Ketsch. Das Stichwort „Schwammstadt“ ist in vielen Kommunen ein gängiger Begriff – so auch in Ketsch, wo bereits im vergangenen November entschieden wurde, Maßnahmen für besseren Schutz bei Starkregen und Unwetter zu schaffen. Denn damals wurde eine umfassende Kanalsanierung im Bereich zwischen der Schwetzinger Straße und der Bahnhofsstraße vom Gemeinderat abgesegnet. Nun, in der Aprilsitzung des Gremiums kam die erste Auftragsvergabe für das Großprojekt in Form der der Tiefbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt in der Enderlestraße auf die Tagesordnung.
Bei der geplanten Sanierung soll eine aufdimensionierte Kanalisation entstehen, die für eine Entlastung der Wassermengen bei Starkregen und Unwetter sorgen soll. Im gleichen Zuge werden Hausanschlüsse erneuert, eine Notversorgung aufgebaut, „Speed Pipes“ für Glasfaseranschlüsse verlegt, sowie die Straßenoberfläche neu gestaltet.
Die Kanalsanierung in Ketsch wird genutzt, um Fernwärmeleitungen zu verlegen
„Im Zuge der Sanierung sollen auch Fernwärmeleitungen der MVV verlegt werden, um sich für die Zukunft zu wappnen“, ließ Bauamtsleiter Marc Schneider wissen. Nach Beendigung der Arbeiten, die auf 15 Monate kalkuliert sind, solle ein ansprechendes Straßenbild entstanden sein. Bezüglich der Fernwärme kündigte Bürgermeister Timo Wangler an: „Hierzu werden die Bürger noch gesondert informiert.“
Schneider vermeldete, dass auf die Ausschreibung sechs Angebote bei der Gemeinde eingegangen sind. Bei der Submission stellte sich heraus, dass das Angebot der Firma Carsten Grimmig GmbH aus Heidelberg mit etwas unter 1,5 Millionen Euro am günstigsten ist und auch unter der Kostenberechnung liegt. Entsprechend empfiehl die Verwaltung die Vergabe an die Heidelberger Firma.
Bezüglich der Maßnahme war sich der Gemeinderat bereits im November einig und CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Fuchs betonte, dass man schon lange wisse, wie nötig die Sanierung der Kanalisation ist. Auch Tarik Badr von der SPD zeigte sein Wohlwollen: „Wir begrüßen vor allem auch die Verbesserung der Straße. Die Maßnahme ist sinnvoll und auch kosteneffizient.“
Ketscher Grünen-Rat: Positives Zeichen, auch für den Klimaschutz
Grünen-Rat Robert Brusnik sah weitere Vorteile durch die geplante Sanierung: „Das ist ein weiterer Schritt zur Entlastung des Ortskerns bei Starkregen. Außerdem haben die Bewohner dank der geplanten Fernwärmeleitungen die Möglichkeit, sich aktiv in den Klimaschutz einzubringen.“
Heino Völker von den Freien Wählern zeigte sich gespannt, wie das Design der Straße nach Beendigung der Arbeiten bei der Bürgerschaft ankommen werden. „Die Sanierung und alle weiteren damit verbundenen Maßnahmen sind eine prima Sache“, schloss Völker. Chris Brocke von der FDP hob die Schaffung neuer Grünflächen hervor und betonte, dass es „sehr erfreulich“ ist, dass das Angebot der Firma Carsten Grimmig GmbH unter der Kostenschätzung liegt. „Das ist sehr gut für unseren Haushalt“, zeigte sich Brocke zufrieden.
Bürgermeister Wangler betonte im Zusammenhang mit den Grünflächen, dass diese nicht nur für die Optik seien, sondern auch ihren Teil zur Versickerung leisten würden. Nach den Stellungnahmen der Fraktionen war es keine Überraschung, dass der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung folgte und den Auftrag einstimmig an die Heidelberger Firma vergab. Damit steht das Großprojekt endgültig in den Startlöchern und der Beginn der Tiefbauarbeiten soll Anfang Mai erfolgen.
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