Ketsch. Die letzten Tropfen, ehe die 1,6 Millionen Liter Wasser im Sportbecken drin sind, laufen hinein, als Bäderleiter Armin Luksch auf den „leichten Grünstich“ hinweist. Nach vier Tagen, in denen das Becken volllief, sei diese Färbung des Wassers völlig normal. „Es fehlen ja auch noch die Chemikalien“, sagt er. Wenn das Chlor erst einmal drin sei, verflüchtige sich der Grünstich im Nu.
Weil aber die weiteren Becken, für die Springer und die Wellenfreunde, noch nicht in Betrieb genommen werden können, dauert es mindestens zwei Wochen, bis das Badevergnügen in der Enderlegemeinde starte. Es werde also auf jeden Fall Juni. Sowohl für das Wellen- als auch für das Springerbecken sei grob eine Woche zu veranschlagen – dann sei alles soweit hergerichtet, dass die ersten Schwimmer theoretisch hinein könnten.
Armin Luksch und Mitarbeiter haben noch eine ganze Menge zu tun. „Wir müssen noch die Filter für die Becken zusammenbauen“, sagt er. Ins Wellenbecken passen rund 1,2 Millionen Liter Wasser. Die können erst hineingefüllt werden, wenn beispielsweise die Gitter wieder vor den Wellenschächten montiert seien. Derzeit liegen sie vor dem Ort ihrer Bestimmung, sodass man die Technik, wie in Ketsch Wellen erzeugt werden, nachvollziehen kann. Die insgesamt sechs Schächte werden mit Unterstützung zweier Kompressoren im Untergrund mit Luft versorgt, immer zwei Schächte im Wechsel. Die Luft wird seitlich in den Schacht gepresst und sorgt auf diese Weise für den hohen Seegang.
Nach diversen Wartungsarbeiten, wie zum Beispiel den Fugen des Beckenbodens, die an der seichten Stelle von einer Fachfirma erneuert wurde, gibt es noch die unterschiedlichsten Abschlussarbeiten zu verrichten.
Das Springerbecken muss noch komplett geleert – bei 3,8 Metern Tiefe ist dafür eine mit dem Kanal verbundene Hebeanlage notwendig – und vom Unrat, der sich angesammelt hat, befreit werden.
Den Boden sehen
Im ersten Corona-Jahr 2020 war im Sommer nur die Hohwiese geöffnet. Nun im zweiten wird das Freibad genutzt, aber die Hohwiese bleibt zu. In jedem Fall kommen damit mehr Menschen in den Genuss einer Abkühlung im Vergleich zum Vorjahr. Für Armin Luksch ist derweil viel wichtiger, dass der Sicherheitsaspekt stimmt. Er sagt: „Wir müssen davon ausgehen, dass es Menschen gibt, die ein Jahr nicht geschwommen sind.“ Für ungeübte Schwimmer – für Anfänger eh – sei es von großer Bedeutung, auf den Boden blicken zu können. Wenn es möglich sei, die Tiefe des Wassers einzuschätzen, könnten Paniksituationen viel leichter vermieden werden. Dass die Möglichkeiten, sich mit dem Schwimmen zu befassen unter Corona gelitten haben, werde sich auch in den Kursen bemerkbar machen – Bäderleiter Luksch kündigt mehr Veranstaltungen für Anfänger an, je nachdem, was die Pandemie sukzessive zulasse. Je nach Verordnung speziell für Bäder und der Beurteilung des Gesundheitsamts werde sich das Konzept, nicht zuletzt zum Einlass, ausgestalten. mab
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