Neurottschule

Jugendbegleiter für die Ketscher Fünftklässler gesucht

Bei der Neurott-Gemeinschaftsschule in Ketsch sollen sich Frauen oder Männer melden, die gerne ihr Hobby weitergeben möchten: Als sogenannte Jugendbegleiter vermitteln sie dann ihr Können und Wissen an Fünftklässler.

Von 
Caroline Scholl
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Bei Peter Lemke können die Schüler im Leseland ihr Lesekompetenzen aufwerten. © SCHOLL

Ketsch. „Basketball wäre noch toll - oder auch Tischtennis oder Handball“, so antworten die Schüler, die derzeit Fußball als Wahl-Pflicht-AG besuchen, auf die Frage, was sie sich noch als AG Angebot wünschen würden. Jeden Dienstag in der Zeit von 14.30 bis 16 Uhr besuchen alle Schüler der fünften Klasse eine solche AG und diese werden wiederum von ehrenamtlichen Jugendbegleitern geleitet.

Insgesamt dürfen und sollen die Schüler dieser Klassenstufe im Verlauf des Schuljahres an drei unterschiedlichen AGs teilnehmen - so sieht es das Ganztagesschulkonzept vor. „Und dafür benötigen wir engagierte Menschen, die gerne den Schülern ihr Hobby nahebringen und sich für dieses Ehrenamt bei uns melden“, erklärt Schulleiter Joachim Rumold.

In der Fußball-AG vermittelt Klaus Frank seine Kenntnisse um den Sport. © SCHOLL

Eine pädagogische Vorbildung sei dabei nicht nötig, lediglich der Spaß und die Leidenschaft für ein Hobby und Freude am Umgang mit Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. „Man kann eine AG drei Monate, sechs Monate oder gerne auch ein ganzes Schuljahr anbieten, wobei die Schülergruppe, die immer aus etwa acht bis zehn Schülern besteht, nach jedem Tertial wechselt. Im Anschluss bekommen die Schüler eine Rückmeldung vom AG-Leiter und haben bestenfalls ein neues Hobby für sich entdeckt oder etwas gelernt, was es vielleicht gar nicht im Lehrplan gibt“, erklärt der Schulleiter weiter.

Derzeit sechs AGs an der Neurottschule in Ketsch wählbar

Aktuell hätten die Fünftklässler die Wahl zwischen sechs AGs: Fußball, Leseland, Herd und Backofen, Fitness und Bewegung, Bello und Co. sowie Schlange und Co. Die Neurottschule habe eine umfangreiche Ausstattung, sodass nahezu jedes Hobby, ob als AG umgesetzt werden könne.

Ein engagierter Jugendbegleiter ist derzeit Peter Lemke. Der 74-Jährige leitet das Lesesland, in dem sieben Schüler in der Bibliothek Texte in verteilten Rollen vorlesen und mit viel Ausdruck interpretieren, die Lemke zuvor aus Geschichten verfasst hat. Beim Besuch unsere Zeitung stand „Das Sams in der Schule“ auf dem Programm. „Viele Schüler lesen kaum noch laut vor, von daher ist es wichtig, diese Fähigkeiten zu üben, die Stimme zu schulen und sich in die Rolle hineinzuversetzen“, erklärt Lemke.

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Warum er sich als Jugendbegleiter engagier, erklärt er wie folgt: „Ich bin begeisterter Leser und Vorleser. Mich hält diese Aufgabe jung und es ist immer spannend so zu erfahren, was die Schüler heutzutage beschäftigt. Ich bin quasi jeden Tag an unterschiedlichen Schulen im Einsatz und es macht mir unglaublich viel Spaß“.

Viel Freude an seinem Ehrenamt hat der 71-jährige Klaus Frank, der zeitgleich in der Neurotthalle neun Schülern seinen Sport Fußball nahebringt. „Ich trainiere schon Jahrzehnte Kinder und Jugendliche, aber eine solche AG ist etwas Besonderes, denn nicht alle hier sind von Anfang an fußballaffin oder haben je Fußball gespielt. Mädchen und Jungs sind gemischt und man muss sowohl Anfängern als auch Vereinsspielern ein Programm bieten, sodass alle sprichwörtlich ‚am Ball bleiben’.“

„Wir sind um alle dankbar, die sich bei uns als Jugendbegleiter melden. Im Mai gibt es noch eine Infoveranstaltung für alle, die ab September mitwirken möchten. Ganz gleich, ob es um Hauswirtschaft, Basteln, Tierpflege, Musik oder Kulturelles, Sport oder ganz praktische Dinge geht, je größer das Angebot für die Schüler ist, umso besser. Wer sich interessiert bitte einfach bei uns melden 06202/85 93 40 oder per E-Mail an info@neurottschule-ketsch.de“, sagt Rumold.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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