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Ketscher Kirchenkino mit Tragikomödie zum Thema "Happy Aging"

Beim Kirchenkino in Ketsch wird der französische Film „Last Dance“ gezeigt und im Anschluss lädt Altenseelsorger Gerhard Sprakties zur thematischen Diskussion ein.

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hef
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Das Kirchenkino der katholischen Seelsorgeeinheit wird wie üblich im Central Kino stattfinden und beschäftigt sich bei seiner Jahrespremiere mit dem Glücklichsein im gehobenen Alter. © Benjamin Jungbluth

Ketsch. Seit 2003 verbindet das Ketscher Kirchenkino Spiritualität mit besonderen Filmen. Organisiert von der katholischen Seelsorgeeinheit Brühl-Ketsch und dem Trägerverein des Centrals, findet in regelmäßigen Abständen ein ökumenischer Kinoabend statt, zu dem meisten Gäste geladen sind, die die Thematik des jeweiligen Film in einer Diskussionsrunde im Anschluss beleuchten.

Die Abende bieten die Chance, Themen des Films zu hinterfragen, mit dem Publikum nach Antworten zu suchen und auch durch den Gast und Kirchenvertretende neue Sichtweisen zu entwickeln. So auch am Montag, 22. Januar, um 19 Uhr, wo zunächst die französische Tragikomödie „Last Dance“ gezeigt wird und im Anschluss gemeinsam mit dem evangelischen Theologen und Altenseelsorger Gerhard Sprakties eine Diskussion rund um das Filmthema stattfinden wird.

Generationenkonflikte und Trauerbewältigung sind Themen im Film "Last Dance"

In „Last Dance“ wird das Leben im gehobenen Alter und die damit verbundene Suche nach dem „Happy Aging“ – dem Glück im Alter, aufkommende Generationenkonflikte und der Umgang mit Trauer thematisiert: Der Senior Germain verliert seine Frau, versucht, ein ihr gegebenes Versprechen einzuhalten und bewältigt dabei seine Trauer mit Tanzen.

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Der in verschiedenen Mannheimer Seniorenheimen tätige Seelsorger Sprakties entschied erst nach eigener Sichtung des Films, ob er der geeignete Gast für diesen Filmabend ist. Und er war positiv überrascht: „Wie der Kirchenvater Augustinus sagt: ’Oh Mensch, lerne zu tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mir dir anzufangen’. Der Film beschäftigt sich neben Tanz als Trauerbewältigung mit vielen weiteren Aspekten meiner Arbeit: so auch mit dem Glücklichsein im Alter.“

Die Abbildung von Extremen ist eines der Stilmittel in der Tragikomödie

Damit decke die Tragikomödie sozialkritische Komponenten wie Altersklischees und Diskriminierung ab und sei bewusst mit Extremen als Stilmittel bestückt. „Der Film ist absolut sehenswert, manchmal könnte man vor Lachen rausschreien. Er ist schräg, bizarr und einfach lustig, vergisst jedoch gleichzeitig nicht seine Botschaft“, so Sprakties.

Der Theologe beschäftigt sich schon lange mit dem Thema „Happy Aging“, hat Bücher geschrieben und ist bis heute passioniert in seiner Arbeit als Altenseelsorger. „Die Zeit zwischen 30 und 60 ist die gleiche Spanne wie zwischen 60 und 90. Warum sollte man in Letzterer nicht auch Lebensfreude versprühen?“, so das Motto des 61-jährigen Theologen.

Beim Kirchenkino im Central freut er sich bereits auf die Gesprächsrunde mit dem Publikum im Anschluss des Films, die von Doris Steinbeißer moderiert werden wird: „Ich hoffe auf ein interessantes Gespräch, bei dem auch andere Altersbilder vermittelt werden können. Und auch, dass Jung und Alt vertreten sind.“

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Er ist sich sicher, dass die Besucher nicht nur einen herausragenden Film sehen werden, sondern von diesem auch „etwas Spirituelles“ aus dem Central mitnehmen werden. Das Kirchenkino mit „Last Dance“ wird am Montag, 22. Januar, um 19 Uhr stattfinden. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro und reservierte Tickets sollen spätestens 30 Minuten vor Beginn abgeholt werden.

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