Gemeinderat

Der Schwimmspaß in Ketsch wird teurer

Die Eintrittspreise fürs Hallen- und Freibad steigen für Erwachsene und Jugendliche. So könne der exorbitante Anstieg der Energiepreise wenigstens zum Teil ausgeglichen werden. Doch generell ist der Schwimmspaß ein Drauflegegeschäft.

Von 
Marco Brückl
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Der Eintritt ins Bad, hier beim Arschbomben-Battle vergangenen August, macht bei der Erwachsenen-Saisonkarte 110 statt bisher 90 Euro aus. © Lenhardt

Ketsch. Kämmerer Gerd Pfister hat mit Blick auf den Haushalt mal wieder schlechte Nachrichten und spricht von einer „wahnsinnigen Strompreiserhöhung“, die es erfordert, an den Eintrittspreisen für das Hallen- und Freibad zu drehen. „Wir sind weit davon entfernt, kostendeckend zu sein“, weiß er hier nur allzu gut. In der Haushaltsplanung 2023 weisen die Bäder ein Defizit von rund 930 000 Euro aus. Deshalb hat die Verwaltung dem Gemeinderat vorgeschlagen, die Gebühren zu erhöhen, um zumindest den exorbitanten Anstieg der Energiepreise wenigstens zum Teil auszugleichen. Die Gemeinderatsmitglieder folgten dem Vorschlag einstimmig. sodass ein Erwachsener für eine Einzelkarte neuerlich 5 statt bisher 4 Euro (Jugendliche 3 statt 2,50 Euro) zahlt.

Es ist schon der Wahnsinn, wie sehr sich der Schwimmspaß zu einem Drauflegegeschäft entwickelt hat. Kämmerer Gerd Pfister geht davon aus, dass die Eintrittspreise mindestens fünfmal so hoch sein müssten, um die Freizeitattraktion kostendeckend vorhalten zu können. Mit der Preiserhöhung schafft es die Verwaltung auf Basis bisheriger Besucherzahlen, das Defizit immerhin unter die 900 000 Euro-Grenze zu drücken. Mehreinnahmen von nicht ganz 50 000 Euro werden erwartet. Die Verwaltung hatte gemessen am zu erwartenden Resultat also eine moderate Erhöhung vorgesehen.

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Die Stimmen aus den Fraktionen offenbarten, dass zur Entscheidung letztlich keine Alternative gesehen wurde. Bei 930 000 Euro Defizit seien 50 000 Euro Mehreinnahmen „ein Tropfen auf den heißen Stein“, wie Rainer Fuchs (CDU) den Kämmerer zitierte. Moses Ruppert (SPD) hielt die Preiserhöhung für „vertretbar“ und Robert Brusnik (Grüne) meinte, dass Ketsch angesichts der Haushaltslage „nicht drum herum“ komme. Jürgen Stang (Freie Wähler) sah „keine andere Möglichkeit“ und Chris Brocke (FDP) fand die Weitergabe der vermehrten Energiekosten fair. Ein Tenor war auch, dass Ketsch den (Preis-)Vergleich mit anderen Bädern wahrlich nicht fürchten müsse.

Ketscher Freibad öffnet voraussichtlich Mitte Mai

Für die verschiedenen Ticketvarianten sind folgende Veränderungen zu berücksichtigen: Die 10er-Karte kostet für Erwachsene künftig 45 Euro (bisher 36 Euro), Jugendliche (sechs bis 17 Jahre) zahlen dafür 27 Euro (bisher 23 Euro). Die 25er-Karte macht ab sofort 100 Euro (85 Euro) für Erwachsene aus, Jugendliche zahlen nun 62 Euro (52 Euro). Die 50er-Karte (pro Eintritt 3,60 Euro) ist bei den Erwachsenen für 180 Euro (150 Euro) zu haben, für Jugendliche werden 120 Euro (100 Euro) fällig. Und der Preis für die Saisonkarte beträgt für Erwachsene neuerdings 110 Euro (bisher (90 Euro), für Jugendliche 54 Euro (45 Euro).

Bürgermeister Timo Wangler stellte derweil in Aussicht, dass das Freibad gegebenenfalls Mitte Mai öffnet, sofern das Wetter mitspielt. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Die Badestelle an der Hohwiese könne schon früher geöffnet werden – „am kommenden Wochenende noch nicht, aber vielleicht das Wochenende darauf“.

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