Sport

Hockenheimer Arzt läuft sieben Marathons für den guten Zweck

Dr. Thomas Soballa will an sieben Tagen täglich einen Marathon laufen und hofft auf Mitstreiter für seine Spendenaktion, denn die Herausforderung soll einem bestimmten Verein helfen.

Von 
Vanessa Schwierz
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Dr. Thomas Soballa ist bereit für seinen nächsten Trainingslauf: Die Schuhe sind geschnürt, die Kappe schützt vor der Sonne und der Rucksack mit Wasser und Cola-Krachern sitzt auf seinem Rücken. © Soballa

Ketsch/Hockenheim. Er hat es wieder getan: Dr. Thomas Soballa hat sich eine neue sportliche Herausforderung gesucht, mit der er den Verein Endulen unterstützen möchte. Der Arzt, der sich in Hockenheim bei den Synia Hausarztpraxen im Med-Center niedergelassen hat und in Ketsch lebt, hat bereits zwei große Aktionen hinter sich. Im August 2020 machte er eine fast 1100 Kilometer lange Radtour durch Deutschland – von Flensburg nach Weil am Rhein. Zwei Jahre später wanderte er mit seiner Tochter Paula den Eifelsteig – und fastete dabei.

Nun hat er sich etwas neues, verrücktes in den Kopf gesetzt. Er will im Juli an sieben Tagen sieben Marathons laufen. Sieben Tage lang geht es ab Sonntag, 16. Juli, täglich um 7 Uhr am Seehotel in Ketsch auf die 42,195 Kilometer lange Strecke. Dabei passiert der sportbegeisterte Arzt die Gemeinden Altlußheim, Rheinhausen, Oberhausen, Waghäusel, Reilingen und Neulußheim bevor er wieder am Seehotel im Ziel ist.

Soballas Ziel: Unter sechs Stunden bleiben

„Es klingt hirnverbrannt und verrückt“, sagt Dr. Thomas Soballa beim Gespräch und muss lachen. Aber er hat sich das in den Kopf gesetzt und will es durchziehen. Er hat trainiert, sich vorbereitet und genaue Vorstellungen davon, wie er diese Strecke absolvieren will. Da er seit Juli 2021 eine künstliche Hüfte hat, schaffe er es nicht, die 42,195 Kilometer komplett zu laufen. „Ich werde einen Kilometer laufen und einen Kilometer walken“, erklärt der Arzt, dass er so für sich die optimalen Bedingungen gefunden habe. Zeitlich orientiert sich der 59-Jährige an den Zeiten eines Marathons. „Vier Stunden ist für mich nicht möglich. Nach sechs Stunden macht bei einem Marathon das Ziel zu. Daran orientiere ich mich. Ich möchte es also unter sechs Stunden schaffen“, sagt Soballa, dass er es mit seiner Lauftechnik aus Walken und Gehen in 5:30 Stunden schaffen kann.

Strecke und Spendenzweck

  • Dr. Thomas Soballa läuft an sieben Tagen sieben Marathons. Los geht es am Sonntag, 16. Juli, letzter Lauf am Samstag, 22. Juli.
  • Der Arzt freut sich über Mitläufer – auf der gesamten Strecke oder Teilstrecken. Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder E-Roller.
  • Laufroute: Start ist um 7 Uhr am Seehotel in Ketsch. Altlußheim passiert er gegen 8.30 Uhr, Rheinhausen gegen 9.15 Uhr, Oberhausen gegen 9.40 Uhr, Waghäusel etwa um 10 Uhr, Reilingen ungefähr um 10.45 Uhr, den Insultheimer Hof gegen 11.45 Uhr und zurück am Seehotel ist Dr. Soballa zwischen 12.30 bis 13 Uhr.
  • Dr. Thomas Soballa läuft für den guten Zweck. Unterstützt und gesponsert wird er von der Vulpius Klinik in Bad Rappenau.
  • Spenden gehen an den Verein Endulen: IBAN: DE43 3706 0193 4006 2200 16, BIC: GENODED1PAX Pax-Bank. vas

Eine Herausforderung ist für ihn letztlich immer auch die Hüfte, auf die er achten muss. So hat Soballa eine hüftschonende Laufhaltung. Zudem ein hohes Schritttempo von rund 160 bis 170 Schritten pro Minute. Was nach viel klingt, sind bei dem Sportbegeisterten allerdings viele kleine Schritte – denn nur so kann er hüftschonend laufen.

Zum Training läuft Soballa Halbmarathons, aber auch kleinere Touren über die Ketscher Rheininsel. Diese rund sieben Kilometer „laufe ich ganz gemütlich runter“. 30 bis 50 Kilometer verteilt sind es in der Woche. Auch im Urlaub mit seiner Frau und dem Hund war er nach einer bereits etwa 12 Kilometer langen Wanderung noch joggen, damit er im Training bleibt.

Lange war Dr. Thomas Soballa nicht klar, welcher Herausforderung er sich in diesem Jahr stellen will. „Es musste was Plakatives sein, etwas was auffällt. Einfach nur laufen wäre zu einfach. Ein Marathon muss es schon sein, dachte ich. Eben etwas Verrücktes“, verrät er und macht im gleichen Zug deutlich, dass aber von Beginn an klar war, dass er wieder für den Verein Endulen sammeln will. Wichtig sei ihm zudem gewesen, etwas hier vor Ort zu machen, nicht wie die anderen zwei Aktionen, irgendwo in Deutschland unterwegs zu sein. „Deswegen würde ich mich auch sehr freuen, wenn sich Menschen finden, die mit mir laufen“, sagt Soballa und hofft auf Mitstreiter – sei es über die gesamten 42,195 Kilometer oder nur auf einer oder mehreren Teilstrecken.

Mit Wasser und Cola-Krachern

Mit einem Laufrucksack, in dem sich zwei Liter Wasser und eine Packung Cola-Kracher befinden, wird Soballa ab 16. Juli auf die Strecke gehen – täglich 42,195 Kilometer. „Ich bin guten Mutes, dass es klappt, dass ich die Strecke täglich schaffe“, zeigt er sich optimistisch, betont aber auch, dass man sich nie sicher sein kann. Denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Doch soweit denkt der 59-Jährige nicht, denn aufgeben komme für ihn nicht in Frage.

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Und so sind es nur noch knapp zwei Wochen, in denen Soballa noch wenige Trainingsläufe absolviert, bevor für ihn täglich um 7 Uhr am Seehotel der Startschuss fällt, in ein Abenteuer, das eine Woche dauert – und hoffentlich mit tollen Spendensummen gekrönt wird.

Info: Den Verein gibt es bei Facebook und unter www.endulen.de.

Redaktion Redakteurin mit Schwerpunkt Online, aber auch Print

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