Ketsch. Der letzte Schultag markiert den Beginn eines neuen Lebens und ist damit ein ganz besonderer Tag. Der Stress der vergangenen Wochen durch die Prüfungen fällt ab und verwandelt sich in Erleichterung und Freude. Joachim Rumold, Schulleiter der Neurott-Gemeinschaftsschule, betitelte die Atmosphäre im Raum als „knisternd“. Entlassfeier, sagte Rumold, bedeute, dass es geschafft sei.
Er gab eine Rückschau auf die vergangenen Monate und Jahre. „Ihr könnt stolz auf euch sein“, lobte er und fügte an „wir sehen in euch mehr als nur Zeugnisse“ – damit verwies er auf die Qualitäten der Schüler.
„DreamKetscher“ aufgeführt
Die Klasse 9c, bestehend aus 27 Absolventen, sei eine besondere Klasse, die bei der Einschulung mit 19 Jungen und wenig Mädchen gestartet war. Die Frauenquote nahm erst über die Jahre zu. Ehemals aufgeteilt auf zwei Klassen wurden die Schüler für das Abschlussjahr unter der Leitung von Ali Demir zusammengelegt. Eine ganz besonders schöne Erinnerung an die Klasse sei deren Aufführung des Stücks “DreamKetscher” gewesen, meinte der Rektor, der sich gerne daran erinnert.
Die Schüler hatten sich zur Unterhaltung für Eltern, Geschwister, Freunde und Lehrer ein besonderes Programm ausgedacht. Neben Reden des Schulleiters und der Elternvertreterin gab die Klassensprecherin Janina Müller einen Einblick in die Klassengemeinschaft. Sie erzählte von den Bekanntschaften und Freundschaften, die durch die Schulzeit geschlossen wurden sowie die Erlebnisse auf Klassenfahrten. „Unsere Lehrer haben wieder eine Generation überstanden“, sagte sie und sorgte allseits für Erheiterung.
Mit weiteren witzigen Programmpunkten brachten die Neuntklässler ihr Publikum zum Lachen. Highlights waren dabei zum Beispiel das Spiel „Vier Bilder ein Lehrer“. Dabei wurden vier charakteristische Merkmale der Person herausgeschält und auf einer Leinwand gezeigt, gern genommen beispielsweise Cargohosen, karierte Hemden oder Sportschuhe, die den Nutzer fachgerecht einkreisten. Wie es sich für eine Schule gehört, musste sich das Publikum melden, um die Antwort zu sagen. Die Besucher waren schnell und mit viel Gelächter bei der Sache.
Genauso gut kamen die nicht minder charakteristischen Lehrersprüche an. Ein Zitat mit jeweils vier Lehrern als Antwortmöglichkeit sorgte für heiteres Raten. Wer sagt etwa jede Stunde „Setz dich um“ oder „So was sagt man nicht?“. Die Moderatoren Bukuros Bitic und David Mallek führten souverän und humorvoll durch das Programm. Fünf Schüler der Technik-AG unterstützten dabei mit Beamer und Ton.
Die Lehrer blieben indes der Mittelpunkt des Programms. Ihre Lachmuskeln wurden bei der „LOL“-Challenge auf die Probe gestellt. Zwei Schüler erzählten Witze, die die Lehrer zum Lachen bringen sollten. „Ich geh zum Lachen in den Keller“, versicherte Lehrerin Stefanie Wüst und hielt ihr Wort.
Die Schüler konnten den Lehrern keine Lacher entlocken, dafür umso mehr dem Publikum. „Ich habe versucht, Spiderman anzurufen, aber er hatte kein Netz“ oder „Wer schummelt im Dschungel? Mogli“ gehörten zu den beliebtesten Aussagen des Abends. Zur Belohnung bekamen die Lehrer Lollis und als Dankeschön für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren auch Geschenkkörbe.
Zum Schluss wurden die Hauptschulzeugnisse mit persönlichen Worten des Schulleiters an die Absolventen verteilt, einige werden die Schule verlassen, andere bleiben noch eine Weile. Lob für einen guten Abschluss erhielt David Mallek. Und zum Lied „(Ein Hoch) Auf uns“ von Andreas Bourani gingen die Schüler den Weg aus der Schule.
Dann heißt es „Au Revoir“
Musikalisch wurde es auch bei der sich anschließenden Feier der 10a und b. Die Schüler mit dem Profilfach Musik unter anderen an den Instrumenten E-Bass, E-Gitarre und Keyboard gaben das Stück „Au Revoir“ von Mark Foster zum Besten. Wie auch die Klasse davor durften die Absolventen über einen roten Teppich zum Applaus des Publikums einlaufen.
Auch hier folgten Reden des Schulleiters, der Elternvertreter sowie der Schülerin Vivien Staudt und der Klassenlehrerin der 10b, Stefanie Wüst. Einen Rückblick brachten die Schüler in Form von zwei Videos auf die Leinwand, die lustige Ansichten der zurückliegenden Schulzeit und Aktivitäten zeigte. Insgesamt 40 Schüler bekamen ihre Realschulzeugnisse ausgehändigt. Vier davon aus der B-Klasse, erhielten eine Auszeichnung für einen sehr guten Abschluss mit einer Note besser als 2,0. Zu den Preisträgerinnen mit klasse Noten zählen Vivien Staudt mit 1,3, Leonie Hemmerich mit 1,5 und Schadia Steubing sowie Aruna Zelt mit der Noten 1,7. Für Noten besser als 2,5 gab es Lob – außerdem wurden zwei Schülerinnen, Lea-Sophie Gelbert und Schadia Steubing, für ihr soziales Engagement geehrt.
Verewigt wurden die Schüler durch Sterne, auf denen sie ihre Handabdrücke mit Farbe gesetzt hatten. Sie schmücken nun die Schulhalle – und so bleibt ein Teil von ihnen da.
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