Ketsch. „Bund und Land – Hand in Hand“: Unter diesem Motto führen der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting (CDU) und der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm (CDU) zusammen nicht nur Bürgersprechstunden und Veranstaltungen durch, sondern nehmen auch gemeinsam Termine wahr. Nun führte der Weg die beiden CDU-Parlamentarier ins Rathaus nach Ketsch, der offizielle Antrittsbesuch beim neuen Bürgermeister Timo Wangler stand auf dem Programm.
Im Gespräch mit Wangler, der „die Hälfte seines Lebens in Ketsch wohnt“, wurde von Beginn an deutlich, dass der 48-jährige Rathauschef jegliche Entwicklung, welche seine Kommune betrifft, frühzeitig in den Fokus nimmt, um vor Überraschungen gefeit zu sein. „Auf das, was wir seitens der Gemeinde beeinflussen können, möchte ich vorbereitet sein“, sagte Wangler. Ferner machte der Finanzexperte, der jahrzehntelang als Kämmerer tätig war, deutlich: „Nachhaltig heißt für mich ökonomisch und ökologisch, das gehört zusammen.“
Sorge bereite ihm unter anderem der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, der für Kinder ab 2026 gelte. „Auch wenn ich mich bei anderen Kommunen umhöre: Noch weiß keiner, wie das gehen soll und wie hoch der Bedarf dann tatsächlich sein wird.“ Kritisch hatten sich in der Vergangenheit auch der Gemeinde- und der Städtetag sowie die Landkreise geäußert.
Gutting und Sturm wollten weiter wissen, wie die Kommunen die Flüchtlingskrise bewältigen. „Wir sind überall in den Städten und Gemeinden unterwegs. Die Kommunen sagen uns, dass sie am Limit sind“, berichteten die Parlamentarier. „Ja, das ist eine riesige Herausforderung für uns“, so der Bürgermeister, „von den uns zugewiesenen 153 Flüchtlingen konnten wir bisher 86 unterbringen. Die Hilfsbereitschaft ist groß, viele Flüchtlinge sind auch privat untergekommen. Aktuell haben wir bezüglich Unterkünften wieder einen Rundruf gestartet. Klar ist uns aber auch: Die Möglichkeiten, um zu helfen, sind nicht unbegrenzt vorhanden. Unabhängig davon ist die Solidarität mit den Ukrainern riesig.“
Dass die Finanzlage der Gemeinde Ketsch nicht gerade rosig ist, sei allgemein bekannt. „Ich glaube, dass diese Situation auch dazu geführt hat, dass sich die Mehrheit der Ketscher Bevölkerung für mich aufgrund meiner beruflichen Ausbildung und Tätigkeit entschieden hat. Uns allen ist klar: Wir müssen sparen – und auch dafür bin ich gewählt worden“, so Wangler.
Angesichts der Energiekrise und steigender Preise müsse alles auf den Prüfstand, man habe diesbezüglich gar keine Wahl. Wangler: „Ab 2023 müssen wir mit einer Vervierfachung der Strompreise rechnen“. Die Öffnung des Schwimmbades sei nach hinten verlegt worden, man gehe von Mitte November aus.
Weitere Themen waren unter anderem die Sanierung der Rheinhalle wie auch der Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Schule und ein möglicher Anschluss derselben an das Fernwärmenetz der MVV. zg
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