Ketsch. Besuchern der Hundewiese oder des Bauhofs der Gemeinde mag es schon aufgefallen sein: Im Ketscher Süden laufen die Arbeiten für die Einzäunung des weitläufigen Betriebsgeländes von John Deere.
Im Oftersheimer Heuweg sind bereits zahlreiche Pfosten gesetzt, allesamt im typischen Dunkelgrün des US-amerikanischen Landmaschinenherstellers. Im gleichen Farbton ist an einer der Zufahrten mittlerweile auch eine massive Toranlage errichtet worden, die derzeit allerdings noch von Baustellenabsperrungen abgesichert wird.
Sicherheitsmaßnahmen gegenüber fremden Lastwagen bei John Deere in Ketsch
Hintergrund der Arbeiten sind Probleme mit fremden Lastwagen, die nach der Übernahme des Geländes durch John Deere aufgetreten waren. Unter dem Vornutzer Aldi- Süd war der Bereich komplett frei zugänglich, auch wenn große Schilder ihn als Betriebsgelände mit beschränktem Zutritt auswiesen.
Doch weil die zahlreichen Lastwagen, die das Zentrallager des Discounterriesen jahrzehntelang belieferten, rund um die Uhr ankamen und teilweise auch nachts abgefertigt wurden, war auf dem Gelände meistens reger Betrieb. Einzelne fremde Lastwagen fielen entweder nicht weiter auf oder wurden durch den Trubel abgeschreckt.
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Seit John Deere das Gelände übernommen hat und dort eine Außenstelle seines europäischen Zentrallagers für Ersatzteile in Bruchsal betreibt, ist es am Oftersheimer Heuweg allerdings deutlich ruhiger geworden. Pro Tag kommen nach Unternehmensangaben im Schnitt nur noch zehn bis zwölf Lastwagen, weil der Landmaschinenhersteller in Ketsch vor allem größere Ersatzteile lagert, die seltener benötigt werden.
Gemütlicher Parkplatz für Lastwagen? – Ruhe nach Übernahme von John Deere
Doch diese Ruhe ist nicht nur für Anwohner von Vorteil: Auch Lastwagenfahrer, die nichts mit John Deere zu tun haben, nutzten anfangs das großzügige Gelände mitten im Gewerbegebiet, um dort ihre Nachtruhe abzuhalten. Die guten Abstellmöglichkeiten für große Lastwagen sprachen sich offenbar schnell herum.
Doch unschöne Hinterlassenschaften und viel Müll häuften sich, so dass die Verantwortlichen von John Deere rasch eine erste Lösung wählten: Ein Bauzaun grenzte das Gebiet zunächst notdürftig ab. „Dieses Provisorium ersetzen wir natürlich noch durch einen richtigen Zaun“, erklärte Standortleiter Martin Banditt Mitte des Jahres bei einem Vor-Ort-Termin im gespräch mit dieser Zeitung.
Erweiterungen am Ketscher Standort von John Deere
Die nun angelaufenen Arbeiten sind aktuell aber nicht die einzigen am Ketscher Standort des Landmaschinenherstellers. In Sichtweite des neuen Zauns wird derzeit eine große und breite Zufahrtsrampe zum Lager gebaut. Sie führt zu einem verbreiterten Ladedock, das John Deere dringend benötigt: Denn auf den rund 41 000 Quadratmetern im Ketscher Süden lagern beispielsweise metergroße Raupenlaufwerke für Traktoren, komplette Schneidwerksrahmen für Mähdrescher oder tonnenschwere Motoren für Zugmaschinen.
Diese außergewöhnlich großen Ersatzteile werden europaweit verschickt, oftmals innerhalb kürzester Zeit. „Das ist gerade während der Erntezeit für unsere Kunden absolut essenziell, denn dann kann jeder Ausfall einer Maschine einen großen Verlust nach sich ziehen. Deshalb gilt bei uns, dass bis zum Abend bestellte Ersatzteile am nächsten Morgen beim Kunden sind“, so Martin Banditt. Zeitliche Verluste beim Verladen über zu enge Laderampen sind da natürlich nicht zu gebrauchen – entsprechend investiert John Deere aktuell in seinen Ketscher Standort.
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