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Ketsch schaltet sieben Wlan-Hotspots ab

In Ketsch wird es zukünftig nur noch an zwei Standorten gratis in die virtuelle Welt hinein gehen. Bei den neun Wlan-Hotspots in der Gemeinde registrieren sich kaum noch Nutzer.

Von 
Caroline Scholl
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Freies Wlan gibt es jetzt nur noch hier an der Ketscher Rheinhalle und an der Neurotthalle – weil es von Besuchern von Veranstaltungen durchaus genutzt wird. © SCHOLL

Ketsch. Im Jahr 2018 war es eines der Prestigeprojekte des Ketscher Jugendbeirates, als ganze neun Wlan-Hotspots zuerst durch das Engagement der Jugendlichen, dann durch die Genehmigung der Gemeindeverwaltung und schließlich durch die Umsetzung mit der EnBW in Betrieb genommen werden konnten. Der damalige Kostenpunkt: 13 600 Euro laut Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer auf Nachfrage. „2018 waren die Nutzungen und der Bedarf gerade für junge Leute noch anders. Ob es da schon die ganzen Flatrates fürs Datenvolumen gab, kann ich nicht sagen. Was ich jedoch sicher weiß, kaum ein Jugendlicher hatte damals solche Nutzungsflats. Eine flächige Umsetzung an den Standorten, an denen Jugendliche sich aufhalten, war uns deshalb bei der Investition, die wir gerne getätigt haben, wichtig“, sagt Knörzer.

„Mit neun Standorten boten wir zu diesem Zeitpunkt eines der besten Netzwerke dieser Art in der Region“, sagt der Hauptamtsleiter. dann noch. Am Badestrand Hohwiese, am Pavillon Kreuzwiesenweg, im Freibad, am Enderleplatz, am Marktplatz, an der „Alla-Hopp“-Anlage, an der Multifunktionssportanlage in der Walldorfer Straße, an der Rheinhalle und der Neurotthalle wurde so durch das System „Smight“ der kostenlose Wlan-Zugang für alle möglich und entsprechende Hinweisschilder aufgehängt, um auf die virtuellen Zugänge hinzuweisen.

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„Im April 2022 wurde das System ‚Smight’ von der EnBW aber nicht mehr weitergeführt und in ein anderes Unternehmen transferiert. Man muss wissen, dass die jährlichen Kosten für dieses System sich auf 7650 Euro für das notwendige unbegrenzte Datenvolumen beliefen. Wir haben seitens der Gemeinde mit dem neuen Anbieter die Konditionen geprüft, aber gleichzeitig auch eine Nutzungsanalyse im Monat Juni durchgeführt.

Das Verhalten der Ketscher Hotspot-Nutzer hat sich verändert

Dabei stellte sich heraus, dass es wirklich nur noch einzelne Nutzungen gab, was in keiner Relation zu den Kosten, gerade in der aktuellen Haushaltslage, steht“, sagt Ulrich Knörzer. Das Nutzungsverhalten und die Möglichkeit, durch Flatrates der Mobiltelefonanbieter kostengünstig ein hohes Datenvolumen zu nutzen, habe sich schnell verändert. „Wir haben dann die Wlan-Hotspots – nach Abstimmung im Gemeinderat – abgeschaltet. Bis auf die Hotspots in der Rheinhalle und der Neurotthalle, die wir gemeindeeigen betreiben. Die halten wir im Hinblick auf die Besucher von dortigen Veranstaltungen für wichtig. Bisher hat sich über das Fehlen der anderen Wlan-Hotspots im Rathaus noch niemand beschwert, was wohl zeigt, dass der Bedarf ausgelaufen ist“, so Knörzer überzeugt.

Moses Ruppert, heute SPD-Gemeinderat, hat sich im Jahr 2018 als Jugendbeirat enorm für die Wlan-Hotspots eingesetzt. Er könne die Entscheidung für das Aus, so erklärt er unserer Zeitung, völlig nachvollziehen: „Die Wlan-Hotspots waren damals wichtig und gerade für die Ketscher Jugendlichen ein großer Gewinn. Auch, dass damals die Jugend so stark gehört und dieses Projekt umgesetzt worden ist, ist rückblickend eine gute Sache. Die Zeit geht weiter, heute haben alle Flatrates und natürlich muss man dann Schlüsse ziehen. Ich halte es für die richtige Entscheidung, dass die Kosten für die Weiterführung von kaum genutzten Wlan-Hotspots künftig eingespart werden“, sagt Ruppert.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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