Ketsch. „Die Kinder stehen an erster Stelle“ ist seit vier Jahrzehnten gelebtes Programm im Johanneskindergarten in der Ketscher Hildastraße. Mit viel Liebe zum Detail, mit einer großen Prise Herzblut und mit der wichtigsten Prämisse, dass alle freudig mitwirken und jedes Kind für sich in seiner Individualität zum Star des Programms wird, hat das Team um Leiterin Andrea Winkler ein Sommerfest vorbereitet, das alles bot, was zu einem gelungenen Geburtstagsfest gehört.
Wiedersehensfreude mit und unter ehemaligen Johanneskindern, die oft schon selbst wieder Eltern sind oder Tränen der Rührung, wenn bei Gesang und Tänzen Emotionen geweckt wurden. Strahlende und stolze Gesichter bei Eltern, Großeltern und Freunden, genauso wie pure Fröhlichkeit und dieses unbezahlbare herzliche Kinderlachen im schönen Garten der Einrichtung. „Es ist mir eine große Freude, Sie alle hier zum Jubiläumsfest des Johanneskindergartens begrüßen zu dürfen, dessen Träger wir gerne sind“, sagte Pfarrer Christian Noeske von der evangelischen Kirchengemeinde, der wie Bürgermeister Timo Wangler mit Frau Katja und weiteren Gästen zum Fest erschien.
Leiterin Andrea Winkler indes richtete in ihren Begrüßungsworten vor allem den Dank an die vielen fleißigen Helfer, an die Eltern und Kinder, an ihr stets verlässliches Team, an die Handballer der TSG und an die Kleintierzüchter, die kulinarisch die Versorgung übernahmen, und an alle, die zum Gelingen des seit Pfingsten vorbereiteten Jubiläumssommerfestes beitrugen.
Dekade für Dekade
Dann folgte schon der erste emotionale Höhepunkt, als Sängerin Christine Schnepf sehr gefühlvoll ein Dankeslied präsentierte und die ersten Taschentücher bei so mancher Mama gezückt wurden. Auch für Geburtstagskind Louis aus der Vorschulgruppe gab es ein „Happy Birthday“, bevor das Programm begann.
Jeweils zur entsprechenden Dekade, beginnend mit den 1980er Jahren, trugen die Vorschüler als Reporter vor, welche Spielzeuge im jeweiligen Jahrzehnt beliebt waren, welche Neuerungen die Welt erlebte und was sich im Johanneskindergarten ereignete, bevor ein Tanz aus dem Sommerfestrepertoire dieser Zeit präsentiert wurde. Hier machten die Zwergenkinder mit dem Mäusetanz aus dem Jahr 1986 den Anfang und gewannen in ihren niedlichen Kostümen spielend die Publikumsherzen.
„Mit Zaubertrolls, Polly Pocket und Tamagotchis spielten die Kinder in den 1990er Jahren“, erklärte Emil, bevor die Sonnenkinder vom Sommerfest „Tänze ohne Grenzen“ Bella Italia in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückten. Ob Gelatowagen, Pizzaofen oder in den italienischen Farben gehaltene Kostüme, hier passte alles und die nicht ganz einfache Choreografie war für die Gruppe kein Problem, was mit tosendem Applaus belohnt wurde.
Technik hält Einzug
Dass die Technik ab 2000 Einzug hielt, was sich auch in den Kinderzimmern bemerkbar machte, und im Johanneskindergarten die Krippengruppe und die Vorschulgruppe erstmals angeboten wurden, erläuterten Anna und Hannah und schon tauchten wunderhübsche kleine „Löwen“, gespielt von den Blumenkindern, auf, die den Löwentanz vom Sommerfest „Zirkus Giovanni“ präsentierten. Auch hier sparte das Publikum nicht an Beifall.
Angekommen in der Dekade ab 2010 stand der Umbau des Johanneskindergarten im Rückblick und die „Staffelstabübergaben“ von Pfarrer Kunkel an Pfarrer Noeske und an Andrea Winkler, die von ihrer Vorgängerin Eva-Maria Schwaninger nach 35 Jahren die Leitung übernahm. Aus dem Sommerfest „Anabellas Meerestraum“ zeigten die Wichtelkinder in cooler Manier den Sägefischtanz und überzeugten dabei auf ganzer Linie. Angekommen im Jahr 2020 riefen die „Reporter“-Kinder nochmals die Zeit der Pandemie ins Gedächtnis, doch für Trübsinn blieb keine Zeit, denn schon machten sich die Vorschulkinder mit ihrem bunten Fahnentanz aus dem Sommerfest des 25-Jahre-Jubiläums bereit, dessen Höhepunkt eine aufsteigende Traube bunter Luftballons bildete, zu der auch die Seifenblasenmaschine zur Freude aller zum Einsatz kam.
Mit langem Applaus und Jubel durften alle Kinder am Ende zusammenkommen, bevor im Garten und auf der Straße neben der Einrichtung noch fröhlich weitergefeiert wurde.
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