Ketsch. Mächtig und jubelnd zugleich lies Stefan Göttelmann die Orgel zu Beginn des Hochamtes am Ostersonntagmorgen in Ketsch erklingen. Österliche Auferstehungsfreude brachte er damit zum Ausdruck und gerne stimmte die versammelte Gemeinde in das Liedgut mit ein.
„Durch die Auferstehung von Christus hat die Menschheit einen neuen Anfang gemacht. In der Karwoche sind wir bis auf den Grund menschlicher Existenz hinabgestiegen – und drei Tage später werden wir immunisiert gegen den Tod, wenn wir Christus, den Auferstandenen, in uns einlassen“, so beschrieb Pfarrer Erwin Bertsch die Bedeutung des Osterfestes für die Christenheit zur Eröffnung der Messfeier auf passende Weise.
Das Osterhochamt in Ketsch: Neuer Anfang durch Auferstehung
„Ostern bedeutet Perspektivenwechsel, unser Blick weitet sich.“ Die Einstellung dazu bekräftigte der Pfarrer in seiner Predigt, eine Fabel von Franz Kafka diente zum Einstieg. Ein Mäuseleben – Falle oder Katze – fand die Auslegung zum Bild des Lebens. Hoffnungen und Niederlagen, Ohnmacht und Hilflosigkeit und letztlich beginnt am Ende aller menschlicher Fähigkeiten Gott.
„Wir lassen uns nicht auf die Mächte des Todes ein, doch Auferstehung ist auch keine Verlängerung des Lebens im eigentlichen Sinn. Ostern zu feiern ist anspruchsvoll. Jesus will in uns leben und davon sollen wir Zeugnis abgeben“, sagt er. Ostern bring die Wende: „Statt vom Leben zum Tod nun vom Tod zum Leben.“
Osterkerze und Musik: Symbolik und Feierlichkeit im Gottesdienst
Die Nachdenklichkeit der Zuhörer nach diesen tiefgreifenden Ausführungen wurde abgelöst mit jubelnden Osterliedern und der musikalischen Mitgestaltung durch die Kantorei. Auszüge aus der Messe von Johann Wenzel Kalliwoda brachte der Chor zu Gehör, dazu sei das „Jubilate Deo“ besonders benannt.
Den Chorraum von St.-Sebastian schmücken frisch aufgesteckte Kerzen, anteilig mit Bienenwachs, wie es der Brauch zu Ostern will.
Hervorgehoben wurde besonders die Osterkerze, die in der Osternacht am geweihten Feuer entzündet wurde und symbolhaft für Christus, das Licht der Welt steht. „Möge Ostern Einzug in die Herzen der Menschen halten und nicht schweigen lassen ob der gehörten Botschaft“ damit verband Pfarrer Bertsch seinen Segen zum Abschluss des Hochamtes.
Die feierliche Ostervesper am Sonntagabend in Ketsch vertiefte nochmals die Freude der Auferstehung und würdigte besonders Maria, die Mutter Jesu, zum Osterfest mit dem Marien-Lobgesang und Gebeten.
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