Villa Sonnenschein

Ketscher Kochomis sorgen für leckere Gaumenschmäuse

Die Kochomis bereiten in der Kindertagesstätte in der Kolpingstraße zusammen mit Kindern Köstlichkeiten zu. Dazu zählen Kartoffelsuppe oder Apfelkuchen.

Von 
Caroline Scholl
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Gemeinsam mit den Kochomis bereiten die Kinder aus der Bienengruppe das Mittagessen vor: Diesmal steht eine wirklich leckere Kartoffelsuppe auf dem Plan. © scholl

Ketsch. Wenn die Kinder in der Kindertagesstätte in der Kolpingstraße die Kochomis im Eingangsbereich erblicken, dann geht in der Villa Sonnenschein irgendwie gleich nochmal die Sonne auf, so groß ist die Vorfreude. „Seit dem Frühjahr können wir nach langer Pause hier wieder mit den Kindern gemeinsam kochen. Auch beim Heimat-und Kulturkreis sind wir wieder beim Ferienprogramm ‚Kochen mit Omis’ dabei und es macht viel Spaß“, versichert Elke Bucher, die sich um die Organisation der Kochomis kümmert.

Brühler Kinder der Bienengruppe stellen ihre kleinen helfenden Händchen zur Verfügung

Seit vielen Jahren besteht die Gruppe, die sich beim Seniorenbeirat vor rund zehn Jahren gefunden hat und seither Kinder mit gemeinsamen Kocherlebnissen begeistert. An diesem Vormittag warten sieben Kochomis in der Küche im neuen Mehrzweckgebäude in der Kolpingstraße auf die kleinen helfenden Hände der Kinder aus der Bienengruppe.

Auf dem Speiseplan steht diesmal eine Kartoffelsuppe, denn bei diesem Gericht haben die Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren viele Gelegenheit, etwas zu tun. „Wir wählen die Gerichte immer so aus, dass die Kinder gut mitwirken können. Bei einer Kartoffelsuppe kann man viel Gemüse schneiden und später wird alles durch ein Sieb gedrückt. Auch einen Apfelkuchen haben wir schon gemacht, da hatten wir den Teig vorbereitet und die Kinder konnten Äpfel schälen und schneiden und noch Streusel machen. Es soll ja allen Spaß machen und die Kinder sind teils schon richtig versiert im Umgang mit Schälmesser oder Ähnlichem“, führt Elke Bucher weiter aus.

Im Vorfeld überlegt sie sich, was man kochen könnte, dann erfolgt die Abstimmung mit den zumeist neun Kochomis und es wird verteilt, wer was mitbringt. Die Grundausstattung der Küche ist vorhanden, aber wenn man mal ein besonderes Utensil braucht, dann wird es von den Kochomis gerne aus dem eigenen Haushalt beigesteuert.

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Die Zutaten für das geplante Gericht besorgt die Einrichtung und schon kann es losgehen. Damit beim Werkeln mit Gemüsemesser und Schneidebrett nichts passiert steht jedem Kind eine helfende Kochomi zur Seite und am Arbeitstisch machen alle fleißig mit.

Da werden viele Kartoffel geschält, einige Karotten geschnitten und immer wieder bleibt eine gewisse Zeit, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Die Kinder zeigen sich sehr interessiert und vor allem wissbegierig. Sofort entstehen Gespräche und die Kochomis beantworten natürlich geduldig alle Fragen der Kinder.

„Selbstverständlich können nicht alle Kinder aus der Gruppe gleichzeitig mithelfen, daher wechseln sich die Kinder immer wieder ab, damit am Ende wirklich jeder mitgewirkt hat. Später erfolgt das Mittagessen dann gemeinsam. Alles, was selbstgekocht ist, schmeckt den Kindern gleich doppelt gut. Für uns Erzieherinnen ist es etwas ganz Wertvolles, wenn eine ehrenamtliche Gruppe wie die Kochomis zu uns kommen. Für die Kinder bedeutet es viel Abwechslung und ganz neue Kontakte. Nicht jedes Kind hat eine Oma in der Nähe und etwas von jemand vermittelt zu bekommen, der aus einer anderen Generation ist, dies ist etwas Besonderes“, erklärt Sara Luksch vom Erzieherinnenteam der Villa Sonnenschein.

Das Kochen mit den Kindern ist ein wahrer Jungbrunnen

Das Engagement als Kochomi indes erweist sich bei den Seniorinnen als wahrer Jungbrunnen. „In unserer Gruppe gehört man mit einem Alter von 70 ja eigentlich zum jungen Gemüse. Unsere Älteste ist die Albertine mit 94 Jahren“, sagen sie und dann lachen die fröhlichen Omis. „Ich fühle mich hier richtig wohl. Zu Hause habe ich drei Enkel und zwei Urenkel und mag den Umgang mit Kindern. Man bleibt fit und es ist immer eine schöne Abwechslung. Wir sind im Jahr etwa fünf- bis sechsmal im Einsatz und wenn man einmal nicht dabei sein kann, ist es kein Problem“, bekräftigt Albertine Müller.

„Außerdem suchen wir natürlich immer weitere Kochomis, die in Zukunft zu unserer Gruppe dazukommen können – man kann sich dazu einfach beim Seniorenbeirat melden“, ergänzt Elke Bucher. Auf die Frage, ob auch Kochopis gewünscht seien, antworten die engagierten Seniorinnen unisono mit einem Schmunzeln und sagen aus dem Brustton der Überzeugung: „Selbstverständlich. Einen Kochopi hatten wir zwar noch nicht, aber so einen Hahn im Korb, das wäre doch mal was.“

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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