Ketsch. Auf der schönen, ruhig gelegenen Anlage des Tennisclubs in der Enderlegemeinde fliegen auf den Plätzen die gelben Filzkugeln von Spieler zu Spieler: Während die meisten sportlichen Aktivitäten in Vereinen seit der Corona-Pandemie im Pausenmodus sind oder nur online stattfinden, die Fitnessstudios ihre Pforten seit langer Zeit geschlossen halten müssen und Sporteinrichtungen für das Publikum meist geschlossen sind, ist gerade zu Beginn der Freisaison Tennisspielen, selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnungen, möglich.
„Wir haben hier einfach den Vorteil, dass Tennis im Freien eine Sportart ist, bei der Abstandsregeln gut eingehalten werden können und die zu zweit auf einem großen Platz stattfindet. Deshalb konnten wir die Anlage für Tennisspieler schnell öffnen. Es waren Einzeltrainings möglich, auch wenn das Gruppentraining pausieren muss“, erklärt Ulla Ries-Nelson, Schriftführerin des 1967 gegründeten Vereins.
Meist zwischen 27 und 40 Jahren
Rund 340 Tennisbegeisterte aus Ketsch und Umgebung sind Mitglied des Tenniclubs und was besonders erfreulich sei, bei der Mitgliederzahl lässt sich seit dem vergangenen Sommer eine steigende Tendenz erkennen. „Tatsächlich haben wir in der jüngsten Vergangenheit fast 40 neue Mitglieder im Verein begrüßen dürfen. Dies waren zumeist junge Erwachsene zwischen 27 und 40 Jahren, die das Tennisspielen sozusagen wiederentdeckt haben“, führt Ries-Nelson weiter aus.
Diese Altersgruppe sei für viele Vereine sehr begehrt, denn oft sei es vorwiegend das mittlere Alter, das fehle, aber für ein ganz aktives Vereinsleben sehr hilfreich sei. Dass es dem Tennisclub gelingt, hier zu punkten, dafür macht Ulla Ries-Nelson folgende Faktoren verantwortlich: „Zum einen bieten wir aktuell eine Schnuppermitgliedschaft an, was bedeutet, dass für ein Jahr der Mitgliedsbeitrag nur zur Hälfte entrichtet werden muss. Dann haben wir eben den bereits beschriebenen Vorteil, dass Tennis Corona-konform sehr gut funktioniert. Und wir haben außerdem einiges in Werbung investiert wie zum Beispiel Flyeraktionen für die Haushalte. Auch unsere geplante Padel-Anlage ist zusätzlich interessant und viele Mitglieder freuen sich, wenn wir hier starten.“
Über die vergangenen Jahre konnte der Tennisclub in der Enderlegemeinde die Mitgliederzahlen zwar konstant halten, aber an die 1980er Jahre, als die Tennisstars Boris Becker und Steffi Graf einen wahren Tennisboom auslösten, knüpfte in Deutschland kein Tennisverein mehr an.
„An diese Zeiten erinnere ich mich noch gut, denn 1985 trat ich selbst in den Tennisclub hier ein. Beim TC Ketsch geht es allerdings vorwiegend darum, dass alle Spieler Freude am Sport haben und der Verein alle gleichermaßen unterstützt. Über Talente freuen wir uns natürlich, allerdings ganz genauso über alle, die einfach Spaß am Tennis haben und gerne Teil unseres sehr aktiven Vereinslebens sind. Jeder ist willkommen.“, bekräftigt die Ketscherin.
Die dem Tennisclub angegliederte Tennisschule unter der Leitung von Korina Perkovic, einst die Nummer 339 der Weltrangliste, biete neben professionellem Training immer wieder Schnupperangebote für alle Altersgruppen – gleichermaßen für Anfänger und Wiedereinsteiger – an.
Aktionstage und Workshops
„Dieses Angebot wird gerne angenommen und dieses Wochenende nutzen über 20 Erwachsene, Corona-konform aufgeteilt auf unsere vielen Plätze, die Chance, mal wieder oder erstmals einen Tennisschläger zu schwingen. Weitere Aktionstage und Workshops für alle Altersgruppen werden folgen, es lohnt sich also immer der Blick auf die Homepage des Tennisclubs“, ergänzt Korina Perkovic beim Rundgang mit unserer Zeitung auf der Anlage.
Die Kooperation mit anderen Vereinen aus dem Ort ist dem Tennisclub ebenfalls ein Anliegen. „Beim Vereinsstammtisch sind wir gerne dabei und werden uns an geplanten Aktivitäten, wenn diese gemäß den dann geltenden Verordnungen stattfinden dürfen, gerne beteiligen“, versichert Ries-Nelson optimistisch.
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