Kommentar Bauarbeiten in Ketscher Enderlestraße: Sinnvolle Investition

Benjamin Jungbluth lobt die Entscheidung der Gemeinde, den Kanal erneuern zu lassen - gerade im Hinblick auf Hochwasserereignisse.

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Benjamin Jungbluth
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Ketsch. Ausgerechnet in den letzten Wochen ihres Bestehens wird es für die Ketscher Traditionsbäckerei Flörchinger noch mal laut und staubig: Die neue Großbaustelle im Ortskern beginnt in der Enderlestraße und damit direkt vor der Haustür des Familienbetriebs. Doch die Kunden können trotzdem noch bis zum letzten Öffnungstag am 27. Juli vorbeikommen und die Backwaren genießen: Alle Geschäfte und auch die Wohnhäuser sollen während der gesamten Bauphase erreichbar bleiben, verspricht die Gemeinde. Und am Ende bekommt der Ortskern hier nicht nur eine schöner gestaltete und grünere Wohnstraße. Der Hauptgrund für die mühselige Baustellenzeit ist der verbesserte Schutz gegen Starkregen durch einen größeren Kanal.

Nicht erst seit den Hochwasserereignissen der vergangenen Wochen in Teilen von Bayern und Baden-Württemberg ist das Thema aktuell. Der Klimawandel, aber auch immer mehr versiegelte Flächen und Bebauungen an zuvor unberührten Stellen verschärfen das Problem. Wenn eine große Unwetterzelle träge über einem Ort hängt, dann kann es in wenigen Stunden so viel regnen, wie sonst nur in Monaten. Kein Wunder, dass dann herkömmliche Abwasserleitungen an ihre Grenzen kommen und am Ende Keller volllaufen. Denn das Wasser sucht sich nicht nur oberirdisch seinen Weg, sondern drückt vor allem unterirdisch durch die Kanalisation. Dass dann zusätzlich noch Fäkalien und Ablagerungen in die Häuser geschwemmt werden, macht den Schaden noch größer.

Es ist also sehr sinnvoll, dass Kommunen hier investieren. Einmal davon abgesehen, dass es sich dabei um Pflichtaufgaben handelt, dienen diese umfangreichen Arbeiten dem Schutz von Gütern und Menschen. Doch auch jeder Bürger kann einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Problem zu entschärfen: Indem auf dem eigenen Grundstück nicht alles zugepflastert wird, sondern Flächen zur Versickerung belassen werden. Und indem der Anschluss an die Kanalisation mit Rückschlagklappen oder anderen technischen Mitteln abgesichert wird. Natürlich sind die Möglichkeiten hier oft begrenzt, aber das Thema sollte von allen Eigentümern zumindest bedacht werden. Denn wenn es einen einmal trifft, ist es für Vorbeugung zu spät.

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Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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