Tennisclub

Einweihung des neuen Padelplatzes in Ketsch: Ein Luftloch für den Bürgermeister

Der neue Padelplatz ist offiziell eingeweiht: Samt Beachfläche und gemütlichem Loungebereich entsteht ein Ort für lange Verweildauern

Von 
Marco Brückl
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Ein „Dreamteam“: Bürgermeister Timo Wangler (r.) schaut zu, ob Redakteur Marco Brückl ausnahmsweise mal kein Luftloch schlägt. © Brückl

Ketsch. Der Selbstversuch bringt die Gewissheit: Die Spanier, für die Padel gleich nach Fußball den zweitliebsten Sport ausmacht, kann man durchaus verstehen. Padel – eine Mischung aus Tennis und Squash – besitzt einen hohen Spaßfaktor und bietet bereits nach kurzer Spielzeit das Terrain für Erfolge – allerdings nicht für den Schreiber dieser Zeilen. Der hatte nur Glück, dass er beim Ausprobieren in ein Doppelteam mit Ketschs supersportlichem Bürgermeister Timo Wangler aufgestellt wurde. Bei den zahlreichen selbst produzierten Lüftlöchern sorgte allein der Rathauschef für den einen oder anderen Punkt im gemeinsamen Testmatch.

Wenn es gilt, ein rotes Band durchzuschneiden, sind die Protagonisten normalerweise schick gekleidet. Zumeist steht dann ein offizieller Akt bevor, dem man mit seinem feinen Outfit die Entsprechung geben möchte. Rote Bänder werden aber beim Tennisclub Ketsch (TCK) eher selten durchtrennt, sodass die Sportler kurzerhand gesagt haben, man solle doch bitte in sportlichem Gewandt erscheinen. Zumal es für Jürgen Hoffmann, den Vorsitzenden des TCK, nicht zuletzt darauf ankam, dass die Besucher und Gäste beim Tennisclub den schmucken neuen Padelplatz nicht nur staunend anschauen, sondern passend gekleidet auch zur Leibesübung aufgrund von Erprobungszwecken schreiten können.

Caroline Knapp, im Vorstandsteam des TCK für Veranstaltungen zuständig, und Vorsitzender Jürgen Hoffmann durchschneiden das rote Band. © Brückl

Schnell und präzise

Wie es vortrefflich funktioniert, machten Oliver Vögtler, Markus Wachtel (beide Herren 50), Samuel Seeger und Leonard Elischer (beide erste Herrenmannschaft) vor. Im gemischten Doppel eines Jungen mit einem Älteren gefielen die Ballwechsel aufgrund von Geschwindigkeit und Präzision. Es wurde offensichtlich, dass beim Padel – erst recht bei den aktuell herrschenden Temperaturen – der Kreislauf gehörig auf Touren kommt. Padel, das heißt zuweilen auch, den Ball wie beim Squash direkt von der Glaswand wieder über das Netz zurück zum Widersacher zu befördern. Das macht die Sache schnell, interessant und spielstrategisch sehr vielschichtig.

Im Loungebereich des neuen Beachtennis- und Padelplatzes ist allerhand los – kein Wunder, hier kann man es sich schön gemütlich machen. © Brückl

Dass der TCK nun eine Anlage auf dem ehemaligen Platz drei besitzt, die mit der Option, Padel oder Beachtennis zu spielen und es sich dann im Loungebereich gemütlich zu machen, ausgestattet ist, hievt den Verein auf eine neue Stufe. Denn ob Sportler sich künftig für das normale Tennis entscheiden oder für Padel, für neue Mitglieder wird das neu hergerichtete Areal sicher einen Beitrag leisten.

Wie Jürgen Hoffmann erklärte, könne man auch „nur“ Padelmitglied beim Tennisclub Ketsch werden. Wer das neue Spielangebot hier wahrnehmen möchte, kann auch ohne Mitgliedsausweis auf der Internetseite des TCK den Platz buchen. Es würde schwer verwundern, wenn die Investition, die mit 120 000 Euro freilich üppig ausfiel, keine Früchte trägt. Padel ist nämlich sowohl für junge wie ältere Sportler interessant, weil die Technik keine Unzeiten braucht, ehe man ganz ordentlich den Ball retourniert. Tennis muss man jedenfalls nicht unbedingt gespielt haben, um beim Padel vorwärtszukommen.

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Beim Selbstversuch ist aufgefallen, dass eine frühere Tenniskarriere tatsächlich eher ein Nachteil ist. Die Topspinbälle, die einst den Widersacher zur Weißglut brachten (Vorsicht: maßlose Übertreibung), erweisen sich beim Padel als harmloses Bällchen, das gerne auch mal im Netz landet. Denn das Schlagwerkzeug aus Kunststoff beim Padel verleiht dem Ball kaum die Flugbahn wie ein Tennisracket. Der Padelschläger war auch für Bürgermeister Timo Wangler gewöhnungsbedürftig – doch er gewöhnte sich rasch daran. Derweil sollte man dem Versuchsträger unserer Zeitung zugutehalten, dass er als gelernter Fußballer bei jedem „Hohlschlag“ immerhin in Scham errötete.

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