Ketsch. „Kleine Sprünge“ hatte Bürgermeister Timo Wangler beim Neujahrsempfang im vergangenen Januar bei seiner Rede mittels einer Skispringmetapher für die Zukunft der Gemeinde angekündigt – bedingt durch die klamme Finanzlage sollten sich diese Worte dann auch als richtig erweisen. Doch es hat sich – und hier hat die Verwaltung im Jahr 2024 einen einwandfreien Job gemacht – trotzdem einiges in der Enderlegemeinde bewegt.
So wurde beispielsweise mit der Sanierung der Alten Schule ein großes Bauprojekt erfolgreich und im Zeitplan abgeschlossen und gleichzeitig wurde mit dem Großprojekt rund um den Kanalbau in der Enderlestraße begonnen. Dieser läuft nun seit Juni auf Hochtouren und kommt ebenfalls nach Plan voran.
Gleichzeitig brachten die Kommunalwahlen, die ebenfalls im Juni stattfanden, nicht nur zehn neue Gemeinderäte, sondern mit der AfD eine weitere Fraktion in das Gremium. Trotzdem blieb es in den folgenden Sitzungen im Ratsaal weitestgehend ruhig, nur bei der Entscheidung über die neue Grundsteuer ging es im Gremium heiß her, vor allem wegen eines Antrages der neuen Fraktion.
Doch die anfangs erwähnten „kleinen Sprünge“ zeigten sich auch in weiteren Fortschritten im Ort: So wurde in Zusammenarbeit mit der Kabs und der Unterstützung der Bewohner aktiv gegen die Verbreitung der Tigermücke vorgegangen. Auch bei weiteren Themen wie dem Klima- oder Umweltschutz hat sich Ketsch weiterentwickelt. Beispielsweise leistete die Verwaltung in Sachen Aufklärung „Pionierarbeit“ und initiierte den ersten Ketscher Rad-Aktionstag – mit vollem Erfolg.
Die schiefe Haushaltslage machte sich jedoch zum Ende des Sommers bemerkbar, als das Freibad seine Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel reduzieren musste. Doch auch hier hielten die Ketscher tapfer zusammen und starteten direkt einen Aufruf, um ehrenamtliche Helfer zu organisieren.
Doch auch im kulturellen Bereich steht die Enderlegemeinde weiterhin hervorragend da: Im Central gab es erneut zahlreiche Veranstaltungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten und auch die Live-Events im Ferdinand-Schmid-Haus wie diverse Kabarett-Auftritt oder Live-Konzerte waren ein voller Erfolg.
Ein großes Medienecho gab es indes für den AfD-Landesparteitag in der Rheinhalle, der im November stattfand. Doch den Rechtspopulisten stellten sich eine Großzahl an Demonstranten entgegen und auf dem Festplatz wurde das „Fest der Vielfalt“ gefeiert. Dabei nahmen zahlreiche Vereine und Institutionen mit Ständen teil und es gab ein umfangreiches Bühnenprogramm samt zwei großen Demozügen.
Ein bunter und fröhlicher Demozug ging auch im September durch die Enderlegemeinde: Erstmals fand die Dorfpride in Ketsch statt und lockte hunderte Menschen in die Kurpfalz, um für Freiheit und Vielfalt zu demonstrieren – ein wahres Spektakel, das wohl noch Jahre in Erinnerung bleiben wird.
Stimmungsvolle Feste
Dass die Ketscher feiern können, bewies auch erneut das Backfischfest, bei dem die Organisatoren bei den Live-Auftritten der Partyband „Radspitz“ erfolgreich ein neues Sicherheitssystem im Festzelt einführten. Ob das traditionelle Fischerstechen, das Mai- oder Musikfest, diverse Charity-Veranstaltungen wie die „Sternenklänge“ oder der erneut äußerst erfolgreiche Weihnachtsmarkt – 2024 war Ketsch abermals von stimmungsvollen Festen geprägt.
Und der Veranstaltungskalender in der Gemeinde erhielt auch einen spannenden Zuwachs: Das erste Ketscher Weinfest auf dem Marktplatz kam bei den Anwohnern äußerst gut an und soll auch im kommenden Jahr wieder stattfinden. Klassiker wie das Hähnchen- oder das Glühweinfest zeigten sich wieder stark frequentiert und ließen die Pandemiezeiten in Vergessenheit geraten.
Die kochenden Männer der „Enderle-Chuchi“ riefen ihre bundesweiten Clubkameraden zudem zum „Kochen im Grünen“ auf und knapp 1000 Kulinarik-Fans fanden den Weg nach Ketsch und feierten ein Fest voller frisch zubereiteter Leckereien. Dort erhielt auch Bürgermeister Timo Wangler kniend die ehrenvolle Auszeichnung des „Löffeltrunks“.
Für Ketsch war das Jahr 2024 ein Jahr der Hoffnung: Trotz der noch immer schwer belastenden Haushaltslage konnte die Enderlegemeinde zwölf vielversprechende Monate hinter sich bringen. Dies lag zum einen erneut an dem Engagement und dem Zusammenhalt der örtlichen Vereine und zum anderen am Einfallsreichtum der Verwaltung, die den Sparmaßnahmen mit Kreativität entgegen getreten ist. Beispiele hierfür sind kleinere Investitionen mit größerem Effekt, wie der Thermostatenwechsel in der Neurottschule oder die neue Technik beim Flicken der Straßenschäden.
Auch bei dem Spendenaufruf bezüglich der Weihnachtsbeleuchtung sorgten die Bewohner mit ihrer Großzügigkeit für ein adventliches Ketsch. So bleibt die Hoffnung, dass auch 2025 nur kleine Auswirkungen der Haushaltskrise bringen wird.
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