Ketsch. Die erfreulichen Nachrichten, dass das Central Kino in Ketsch nach Corona wieder steigende Besucherzahlen aufweisen kann und der Verein so viele Mitglieder wie noch nie hat – nämlich gut 250 – konnte der Vorsitzende des Kinovereins, Hannes Piechotta, bei der Mitgliederversammlung im Kino berichten.
In den positiven Rückblick und die Zuversicht für die Entwicklung der kommenden Monate mischte sich aber auch große Trauer. Denn die Kinofamilie hat kurz vor Ostern eines ihrer engagiertesten und begeistertsten Mitglieder verloren. Hansdieter Gehres, Filmkenner, Kinoenthusiast und zweiter Vorsitzender des Vereins, ist wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag verstorben (wir berichteten). Der Kinoverein und das Central wären ohne ihn niemals das geworden, was sie jetzt sind, so die Vorstandschaft, schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung.
Die Aktiven des Vereins, der im April 2013 gegründet wurde, täten nun alles dafür, das Kino für die Besucherinnen und Besucher in Begeisterung für gute Filme und im Sinne von Hansdieter Gehres weiterzuführen, so das klare Statement am Abend der Mitgliederversammlung.
Besondere Abende kommen an
Im Rückblick auf das noch von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2022 zeigten Hannes Piechotta und Kassiererin Christa Brosowski auf, dass in den zurückliegenden Monaten das Publikum zurückgefunden hat in sein Kino. Grund seien zum einen die Rücknahmen der Corona-Auflagen gewesen, aber auch, dass die Verleiher mehr attraktive Filme auf den Markt gebracht hätten. Außerdem hat das Central wieder begonnen, besondere Filmabende anzubieten. So stellte der Regisseur Benjamin Martin seinen aktuellen und preisgekrönten Spielfilm „Schattenstunde“ im Central vor, auch Stanislaw Mucha kam bereits zum zweiten Mal ins Ketscher Kino und brachte seine Doku „Wettermacher“ über Meteorologen am äußersten Rand Sibiriens mit.
Eberhoferkrimis beliebt
Besonders beliebt beim Publikum waren Komödien und als regelrechter Publikumsmagnet erwies sich ein Film aus der Serie der Eberhoferkrimis nach den gleichnamigen Romanen von Rita Falk – nämlich „Gugelhupfgeschwader“. Auch Reihen wie Kirchenkino und Sunday Movies wurden erneut ins Programm aufgenommen. In der Zwischenzeit fänden die beliebten „Mädelsabende“ statt, so der Rückblick des Vorstands. Immer mehr Resonanz fanden auch wieder die Live-Veranstaltung im Kinosaal. Zu Gast waren dort unter anderem der „Stummfilmerzähler“ Ralph Turnheim, die Musiker Matthias und Anna Wurm und Werner Ries mit seinen handgefertigten Figuren und dem „Kabinett des Dr. Galgenganz“ nach Texten von Christian Morgenstern.
Als besonderen Höhepunkt des Jahres hob Hannes Piechotta die Teilnahme von Central Kino beim „Tag der Vereine“ im April in der Rheinhalle hervor. Der Stand dort und die Präsentation habe die während der Corona-Zeit ein wenig abgedämpfte Freude wiedergebracht und nachhaltig nach innen und außen gewirkt.
Info: Central Kino, Enderlestraße 24a in Ketsch, Telefon 06202/9 29 67 57, E-Mail info@central-ketsch.de, www.central-ketsch.de
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