Ketsch. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie konnten die katholischen Christen den Gottesdienst am Palmsonntag wieder gemeinsam feiern – samt Palmenweihe unter freiem Himmel und anschließender Prozession durch das Hauptportal in die Kirche.
Man dachte an Jesus’ triumphalen Einzug auf dem Rücken einer Eselin sitzend, während jubelnde Menschen den Weg säumten. „Ich wäre gerne dabei gewesen – damals in Jerusalem“, so Pfarrer Bertsch beim Verlesen des Evangeliums. Doch dieses Bild darf nicht täuschen – wohl an keinem anderen Tag im Kirchenjahr liegen Freude und Leid so nah beieinander. Gleich einem König wird Jesus empfangen, seinen Weg bekommt er mit Palmwedeln ausgelegt. Und doch trägt dieser Tag Anfang und Ende mit sich. Jesus, ein wundertätiger friedlicher Herrscher, dessen weiteres Schicksal besiegelt ist. Der Beginn seines Leidensweges endet mit der Kreuzigung am Karfreitag als Vollendung.
300 Sträußchen gebunden
Zu der Messfeier, im Gedenken an das Geschehen vor 2000 Jahren, hatten sich viele Gläubige der Kirchengemeinde im Pfarrgarten von St. Sebastian eingefunden. Versorgt waren sie mit den beliebten Palmsträußchen, die von der Missionsgruppe und deren Freunden Tage zuvor gebunden wurden – 300 an der Zahl – und nun gegen Spende dankbare Abnahme fanden. Zu der Schar altgedienter Kirchenbesucher gesellten sich junge Familien und Kommunionkinder mit ihren bunt geschmückten Palmstecken.
Pfarrer Bertsch holte die Gottesdienstbesucher aktiv in das Geschehen vom Palmsonntag, segnete mit kräftigem Weihwasser-Regen die Palmen und zog in schöner Prozession mit Ministranten und der gesamten Kirchengemeinde vom Pfarrgarten in die Kirche ein. Anschaulich für die Kinder ließ Gemeindereferentin Sigrun Gaa-de Mür Bilder zur Passion auf eine Leinwand projizieren. mf
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