Ketsch. „Insgesamt lässt sich beobachten, dass bei den Kindern in den vergangenen Jahren immer mehr Defizite in Sachen Bewegung und Koordination vorhanden sind. Deshalb möchten wir mit unseren Kinderfußballtagen die Mädchen und Jungen für diesen Sport und allgemein für Bewegung begeistern. Auch Fussballvereine haben mittlerweile Schwierigkeiten, junge Spieler zu gewinnen. Und wenn dies beim Fußball so ist, der in Deutschland die populärste Sportart ist, dann kann man sich denken, wie es in anderen Sportarten aussieht“, sagt Günter Rommel, Gymnasiallehrer und renommierter Fußballtrainer, der 2003 die Fußballschule „Goal“ gründetet und dessen Erfahrung bis in die Frauenbundesliga reicht.
Er ist einer der Trainer, die beauftragt vom Unternehmen Future Sports, an Schulen Kinderfußballtage durchführen. In 2022 und 2023 werden insgesamt 37 000 Schüler in ganz Deutschland an diesem Projekt teilnehmen. Auch die Neurottschule Ketsch hat sich für die Kinderfußballtage beworben. „Bei uns an der Schule nehmen alle dritten Klassen, also rund 50 Schüler teil. Das Schöne ist, dass uns als Schule hier keine Kosten entstehen, denn Furture Sports hat sich um Sponsoren bemüht und stellt die Trainer“, freut sich Klassenlehrerin Katja Baumann.
Als Sponsoren haben sich in Ketsch die Fides Klinik, die Schreinerei Tomsche und die VR Bank Kur-und Rheinpfalz bereiterklärt, das Bewegungsangebot zu unterstützen. Für die Schüler stand statt Mathe und Deutsch Fußball auf dem Stundenplan. „Meine Schüler haben sich alle sehr gefreut, wobei die Jungs zunächst mehr begeistert waren. Als jedoch erklärt wurde, dass es hier nicht um ein Fußball-Turnier geht, sondern auch um Ballführung, Teamfähigkeit, Bewegung und soziales Engagement zogen die Mädchen nach“, beschreibt Julia Konrad, die Klassenlehrerin der 3b.
Kinderfußballtage an der Neurottschule: Konzentriert bei der Sache
In der Neurotthalle waren die Schüler sehr konzentriert bei der Sache beispielsweise beim Dribbling. Gerade die Mädchen zeigten hier sehr viel Geschick und Engagement und auch die Jungs folgten begeistert den Anweisungen des Profitrainers. „Es ist uns an der Neurottschule wichtig, den Kindern Bewegungsanreize zu bieten, denn Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil. Wir führen unterschiedliche Projekte in unterschiedlichen Klassenstufen durch und dies in gewisser Regelmäßigkeit“, ergänzt Katja Baumann. „Was an einem solchen Tag ebenfalls besonders ist, kann man genau beobachten. Wir haben einige Kinder aus geflüchteten Familien in der Klasse. Wo sonst noch Sprachbarrieren da sind, löst sich dies beim gemeinsamen Sport auf. Hier können die Kinder direkt mitmachen, haben Spaß und oft Erfolgserlebnisse“, so Julia Konrad.
Mittlerweile ist es in der Halle etwas lauter geworden, denn Trainer Rommel hat Schüler in Gruppen eingeteilt, die nun gegeneinander in einem kleinen Spiel ihr Können am Ball beweisen. Dass die Kinder, die am Rand auf ihren Einsatz warten, dabei ihre Klassenkameraden kräftig anfeuern, gehört dazu. Und schon ist tatsächlich so etwas wie echte Stadionstimmung in der Neurotthalle zu spüren.
Zur Erinnerung an den Kinderfußballtag durfte sich jeder Schüler schließlich über einen Turnbeutel und eine Urkunde freuen. „Dass wir mit diesem Tag auch ansässige Sportvereine unterstützen, ist ein weiteres Ziel. Vielleicht haben heute einige Kinder ihre Freude am Fußballspielen entdeckt“, bekräftigt Trainer Günter Rommel.
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