Frauen Union

Humorvolle Pointen beim politischen Aschermittwoch der Ketscher Frauen Union

Gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm begeht die Ketscher Frauen Union den politischen Aschermittwoch. Sturm verurteilt unverhältnismäßige Proteste und kritisiert Cem Özdemir.

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Matthias Busse
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Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (3. v. l.) spricht beim politischen Aschermittwoch mit der Frauen Union. Dabei sind auch die Proteste der Landwirte Thema. © Busse

Ketsch. Am politischen Aschermittwoch blicken die Parteien zugespitzt, pointiert und humorvoll auf die aktuelle politische Lage. Statt bei Bier und Bratwurst in Festzeltatmosphäre traf sich die Frauen Union Ketsch gemütlich bei Kaffee und Kuchen in der Bäckerei Utz.

Die Vorsitzende der Frauen Union Christina Zahn begrüßte die Anwesenden, darunter zahlreiche Ketscher Frauen, ferner den CDU-Vorsitzenden Helmut Schmid, Gemeinderat Michael Seitz sowie den CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm, der im weiteren Verlauf der Veranstaltung einen Blick auf die aktuelle politische Lage warf.

Bei der CDU Ketsch haben Frauen traditionell eine starke Stimme

In einem Grußwort erinnerte Helmut Schmid daran, dass Frauen traditionell eine starke Stimme bei der CDU Ketsch haben. Bei der Kommunalwahl im Jahr 1994 entfielen fünf der neun Gemeinderatsmandate auf Frauen. Schmid sagte dazu: „Das war in unserer Gegend einmalig und erregte Aufsehen bis nach Stuttgart, wo der damalige stellvertretende Ministerpräsident Gerhard Weiser die Ketscher Gemeinderätinnen im Landtag empfing.

Bei seinen anschließenden Aschermittwochsgedanken ließ Abgeordneter Andreas Sturm die vergangenen Monate in Sachen Landes- und Bundespolitik Revue passieren. Schlecht ausgearbeitete Gesetze, wie das Gebäudeenergiegesetz auf Bundesebene, führten zu viel Unsicherheit und Verärgerung, findet Sturm. Im Januar noch war die Auseinandersetzung um den Agrar-Diesel in aller Munde, der nach Meinung des Abgeordneten keine Subvention sei, weil tatsächlich exakt der Beitrag den Landwirten rückerstattet werde, der in den 1960er Jahren für die Autobahnnutzung fällig geworden sei.

Landwirtschaftsminister Özdemir, der seit Monaten eine unrühmliche Figur mache und jetzt versuche, eine einjährige Verzögerung bei der Abschaffung der Agrar-Diesel-Förderung als großen Kompromiss zu verkaufen, versprach vor Landwirten, sich für eine Entbürokratisierung in der Landwirtschaft einzusetzen. „Der nun beabsichtige Tierwohl-Cent ist ein wahres Bürokratiemonster, er hat nach Meinung von Experten keinen Effekt, es soll einfach wieder mit einer neuen Steuer abkassiert werden“, kritisierte Sturm. Der Abgeordnete fragte, was man mit importiertem Fleisch oder mit Landwirten mache, die Obst oder Wein produzierten?

Die Bauernproteste werden bei der Ketscher Frauen Union als gut nachvollziehbar gesehen

Das Recht auf Proteste sei ein Grundrecht und im Falle der Landwirte gut nachvollziehbar. Allerdings müsse Protest verhältnismäßig sein und dürfe nicht in Gewalt umschlagen, sagte Sturm mit Blick auf die abgesagte Aschermittwochsveranstaltung der Grünen in Biberach. Politische Debatte sei wichtig, allerdings sei eine Verrohung der Sprache gegenüber Andersdenkenden inakzeptabel.

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Aschermittwoch symbolisiere durch seine religiöse Dimension Ende und Neuanfang, deshalb gehörten auch Ideen für einen Neubeginn zum politischen Aschermittwoch. Mit dem „12-Punkte-Reformplan für eine starke Wirtschaft“ habe die CDU einen sehr guten Beitrag vorgelegt. Beispielsweise soll die Begrenzung von Sozialabgaben auf 40 Prozent sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch die Arbeitgeber entlasten. Rentner sollten monatlich 2000 Euro steuerfrei hinzuzuverdienen dürfen, wenn sie weiterarbeiten möchten. Ebenso muss es beispielsweise Genehmigungsfristen bei Bauvorhaben geben, um Bauanträge zu beschleunigen, findet Sturm.

Der Abgeordnete freute und bedankte sich, dass die Frauen Union Ketsch traditionell am Aschermittwoch die Gelegenheit gebe, humorvoll und zugespitzt auf die politische Lage zu schauen. 

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