Heimatmuseum

Von Radiowellen und Ketscher Idolen

Der „Ketscher Bu“ Bernd Bürkle stellt seinen Song zum Jubiläum des Massenmediums Radio vor. Passend dazu fand jüngst im Museum des Heimat- und Kulturvereins eine Ausstellung statt.

Von 
Ralf Strauch
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Der „Ketscher Bu“, Bernd Bürkle, gibt beim Heimatmuseum eine Eigenproduktion im Zusammenhang mit dem Radiojubiläum zum Besten. © cheezzy

Brühl. Es war ein traditionelles Lied, das als erstes im Radio erklang, intoniert von Klarinette, Harmonium, Streichinstrumenten und Klavier. Was heutzutage nichts Besonderes mehr ist, war vor 100 Jahren eine Sensation, denn es war die erste Radioübertragung überhaupt. In Deutschland war Königs Wusterhausen der erste Sender, in einer Stadt nahe von Berlin.

An die Geschichte des Radios erinnerte am Museumstag die Ausstellung des Heimat- und Kulturvereins im Alten Wasserwerk. Anfangs waren Radioapparate noch sehr groß und teuer. Derjenige, der Radio hören wollte, ging in ein Café oder eine Kneipe, in der ein Radio eingeschaltet war. Manche Leute kannten sich gut mit Technik aus und bauten sich ihre Apparate mehr oder weniger selbst.

Radio wurde als Propagandamittel ausgenutzt

Doch die Hörer mussten in den Folgejahren immer weniger für die stetig leistungsstärkeren Geräte zahlen. Als die Nationalsozialisten im Jahr 1933 an die Macht kamen, boten sie als Propagandamittel den Volksempfänger an. Dieses Gerät war einfach und billig. An all diese Epochen erinnern die vielfältigen Exponate der Ausstellung im Heimatmuseum.

Noch heute hört etwa die Hälfte der Bevölkerung täglich Radio. Und das ist für den „Ketscher Bu“ Bernd Bürkle Grund genug, dem Informationsmedium ein Lied zu schreiben, das er im Heimatmuseum erstmals vor Publikum vorstellte. Immerhin hat Ketsch auch eine dauerhafte Stimme im Radio: Doris Steinbeißer: Die 60-jährige Journalistin stammt aus Ketsch und arbeitet beim SWR. Sie ist die Mundartexpertin schlechthin. „Sie ist für uns ein Idol in der Kurpfalz, das ist doch klar – wir alle zusammen kennen sie ja!“, dichtete Bürkle in seiner Hommage an die Radiofrau.

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Doch nicht nur ihr widmeten der Ketschen Liedermacher einen Song, sondern auch in gewisser Weise dem Schwetzinger Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, dem er extra in seinem „Kurpfalzsong“ ein Gitarrensolo hineingeschrieben hat.

Daneben erklang im geselligen Umfeld des Alten Ketscher Wasserwerks der „Bugasong“, in dem Bürkle seine Zuhörer auf eine Radtour zur Bundesgartenschau in Mannheim mitnimmt.

Die munteren Lieder des Ketscher Musikers rundeten das Museumsfest am Wochenende fröhlich ab. So stimmte schon bei dieser Premiere mancher nach der ersten Wiederholung des Refrains mit ein. 

Redaktion

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