Neurottschule (mit Fotostrecke)

Projektwoche in Ketsch: Vom Trickfilm bis zum Forscherbuch

Auf einem Rundgang hat sich Bürgermeister Timo Wangler mit Schulleiter Joachim Rumold zum projektorientierten Lernen informiert.

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Volker Widdrat
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Schulleiter Joachim Rumold (2. v. l.) und Bürgermeister Timo Wangler versuchen sich beim Quiz über die Bundeshauptstadt Berlin. Das war gar nicht so einfach. © Volker Widdrat

Ketsch. In der Woche nach den Pfingstferien fand für alle Klassen der Neurott-Gemeinschaftsschule eine Projektwoche statt. Als Abschluss wurden die vielfältigen Ergebnisse des projektorientierten Lernens präsentiert. Die Schüler besuchten sich gegenseitig in ihren Ausstellungen und an ihren Experimentierstationen, aber auch Eltern und Verwandte durften kommen, um sich in den Klassenzimmern umzuschauen. Eine zentrale Bühnenpräsentation oder einen geführten Rundgang gab es dieses Mal nicht. Die interessierten Besucher konnten sich stattdessen selbständig auf Entdeckertour durch die einzelnen Trakte des Schulgebäudes begeben und entscheiden, welche Präsentationen sie sehen wollten. Wir begleiteten Bürgermeister Timo Wangler und Schulleiter Joachim Rumold auf dem Museumsrundgang.

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Ketscher Schüler mit Mitmach-Ausstellungen und Experimentierstationen

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Alle Teilnehmer hatten eine Woche lang mit ihren Lehrerteams an einem selbst gewählten Thema gearbeitet. Die Klassen 1a und 1b waren den Waldtieren auf der Spur. Eine Ausstellung mit Fühlkasten und Spiel zeigten die Vielfalt des Themas. Die Klassen 2a und 2b beschäftigten sich mit dem Thema Luft, dazu wurden Propeller gebastelt. Aus einem Taschentuch, vier Schnüren und zwei Büroklammern entstanden sogar kleine Fallschirme. Die Kinder zeigten Bürgermeister und Schulleiter ihre Forscherbücher.

Ketscher Schüler beleuchten Massentierhaltung

Bei den Klassen 5a und 5b erhielten die Besucher Eintrittskarten fürs Kino. Die kleinen Filme waren von den Schülern selbst erstellt worden. „Vom Bauernhof auf den Teller“ hieß eine Ausstellung mit Quizfragen der Klassen 6a und 6b. Die Massentierhaltung wurde kritisch betrachtet. Welches sind die Bestandteile eines Rinds? Wie werden Tomaten gepflanzt, wie Eisbergsalat? Wie wird Weizen für das Fladenbrot angebaut? Und dass es nicht jeden Tag Döner Kebab sein muss, wurde den Jugendlichen auch klar. Zuckerrüben werden so groß wie ein Handball, konnten die Besucher in Erfahrung bringen. Aus einem Kilogramm Zuckerrüben kann aber nur 170 Gramm Zucker gewonnen werden.

Die Siebtklässler Ilkay (v. r.), Mario, Rocco und Nico beschäftigen sich mit Musik aus Asien, Raga-Musik aus Indien oder die Gamelan-Ensembles in Indonesien. Dabei gibt es freilich auch Hörproben. © Widdrat

Auch die Vorbereitungsklasse mit den Kindern der Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan und Syrien war mit Begeisterung dabei. Die Klassen 7a und 7b präsentierten in ihrer Ausstellung die Entdeckung Asiens. Dazu gehörte auch Livemusik. Im Musikraum gab es ausführliche Informationen zur balinesischen Gamelan-Musik. Die traditionelle Musik Indonesiens wird von einem Orchester hauptsächlich aus Instrumenten wie Gongs, Metallophonen und Glockenspielen zu Gehör gebracht. Die Instrumente erzeugen einen speziellen, weittragenden Ton. Die musikalische Reise durch Asien kam gut an. Die Besucher wurden mit Hörproben empfangen.

Die Klassen 8a und 8b beschäftigten sich mit der Suchtgefahr, nicht nur bei Alkohol und Tabak, auch mit den Gefahren des Glückspiels und der Spielsucht. Die kleinen Trickfilme entstanden in Kooperation mit der Werkstattschule Heidelberg. Bürgermeister Timo Wangler war begeistert von den Ergebnissen der Projektwoche: „Ganz toll, was die Schülerinnen und Schüler hier geleistet haben.“

Ayat (v. l.), Sotoda und Maram mit der selbst gebauten Wasserpfeife, die allerdings nicht in Funktion ist. Die Shisha steht für die Nikotinsucht. © Volker Widdrat

Dass Wasser ein wertvolles Gut ist, aber auch gefährlich werden kann, zeigten die jungen Forscher und Entdecker der Klassen 3a und 3b an ihren Experimentierstationen. Wir brauchen Wasser, um zu leben. Wasser kann aber auch tödlich sein. Auch der Versuch, Humuswasser zu filtern, wurde akribisch protokolliert. Wer einen Wasserfilter aus einer Plastikflasche nachbauen möchte, war bei den Schülern richtig, die wissen, wie’s geht.

Die Klasse 4a entdeckte das Weltall. Gebastelte Sternenbilder zeigten den Ausflug in die unendlichen Weiten des Universums. „Unter Strom“ war die Klasse 4b, bei deren Präsentation sich alles „vom heißen Draht bis zu erneuerbaren Energien“ drehte.

Die derzeitigen Klassen 9a und 9b fahren nächstes Jahr nach Berlin. Die Bundeshauptstadt gestern und heute war das Thema der Mitmach-Ausstellung mit Kurzpräsentationen und Quiz-Angeboten. Ein paar Tage zuvor hatten die Schüler mit ihren Klassenlehrerinnen Jennifer Schnurbusch-Colett und Nancy Humbert-Klein im Central Kino den Film „Sonne und Beton“ über Berlin-Gropiusstadt im Hitzesommer 2003 gesehen.

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Die Klasse 9c hatte Kreise in unserer Umwelt zum Thema. Upcycling war auch das Jahresthema. Die Schüler hatten dazu Kunstwerke erstellt und Mitmach-Stationen zur Nachhaltigkeit im Angebot. Der Kreis schloss sich bei den Schülern der Klassen 10a und 10b, die jetzt zehn Jahre an der Neurott-Gemeinschaftsschule waren.

Schulleiter Rumold freute sich über die Arbeiten aus der Projektwoche und dankte Schülern und Kollegium: „Wir wollten das projektorientierte Lernen in den Mittelpunkt stellen, die Schüler sollten sich die Zeit nehmen, um am Thema dranzubleiben. Das ist bestens gelungen.“

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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