Ketsch. Sorgen gemacht habe sie sich schon. Menschen zu finden, die ehrenamtlich in die Verantwortung gehen, war in den Augen von Evelyn Biemer, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit beim TSG 1902, schon leichter. Seit dem Frühjahr ist die Stelle des Vorsitzenden vakant und es habe durchaus Sorgen gegeben, dass sich das zu einem größeren Problem entwickeln könnte.
Doch seit wenigen Tagen ist klar, dass es wenigstens einen Kandidaten für die Wahl am Freitag, 23. Juni, gibt. Mit dem 42-jährigen Kevin Gunsch habe man einen Mann, der bereit sei, bei der TSG dieses Spitzenamt zu übernehmen. Der Mann sei zwar erst seit rund zwei Jahren Mitglied im Verein und genau wie seine drei Kinder in der Handballabteilung zu finden, doch Biemer ist überzeugt davon, dass er für das Amt des Vorsitzenden alles mitbrächte. Klarheit bringe natürlich erst die Wahl durch die Mitgliederversammlung in rund zwei Wochen. Aber Biemer ließ gegenüber der Schwetzinger Zeitung keinen Zweifel daran, dass sie froh sei, einen Kandidaten zu haben.
Komplettumbau des Vorstands und Verkleinerung der Gremien bei der TSG 1902 Ketsch
Mit diesem Datum wird sich für den 1902 gegründeten Verein mit derzeit rund 1800 Mitgliedern, organisiert in sieben Abteilungen, jedoch mehr ändern als nur der Name des Vorsitzenden. Es ist beim Vorstand nicht übertrieben, von einem Komplettumbau zu sprechen.
Mit den Verantwortlichen für die Jugend verzeichnete die TSG bis dato zehn Vorstandsposten. Angesichts der schwindenden Bereitschaft, ehrenamtliche Pflichten zu übernehmen, wird der Vorstand der TSG auf drei Mitglieder zusammengeschrumpft. Ein so großer Vorstand sei einfach nicht mehr darstellbar gewesen.
Was allerdings nicht heißt, dass zukünftig Aufgaben liegen bleiben werden. „Dies werden in Zukunft einfach mehr als Projektarbeit organisiert.“ Das soll heißen, dass für bestimmte Arbeitsbereiche im Verein, sich Mitglieder auf Zeit zusammenschließen sollen, die sich einer jeweiligen Aufgabe annehmen.
Neue Ära für die TSG 1902: Weichenstellung für die Zukunft
Biemer ist sich sicher, dass das zeitgemäßer sei und der Verein davon profitieren könne. Für die beiden anderen Vorstandsmitglieder kann Biemer übrigens ebenfalls Kandidaten präsentieren. Zur Wahl stellen sich Rudolf Haas, bisher zuständig für die Finanzen, und Christoph Meurer, beim Verein verantwortlich für die IT.
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Die Verkleinerung muss kein Nachteil sein. Im Gegenteil, schon im alten Rom zeigte sich im Jahr 60 vor Christus ein Triumvirat aus Gaius Julius Caesar, Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus bei der Führung eines Weltreiches durchaus erfolgreich – ein durchaus ambitionierter Vergleich des Vereins. Doch was im römischen Reich geklappt habe, dürfte ja auch bei der TSG funktionieren.
Die Zukunft der TSG mit ihrem Aushängeschild, der Frauen-Handballmannschaft, besser bekannt als Ketscher Bären, die gerade in der zweiten Bundesliga spielen, dürfte vorerst jedenfalls gesichert sein. Gerne könnten sich übrigens noch mehr Kandidaten melden, wird im Gespräch mit unserer Zeitung betont.
Die Wahl am Freitag, 23. Juni, findet bei der Jahreshauptversammlung statt und sie dürfte für den Verein eine Weichenstellung sein, die für die Zukunft tatsächlich einen Unterschied macht.
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