Ketsch. Das Ehepaar Krüger – Tanja und Thorsten – ist in der Enderlegemeinde nicht nur durch sein Engagement bei der Jugendfeuerwehr bekannt. Auch einige sportliche Aktionen für den guten Zweck fanden in der Vergangenheit große Aufmerksamkeit. So auch die Spendenradtour im vergangenen Jahr nach Norddeutschland. 2024 will das Ehepaar die Aktion nochmals ausweiten und wird diesmal – zugunsten der Jugendfeuerwehr – nur mit den Rädern und leichtem Gepäck – nach Kroatien fahren.
Nun steht der Start der 1654 Kilometer langen Tour an diesem Samstag kurz bevor und die Krügers haben Einblicke in ihre aufwendigen Vorbereitungen gegeben. Was sich für andere eher wie eine Tortur statt einer Tour anhört, ist für das sportbegeisterte Ehepaar der Urlaub, wie Tanja Krüger schon im April beschrieb: „Für uns ist das Radfahren die eigentliche Erholung.“
Ziel 1500 Euro: Das Ketscher Ehepaar hat ein Online-Spendenkonto eingerichtet
Dies alles noch mit dem Hintergrund des guten Zwecks: Denn die Krügers haben ein Online-Spendenkonto eingerichtet, bei dem alle Erlöse an die Ketscher Jugendfeuerwehr gehen werden. „Ziel ist ein Betrag von 1500 Euro“, so Tanja Krüger kurz vor dem Start nach Kroatien.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Strecken sind geplant: Es geht zunächst in Richtung Stuttgart und dann durch Österreich, Italien und Slowenien. Und die Krügers sind bereit: „Die letzten Besorgungen sind getan und es kann dann auch losgehen.“
Wie gegensätzlich das Ehepaar in manchen Bereichen tatsächlich ist, haben die unterschiedlichen Herangehensweisen bei den Vorbereitungen gezeigt. Tanja Krüger beschreibt diese mit einem Schmunzeln: „Man sagt ja immer: Unterschiede ziehen sich an. So ist es wohl auch bei uns. Mein Mann hat sein Rad schon vor einigen Tagen fertig gepackt und könnte schon jetzt direkt los fahren. Ich bin eher der Chaosmensch, der kurz vor knapp alles fertig macht. So auch dieses Mal.“
Nur das Nötigste: Das Packen ist für das Ketscher Ehepaar eine Herausforderung
Doch inzwischen sei sie schon gut mit dem Zusammenstellen ihres Gepäcks vorangekommen. Das Vorhaben, nur das Nötigste mit auf den Weg zu nehmen, brachte allerdings einige Herausforderungen mit sich: „Leider musste ich dann feststellen, dass mein Schlafsack viel zu groß für mein Fahrrad ist. Jetzt habe ich noch auf die Schnelle einen anderen besorgen müssen. Immerhin sind wir vorhin mal eine Proberunde mit den beladenen Rädern gefahren“, berichtet Tanja Krüger.
Die Testfahrt war dann ebenfalls erfolgreich, auch wenn das Gepäck, das mit Taschen an den Lenkern angebracht ist, ein „ganz anderes und ungewohntes Fahrgefühl“ bei den Spendenradlern auslöste. Doch davon wollen sich die Krügers nicht aufhalten lassen, schließlich ruft Kroatien und die Jugendfeuerwehr freut sich schon auf die zusammenkommende Spende.
Gerade beim Gepäck musste jeder Gegenstand doppelt durchdacht werden, da der Platz in den Taschen doch sehr begrenzt ist. „Unsere Räder wiegen leer rund zehn Kilogramm und wir versuchen, nicht mehr als 15 Kilogramm Gepäck inklusive Getränken und Essen mitzunehmen. Das hört sich viel an, ist es aber nicht. Bei jedem Gegenstand überlegt man, ob er wirklich nötig ist und ob es eine kleinere oder leichtere Alternative gibt.“
Ketscher Radfans machen Abstriche: Hartseife statt Duschgel und keine Regenkleidung
In dieser Hinsicht hat Tanja Krüger Abstriche gemacht und hofft auf das gute Wetter im südlichen Europa: „Statt Duschgel und Shampoo habe ich jetzt nur eine Hartseife eingepackt und statt langer Ladekabel nehmen wir nur 20 Zentimeter lange Kabel mit. Ich überlege ob ein Handtuch reicht oder ob es unbedingt zwei sein müssen. Wie viel Wechselkleidung wir wirklich benötigen ist auch Thema – nur das Allernötigste wird eingepackt. Ich habe nicht mal Regenkleidung dabei. Ich hoffe, dass mir das nicht zum Verhängnis wird.“
Bevor es am Samstag am frühen Morgen losgeht, zeigt sich Tanja Krüger optimistisch: „Da wir nur im Zelt schlafen werden, nehmen dieses sowie Isomatte und Schlafsack schon sehr viel Platz in Anspruch und die 15 Kilogramm sind schnell erreicht. Ich bin mir aber sicher, dass auch ich bis Samstag früh alles verstaut bekomme und wir dann am frühen Morgen starten können. Wir freuen uns riesig auf unsere neue Herausforderung und hoffen, dass wir unser Ziel erreichen werden.“ Während der Tour werden die Krügers – sofern technisch möglich – Updates über die sozialen Medien spielen. Und wenn es dann wieder von Kroatien zurückgeht – ebenfalls per Rad – steht auch schon das 50-jährige Jubiläum der Ketscher Jugendfeuerwehr an, bei dem dann zahlreiche Organisationsaufgaben auf das Ehepaar warten, dann aber mit einer erfolgreichen Spendentour und einer ansehnlichen Summe für die jungen Brandbekämpfer im Gepäck.
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