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Ketscher Fasnachtsumzug: Musikverein plädiert für mehr handgemacht Sounds

Die Verantwortlichen des Ketscher Musikvereins kritisieren die Reihenfolge der Zugnummern beim Ketscher Fasnachtsumzug wegen der Lautstärke von Musikanlagen.

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Musikverein Ketsch
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Der Musikverein Ketsch hat Kritik zur Reihenfolge der Teilnehmer während des großen Fasnachtsumzuges geäußert. © Cheesy

Ketsch. Der Musikverein Ketsch hat am Fasnachtsumzug durch die Gemeinde teilgenommen. Zu diesem besonderen Anlass zogen sich die Musiker des Panorama-Orchesters und des Gesamtorchesters entsprechend Kostüme an. Zum Motto „Bauernhof“ wurden vor Jahren verschiedene Ponchos angeschafft, „die auch bei regnerischem Wetter eine gute und vor allem regenabweisende Verkleidung darstellen“, schreibt der Verein in seiner Nachbetrachtung zur Teilnahme an der Narrenparade.

„Viele junge und ältere Musiker trafen sich in der Rheinhalle, um sich ein wenig in Schale zu werfen. Jedoch war es dieses Mal nicht die übliche Vereinskleidung, die man von Auftritten oder Konzerten kennt.“ Angeführt wurden die Bauernhoftiere später von „Hahn“ Leonard Diehm, der die Musikgruppe mit einer Saugglocke durch den Faschingsumzug leitete und dirigierte. Nach ihm marschierten die Musiker als Kühe, Blumen, Giraffe, Erdbeere und Hund verkleidet. Auch der General des Bauernhofes war an der Tuba aktiv.

Ketscher Musiker brillieren mit Stücken wie "Funkytown" oder "Born to be Wild"

Die Musiker seien am Anfang des Faschingsumzuges mit der Nummer drei gelaufen und hätten Stücke wie „Funkytown“ oder „Born to be wild“ zum Besten gegeben. „Die selbstgemachte Musik kam bei dem närrischen Volk am Straßenrand gut an. Schließlich überwiegen heutzutage in unserer Region die großen Faschingswagen mit lauter Musik aus den Boxen.“

Musikvereine, Guggenmusiker, Fanfaren- oder Spielmannszüge „stellen leider nur noch eine geringe Anzahl der Teilnehmer am Faschingsumzug dar. Langfristig wird die handgemachte Musik noch weniger werden, wenn die Veranstalter der Faschingsumzüge dem Trend nicht entgegenwirken und sich etwas einfallen lassen.“ Denn Musiker könnten nicht mit guten Musikanlagen, die in den Faschingswagen verbaut sind, konkurrieren oder diese gar übertönen“, kritisiert der Verein in seinem Fazit zur Umzugsteilnahme.

„Darum macht es langfristig leider wenig Sinn, dass sich Musiker als Fußgruppen an Faschingsumzügen in unserer Region beteiligen“, bilanzieren die Vereinsverantwortlichen und schlagen vor: „Eine Lösung dieses immer stärker aufkommenden Problems wäre, alle Fußgruppen an den Anfang des Faschingsumzuges zu positionieren und die Musikvereine, Guggenmusiker, Fanfaren- oder Spielmannszüge gleichmäßig dazwischen zu verteilen. Dann hätten die Fußgruppen auch Musik und die Musiker müssten sich nicht von den Boxen übertönen lassen. Im Anschluss an die Fußgruppen könnten dann die großen Faschingswagen aufgestellt werden.“

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Die Musiker geben dazu zu bedenken: „Ob dies die einzig wahre Lösung ist, wagen wir zu bezweifeln. Mit etwas Brainstorming würden sich bestimmt noch weitere Möglichkeiten ergeben.“ Am Ende ihrer Nachbetrachtung unterstreichen sie nochmals eindringlich: „Fakt ist jedoch, dass man künftig etwas verändern muss, wenn man auch weiterhin Wert auf die Teilnahme von Musikvereinen, Guggenmusikern oder Fanfaren- und Spielmannszügen legt.“ 

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