Radfahren-Serie (Teil 5)

Ketscher Touren: Franz Lemberger ist der beste Alleinunterhalter

In besonderer Konstellation mit der Ketscher Rentnergang - beziehungsweise teilweise ohne sie - geht es für Redakteur Marco Brückl an den Neuhofer Altrhein und wieder zurück auf zusammen 57 Kilometern.

Von 
Marco Brückl
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Ein Idyll, das allein für die Angler bestimmt ist – so schön sitzt man am Neuhofer Altrhein am „Haus zum Zander“. © Brückl

Ketsch. Wer die Serie an dieser Stelle ein wenig verfolgt, weiß, dass eine Rentner-Gang vorbildlich in die Pedale tritt und tollste Touren hinlegt, die auch anderen Pedaleuren zur Freude gereichen könnten. Nun trug es sich zu, dass die Ketscher Ruheständler am eigentlichen Tour-Tag, dem Mittwoch, sämtlich anderweitig verplant waren – genau, es ist so: Rentner haben noch weniger Zeit. Das Begleitfahrzeug dieser Zeitung hätte alleine losdüsen müssen, wie langweilig hätte sich dieser Bericht gelesen... Also hatte Franz Lemberger ein Einsehen und schwang sich auf den Drahtesel. Und was soll man sagen – als bester Alleinunterhalter.

Ein erster Höhepunkt der Ausfahrt nach Altrip mit dem Ziel „Haus zum Zander“ am Neuhofer Altrhein machte das Treffen mit einer anderen Ketscher Radler-Gang aus. Die gestandenen Männer kennen sich als ehemalige aktive Ringer beim KSV 06 und sind nun auch schon zu sechst. Das Treffen kurz nach dem Johanneshof war Zufall. Aber viel wichtiger: Gibt es denn nur gute Kerle in Ketsch? Die sind ja auch super sympathisch. Kurzer Plausch im Drive und ab ging es zum Lußhof.

Von Ketsch nach Altirip. © sz-grafik

Zum dortigen Knoten hat Franz Lemberger die Meinung, die man als Vielradler haben muss: Dort wurden die Autofahrer bei der Umgestaltung hofiert und die Fahrradlenker eben weniger bedacht. Deshalb geht es gefährlich über die L 722. Und wer von Ketsch kommt, der darf nicht mal die neue Rampe zur Salierbrücke hochfahren, die ist für die Fahrer in die andere Richtung vorgesehen, was für ein R(h)einfall.

Fernab des Autoverkehrs

Zum Glück geht der Weg dennoch weiter, nach Speyer. Für Franz Lemberger und sein Begleitfahrzeug dann gen Otterstadt, wo das „Christians“ in der Kollerstraße 11 zu einem Anfahrtspunkt werden könnte, wenn es an diesem Tag nicht erst um 17 Uhr öffnen würde – ist halt ein Restaurant und Tapas Bar.

Beweisfoto: Der Absacker wurde am Herrenteich kredenzt. © Brückl

Die Trasse macht freilich weiterhin Freude, führt sie doch schnurstracks den Otterstädter Altrhein entlang und befindet sich damit fernab vom Autoverkehr. Wer eine kürzere Route von Ketsch aus anstrebt, wird zwischen Otterstadt und Altrip gleich mehrfach fündig. Einkehrschwünge bieten sich diverse links und rechts des Weges an. Das Radler-Duo, das hier unterwegs ist, würde sich gleichwohl für die Altrheinklause entscheiden.

Dort findet sich eine gemütliche Terrasse mit Blick auf den Altrheinarm. Nahe des Restaurants „Rheinblick“, auf der Höhe von Waldsee, könnte im Gewässer mit Campingplatz auch eine Schwimmeinlage stattfinden. Doch die Mittagsspeise soll wie vereinbart anderweitig gereicht werden. Die Route geht aus diesem Grund weiter, lässt die Rheinfähre Altip rüber zum Großkraftwerk rechts liegen und hat die Blaue Adria fest im Blick.

Die Kollerfähre ist immer eine Überfahrt wert: Franz Lemberger. © Brückl

Bis zur Terrasse des „Hauses zum Zander“ am Neuhofer Altrhein waren es alsbald 32,2 Kilometer. Man sitzt ganz wunderbar mit Blick aufs Wasser, das rein für Angler vorgesehen ist, sodass Padler, Schwimmer und dergleichen keine Geräuschkulisse erzeugen. Die Geräuschkulisse von Franz Lemberger ist gewünscht und macht bei leckerer Speise für den kleinen Hunger (Schnitzel mit Pommes 12,90 Euro; Zanderfilet 18,90 Euro) und Weizenradler ja auch jede Menge Spaß.

Die Rückkehr nach Ketsch fand zunächst auf der identischen Asphaltierung wie zuletzt statt – allerdings mit der Abkehr bei Otterstadt auf die L 535, die beim Kollersee zur L 630 wird. Die Nutzung der Kollerfähre – immer wieder eine gern genommene Abwechslung – war wieder möglich, weil die Kupplung den ersten Tag nach der Reparatur wieder funktionierte. Nun von Brühl fände jeder vollends zurück nach Ketsch, wobei dieses Duo überden Pferdetreffpunkt Abel heimkehrte.

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Und das stimmt nicht ganz. Denn die Ketscher Rentner-Radlergang pflegt einen „Absacker“ zu genießen. Auch Franz Lemberger und Begleitradler taten dieser Pflicht genüge, weil sie so schön Kürcharakter besitzt und stellten sich alsbald bei den Fliegern am Herrenteich vor. Die Fahrt zum Bier des Tages sind bei insgesamt 57 Kilometern übrigens nicht eingerechnet.

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