Ketsch. Wie Party geht, muss man den Backfischfestgästen seit einer Woche wirklich nicht erklären. Kein Wunder also, dass die fünf Jungs von „who2ladies“ einen gut von allen Bands der Vortage vorbereiteten Dancefloor vor der Bühne, Workoutlocations auf den Bierzeltbänken zusammen mit Feiernden jeder Altersstufe, vorfanden.
Seit 2022 gehört die immer wieder gern live erprobte Band, die für „Party, Stimmung & Ekstase“ wirbt und steht, als Programm - nein, eher Kulttermin zum altehrwürdigen Backfischfest im Bruch für alle, die singen, tanzen, Spaß haben wollen.
Von Zartmann bis Robbie Williams: Das Festzelt in Ketsch gehört ganz den „who2ladies“
„Es ist fast schon wie bei Radspitz, wenn die kommen, weiß jeder, was Sache ist“, meinte eine Besucherin knapp vorm Ende des ersten Sets – gemeint ist: rauf auf die Bänke, hoch die Hände und laut singen. Textsicher ist die altersgemischte Partymenge am richtig warmen Donnerstagabend von Neil Diamonds „Sweet Caroline“ bis „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang, „Let me entertain you“ von Robbie Williams und „Tau mich auf“ von Zartmann.
Ein Dance- und Sing-mit-Ritt über Jahrzehnte, der im Mix super ankommt. Dabei powern beide Seiten im Zelt im Bruch – auf und vor der Bühne. Immer mehr Feierleute strömen ins Zelt, das zum Start in den langsam das Backfischfestfinale einleitenden Abend schon nur wenig leere Plätze zeigte, mit der kommenden Dunkelheit einen ordentlichen Dichtegrad aufwies.
Da wurde das Durchkommen schon schwieriger. Der Blick von der Bühne gehört zu dem, was Künstler wie Tobias „die Röhre“ Kief, Adrian Laule am Bass, Martin Weissmann an den Keys und - immer wieder zusammen mit Kief ganz weit vorn mit seiner Stimme - Patrick Weiser an der Gitarre sowie Julian Wittig am Schlagzeug leben, was sie puscht, noch eine Schippe draufzulegen.
Als Powerband machen die Jungs genau das, was gefordert ist, sie bringen mit ihrer Performance das Zelt zum Brodeln und haben sichtlich Laune an der Sache. Erstaunlich ist, dass in den Pausen ratzfatz Ebbe im Zelt ist, die Tänzer gehen raus auf den Rummelplatz, Getränke werden geholt, auch mal eine Runde auf einem Fahrgeschäft gedreht.
Das ist der Outfit-Trend bei den Gästen auf dem Ketscher Backfischfest
„Das törnt richtig an und hält die Stimmung oben“, erklärte Melly mit „ihren“ Mädels, gerade auf dem Sprung ins schrill in buntem Licht schillernde Rummelgeschehen. Eindeutiger Outfit-Trend bei den Mädels, weil „endlich wieder Sommer“ ist, knappe weiße Miniröcke und eng anliegende schwarze Shirts, die Haare streng zum Pferdeschwanz oder Dutt getragen und intensive „Smokey-Eyes“ in Kombination mit Plateau-Schuhen – erstaunlich, wie sich Trends immer wiederholen und von jeder neuen Generation wieder gefeiert werden.
Feiernde Generationen kehrten dann auch schnell zurück ins Zelt, passgenau mit den ersten Klängen von Scooters „How much is the fish“, was für eine Song-Verbindung zum Backfischfest - stark. Tobias Kief am Bühnenrand ließ Über-Kopf-klatschen, forderte sein Publikum, das laut skandierte.
Was dann abging, war Entertainment vom Feinsten, durchzogen von schnellen Medleys aller gerade angesagten Malle-Kracher, 90er-Evergreens mit Kultstatus in der Mischung mit schweißtreibender Tanzakrobatik direkt vor der Bühne mit den „w2l“.
Hüpfen, Gläser hoch, Fete satt, im Bruch geht‘s über zehn Tage ab, mit den „who2ladies“ erst recht. Am Samstag legen die Fünf nochmal nach, beim Partyfinale im Ketscher Bruch, wenn das 72. Backfischfest die zweite Wochenendkurve nimmt, um am Sonntag mit dem Höhenfeuerwerk fulminant zu enden.
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