Serie Grüne Oase - Petra und Johann Ludmann fühlen sich in ihrem Garten rundherum wohl / Bananenstaude blüht schon nach vier Jahren / Fehlt nur noch die Brandung

Exotisches Refugium mitten im Ort

Von 
Stefan Kern
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Ketsch. Zugegeben, ein Wunder sind Bananenpflanzen in Deutschland nicht mehr wirklich. Seit einigen Jahren begegnet man ihnen auch im öffentlichen Raum immer wieder. Doch so ein wenig exotische Kraft hat die Staude nach wie vor. Vor allem, wenn sich in einem Garten neben den Bananenstauden auch noch Palmlilien, bekannt unter dem Namen Garten-Yucca, und ein kleiner Teich mit Kois findet. Das Betreten eines solchen Gartens mit dem Beginn einer kleinen Weltreise zu vergleichen, würde etwas zu weit führen. Doch manchmal, so Petra und Johann Ludmann, fühle es sich so an. Die Beiden, so sagen sie es selbst, hätten sich hier ihr kleines Refugium geschaffen. Weit weg von Alltag, Hektik oder irgendwelchen Sorgen. „Hier, in unserm Garten, fühlen wir uns einfach rundherum wohl.“

Ketsch

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Begonnen hat die Sache mit den Bananen im Garten der Ludmanns in der I. Rheinstraße vor genau vier Jahren. Damals, so erzählt Petra Ludmann, „haben wir zwei rund 40 Zentimeter große Bananenstauden gekauft“. Es war der Beginn einer Erfolgsstory.

Laut Gartenführer könne man so ab dem fünften Jahr mit Blüten rechnen. Das Ehepaar Ludmann hat das in vier Jahren geschafft. Und sie sind sichtlich stolz darüber. Wobei es zwei Wermutstropfen gibt. Zum einen könne man die Bananen nicht essen und zum anderen läutet die rund vier Meter hohe Staude mit dem Blühen ihr Ende ein. In wenigen Wochen wird die Staude sterben.

Insgesamt 15 Ableger

Zum Glück bilde sie jedoch Seitentriebe aus, die das Weiterleben sichern. Mittlerweile habe sie gut 15 Ableger der Bananenstaude und allen scheint es prächtig zu gehen. Einige hat das Paar verschenkt, sodass man in der Enderlegemeinde demnächst wohl auf noch mehr Bananenstauden stoßen dürfte.

Die Arbeit rund um die Staude hält sich übrigens in Grenzen. „Es ist wie immer, man muss für genug Wasser und Nährstoffe sorgen.“ Nur im Herbst muss man der Staude helfen, damit sie über den Winter kommt. Man darf nicht vergessen: Bananen gedeihen überwiegend in den Sonnenregionen rund um den Äquator. Hauptanbaugebiete der Früchte sind die Länder: Costa Rica, Ecuador, Kolumbien und Peru.

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Dabei muss man die Staude auf rund 60 Zentimeter runter schneiden und sie dann verpacken. Heißt hier, ein Gitter um die Pflanze und mit viel Laub abdecken. Über das Ganze dann noch einen alten Regenschirm, damit die Bananenstaude nicht zu nass wird.

Im März oder April geht es dann wieder los. Und es sei immer wieder ein Erlebnis, dem Blätterwachstum zuzusehen. Und das mit dem zusehen meinen die Ludmann wortwörtlich. „Das geht sehr schnell vonstatten.“

Draußen bleiben bei den Ludmanns auch die Palmen. Die Palmlilien, mehr unter dem Namen Yucca-Palme bekannt, gehört zur Familie der Spargelgewächsen und verbreitet im Garten ein herrlich südländisches Flair.

Vor allen in warmen Sommernächten vermitteln die per LED angeleuchteten mittlerweile zwei Meter hohen Palmen den Eindruck von Mittelmeer. Es fehle nur noch das Geräusch der Brandung und der Salzgeschmack auf den Lippen.

Kois schwimmen im Teich

Etwas weiter gen Osten geht es dann mit den Kois. Die genaue Herkunft der Kois, eine Zuchtform des Karpfens, ist unklar. Wahrscheinlich stammen sie aus dem Iran und verbreiteten sich vor etwa mehr als 2000 Jahren in ganz Ostasien. Im 19. Jahrhundert wurde der Fisch in Japan zum Statussymbol. Eine Entwicklung, die so an Deutschland vorüber gegangen ist. Doch beliebt ist die Koizucht mittlerweile auch hierzulande.

Fische, sagt Johann Ludmann, hätten einfach etwas Beruhigendes. Ein Wort, das in den Augen der Ludmanns, für das ganze Gartenensemble gilt. „Es gibt kaum einen schöneren Ort, um zur Ruhe zu kommen“, sagen die beiden.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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