Ketsch. „Wann immer ihr es für wichtig haltet, dass ich mich miteinbringe, komme ich gerne zum Vereinsstammtisch“, versichert Bürgermeister Timo Wangler am Ende des jüngsten Stammtisches. Diesen haben die Vertreter der TSG, der Tanzfreunde, des Tennisclubs, der Spvgg 06, der Kurpfalzwanderer, des Bridgeclubs, der IG Ketscher Vereine, des Schachclubs, der Naturfreunde, des Tauchclubs und des Tischtennisclubs genutzt, um ihre Anliegen und Fragen zu platzieren.
Wie ein roter Faden zog sich dabei ein Thema durch den Abend: der dringende Bedarf an Räumlichkeiten für Gruppenangebote oder Treffen der Vereine. „Wir stehen vor dem Problem, dass das Lokal, in dem wir uns bisher trafen, nun eine Raummiete verlangt. Überall steigen die Kosten, aber für uns als Verein ist dies so nicht tragbar“, erklärten die Kurpfalzwanderer und diese Problematik wurde in der Runde von vielen Stellen bestätigt.
Doch gemeindeeigene Räume weitestgehend mietfrei zu nutzen, sei eben auch nicht möglich, zumal es hier keine freien Kapazitäten gäbe. „Auch wir von der TSG stehen vor diesem Problem, wenn wir in den nächsten Jahren an die Sanierung der TSG Halle denken“, erläutert Ralph Oswald und innerhalb des Stammtisches wurden Lösungsansätze durchgespielt.
Ketscher Vereine müssen sich untereinander abstimmen
„Seitens der Gemeinde können wir zwar nachhalten, wie die Belegungen von Hallen und Räumen sind, doch die Vereine müssen sich untereinander abstimmen, was meistens gut gelingt, wenn jeder ein wenig ab und zu gibt“, weiß Timo Wangler aufgrund eigener langjähriger Vereinserfahrung. „Wenn allerdings wie beim Tauchclub das Hallenbad schlicht geschlossen wird und das Freibad noch nicht geöffnet ist, dann wird es mit Trainingsmöglichkeiten schwierig genauso wie für die DLRG“, erläutert Gerd Welker vom Tauchclub.
Obgleich der Verein die Wasseraufsicht rechtlich übernehmen dürfte, sei diese Maßnahme Teil des strikten Sparprogramms der Gemeinde, denn die Preise für die Heizkosten des Bades seien enorm gestiegen, wie Wangler erklärte, dennoch wolle er dieses Thema mitnehmen, um Lösungen zu prüfen. Genauso wie die Problematik des Schalls in der alten Werderhalle, des Internetzugangs in der Turnhalle bei der Alten Schule, der fehlenden Straßenbeleuchtung entlang des Weges beim Naturfreundegelände oder der Änderung der Postanschrift der TSG, wie die jeweiligen Vereinsvertreter anregten.
Obwohl der neue Hausmeister der Rheinhalle, Andreas Grimm, für seinen Einsatz von allen sehr gelobt wurde und auch die Kommunikation zwischen Verwaltung und Vereinen als verbessert und positiv bewertet wurde, stellte Günther Klefenz und Ralph Oswald die Frage, was aus dem sogenannten Kümmererprogramm, das im Zuge des Gemeindeentwicklungskonzeptes aufgelegt wurde, geworden sei. „Schließlich gab es hier auch eine Gruppe, die sich dem Thema Rheinhalle angenommen hat“, so Klefenz.
Thema Rheinhalle für vier bis fünf Jahre auf Eis gelegt
„Aufgrund von Pflichtaufgaben, die wir als Gemeinde zu stemmen haben und der bekannten Finanzlage, wird sich beim Thema Rheinhalle die nächsten vier bis fünf Jahre wohl nichts tun wir“, sagt Wangler und führt Beispiele wie Brandschutzmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden, Ausgaben zur Realisierung der Kinderbetreuung (Kindergärten und ganztägige Betreuung an der Grundschulen) oder Arbeiten an der Kanalisation an. Zunächst gelte es, Defizite zu minimieren, dann könne man an weitere Ausgaben denken.
Dass die Vereine sich untereinander in vielen Richtungen unterstützen können, zeigte sich bei diesem Vereinsstammtisch jedoch gleich in mehrfacher Hinsicht. Auf dem sprichwörtlichen „kleinen Dienstweg“ und im Austausch wurden Lösungen gefunden und wenn es auch nur um eine Kuchentheke für eine Vereinsveranstaltung geht.
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