Städtepartnerschaft

Ketsch und Trélazé: Eine Freundschaft mit Zukunft

Die deutsch-französische Freundschaft zwischen Trélazé und Ketsch soll mit neuen Ideen weiter belebt werden. Dafür lud die Gemeinde zu einer Versammlung ins Rathaus ein und kann schon erste Ergebnisse vorweisen.

Von 
Caroline Scholl
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Auch französische Gäste werden beim Maifest begrüßt: Amélie Naham (v. l.), Bürgermeister Timo Wangler, sein französischer Amtskollege aus Trélazé Lamine Naham und Katja Wangler. © Vinsonneau

Ketsch. Eine Städtepartnerschaft, wie die Gemeinden Trélazé und Ketsch sie seit 2010 pflegen, zu haben ist das eine. Das Andere ist, diese Verbindung zu leben und zwar über die, wie es Bürgermeister Timo Wangler benennt, offizielle Schiene hinaus – quasi von Bürger zu Bürger. Dass man das „offiziell“ kann, haben nicht zuletzt der Besuch der Delegation aus Frankreich mit Bürgermeister Lamine Naham beim vergangenen Maifest und der spätere Gegenbesuch von 24 Ketschern im Juli bewiesen.

Die gute Grundlage der Ketscher Städtepartnerschaft soll ausgebaut werden

Die Grundlage sei stabil, doch wie kann es weitergehen? Eine noch im vergangenen Jahr durchgeführte Veranstaltung im Central Kino, bei welcher ein Film aus den ersten Jahren der Partnerschaft gezeigt wurde, sorgte zwar für schöne Momente der Erinnerung bei allen Beteiligten, die gewünschte sprichwörtliche „Initialzündung“ für weitere Ideen oder eine Ausweitung der Möglichkeiten einer Städtepartnerschaft – auch innerhalb der Bevölkerung, inklusive der Beteiligung der durchaus umfassenden Vereinslandschaft der Enderlegemeinde – blieb aus. Worin man sich jedoch sowohl seitens der Gemeinde, aber auch der frankophilen Ketscher einig ist: In Sachen Trélazé ist noch jede Menge Potenzial vorhanden.

Daher lud die Gemeinde Interessierte aus der Bevölkerung ins Rathaus zu einem Treffen ein, verbunden mit der großen Hoffnung auf gleich mehrere Dinge: neuen Ideen, einer Vorstellung wie man sich als Gruppierung für die Jumelage organisieren möchte und ganz besonders auf „Macher“. Oder wie es Wangler treffend formulierte: „Menschen, die den Städtepartnerschaftskarren ziehen.“

Schnell füllten sich die Plätze am Ratstisch und auf den Gesichtern des Bürgermeisters, des Hauptamtleiters Ulrich Knörzer, sowie Sandra Alber und Jutta Rebmann, die seitens der Gemeinde für die Partnerschaft mitverantwortlich zeichnen, machte sich Erleichterung und Hoffnung breit: Rund 30 Interessierte sind gekommen, so kann es weitergehen. Auch als sich auf die ganz konkrete Frage, ob sich aus der Runde jemand vorstellen könne, nicht nur Ideen einzubringen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen, schnellten spontan nicht weniger als zehn Hände in die Höhe – darauf lässt sich aufbauen.

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Wangler stellte klar, dass natürlich die Unterstützung der Gemeinde bestand hätte und jede Form der Gruppierung, sei es nun ein Beirat, ein Arbeitskreis oder ein Verein, möglich sei. Ralf Oswald erwähnte, dass er gerne die Schnittstelle zum Vereinsstammtisch, der unter dem Dach der IG Ketscher Vereine besteht für die „Trélazé-Gruppierung“ bilden würde.

Sabine Weiß, die seither sehr engagiert in Sachen Trélazé ist, wünschte sich feste Termine zum Austausch, zu denen man sich kennenlernt, und als Plattform für Bürger, die sich vielleicht neu mit Ideen zum Thema Städtepartnerschaft einbringen möchten. Hierzu kam von Hauptamtsleiter der Vorschlag, dass man sich zunächst eventuell so organisiere, wie es ein Senioren- oder Jugendbeirat mache: mit festen Treffen und der Möglichkeit Ideen und Projekte zu besprechen.

Dieser Vorschlag traf auf offene Ohren, besteht ja im weiteren Verlauf immer noch die Möglichkeit, sich in einem Verein zu organisieren, der – wie Günther Martin bemerkte– dann durch Mitgliedsbeiträge Einnahmen generieren könnte. Im weiteren Verlauf erzählten Ketscher, die bereits Verbindungen in Sachen Städtepartnerschaft mit Trélazé hatten von ihren Erfahrungen und erste Ideen für weitere Anknüpfpunkte, sei es über Hobbys oder den Sport, wurden thematisiert. Schließlich wolle man insbesondere die jüngere Generation der Ketscher für das Thema Jumelage begeistern.

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In Kürze werde die Gemeinde nun einen Termin für das nächste Treffen für unter dem Arbeitsnamen „Partnerschaftsbeirat“ bekanntgeben. „Dieser Abend heute im Sitzungssaal war zwar nicht so schön wie das Treffen im Kino mit dem Film, aber viel ergiebiger. Es ist schön, dass sich so Viele nicht nur interessieren, sondern nun auch konkret etwas bewegen möchten“, resümierte Bürgermeister Timo Wangler am Ende der erfolgreich verlaufenen Veranstaltung.

Und damit steht die deutsch-französische Freundschaft vor einem neuen Kapitel.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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