Bambini tummelten sich regelmäßig auf dem Gelände. Voller Vorfreude berichtete Schmid über die Vorbereitungen zum U13-Masters Anfang Januar 2022. Er bedankte sich für die Unterstützung, die er in den vergangenen vier Jahren im Verein erfahren habe und wünschte seinen Nachfolgern, Niko Poutachidis und Thomas Zeidler, viel Erfolg.

Wenig Erfreuliches wusste Klaus Schwab über die Kegelabteilung zu berichten. Als Indoor-Sport sei Kegeln noch härter von den Corona-Regeln betroffen als der Fußball. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten sei in der laufenden Runde nur eine Herrenmannschaft gemeldet, bei den Frauen reiche das Personal nicht aus, ohne Verstärkung stehe man vor einer düsteren Zukunft.

Schatzmeister Hussein Eldor legte umfangreiches Zahlenmaterial zu den Saisonabschlüssen vor. Umsichtiges Wirtschaften, geringere Ausgaben, Einsparungen, wo immer es möglich war, und die Unterstützung über die Corona-Soforthilfe hätten es erlaubt, die Geschäftsjahre jeweils mit einem Überschuss abzuschließen und weitere Schulden zu tilgen.

Einstimmige Bestätigung

Der Bericht des Kassenprüfers Timo Wangler bescheinigte den Beteiligten eine transparente Kassenführung. Die Kassenprüfer beantragten die Entlastung des Schatzmeisters und aller anderen Präsidialen, was jeweils einstimmig erfolgte.

Wahlvorstand Walter Montag fand neben dem amtierenden Präsidium keine weiteren Kandidaten für die anstehenden Neuwahlen. Alle Positionen wurden einstimmig für eine weitere Amtszeit bestätigt.

Emotionaler Schlusspunkt

Und dann wurde es noch etwas turbulent. Vizepräsident Martin Leiher stellte den Antrag, alle erwachsenen aktiven Mitglieder zur Ableistung von Arbeitsstunden, bei Nichterbringung zur Zahlung eines finanziellen Ausgleichs, zu verpflichten. Dabei gehe es ihm um die Stärkung von Gemeinsinn und Vereinskultur.

Nach kurzer und mitunter emotionaler Diskussion verweigerte die Versammlung dem Antrag mit knapper Mehrheit die Zustimmung, woraufhin der Vizepräsident öffentlich für sich die Sinnfrage mit Blick auf eine weitere Amtszeit stellte. Erst ein weiterer Antrag zur Sache half die Gemüter wieder zu beruhigen. Danach wird das Präsidium einstimmig beauftragt zu prüfen, inwieweit aktive Mitglieder des Vereins in geeigneter Form Arbeitsstunden erbringen können und wie dies in der Satzung verankert werden könnte. Die Wiedervorlage erfolgt bei der nächsten Mitgliederversammlung. zg/wk

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung