Ketsch. Ganz ruhig ist es im Klassenzimmer der 2b von Lehrerin Ute Liebner und die Schüler warten gespannt, was in dieser besonderen Schulstunde in der Alten Schule auf dem Plan steht „Ich habe die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt und die erste Gruppe bastelt einen Nistkasten, während die andere Gruppe Rätsel rund um das Thema Vogelschutz löst. Danach wird getauscht, sodass jeder Schüler bei allem mitmachen kann“, erklärt die Pädagogin motiviert.
Doch motiviert sind bei diesem Projekt zweifelsohne alle, denn wann darf man während des Unterrichts schon mal mit echten Werkzeugen, wie einem Schraubenzieher hantierten und aus Holz etwas Tolles bauen? „Wie freuen uns sehr, dass von Jakob Reys Mutter die Idee kam, dass wir an einem Projekt – gefördert von Nahkauf und der Nabu teilnehmen können und uns diese tollen Materialien zur Verfügung gestellt werden“, führt Ute Liebner weiter aus.
Die Ketscher Gartenvogelarten bekommen ein neues Zuhause
Bei dem Projekt rund um den Vogelschutz ginge es darum, den heimischen Gartenvogelarten ein Zuhause zu bauen und jede Menge über die Vögel zu erfahren. Wie sich nachlesen lässt, fördert die Lebensmittelkette den Bau von 4500 Nistkästen in der Aktionswoche vom 26. Februar bis zum 3. März deutschlandweit.
Sechs dieser 4500 Kästen sind nun in Einzelteilen in der Alten Schule angekommen, und alle drei zweiten Klassen dürfen nun Vogelheime bauen. „Wir werden die Nistkästen im Anschluss auch bemalen, sodass hier eine Verbindung vom Sachunterricht zur Kunst entsteht und in dem Rätselheft ist ein Lied abgedruckt, sodass es vielleicht in Musik auch noch ein Thema wird“, informiert Ute Liebner.
Die 2b indes hat sich mit Hausmeister Christian Flemming zusätzlich einen echten Profi mit handwerklichem Geschick ins Klassenzimmer eingeladen, der natürlich seinen Werkzeugkasten und die benötigten Schraubenzieher gerne mitgebracht hat.
Echter Schraubenzieher statt Akkusbetrieb: Ketscher Kinder lernen Handwerk
Auf Nachfrage betonen die Schüler, dass die meisten von ihnen noch nie einen Nistkasten gebaut hätten und wenn überhaupt vorher mal einen Akkuschrauber in der Hand hatten, jedoch keineswegs einen echten Schraubenzieher. Dass man schließlich eine wenig Kraft aufbringen muss und erst mal herausfinden muss, wie man eine Schraube fixiert, dies lernen die Kinder schnell.
Zunächst setzen die Zweitklässler die acht vorgefertigten Holzteile zusammen, die ihre Lehrerin schon vorher ein wenig farblich markiert hatte und dann darf jedes Kind eine Schraube einschrauben, solange bis ein schöner Nistkasten mit Deckel entstanden ist. „Die Nistkästen sind beispielsweise für Kohlmeisen“, weiß Ida schon ganz genau.
Hausmeister Flemming erklärt den Schülern, wie sie die Schrauben halten müssen und dass es wichtig sei, den Schraubenzieher gerade zu halten. Begeistert macht sich Somita ans Werk und fixiert „ihre“ Schraube am Nistkasten. Wo die Nistkästen, nachdem sie bemalt wurden, angebracht werden, stehe noch nicht ganz fest.
Die Ketscher Gartenvögel sollen in Ruhe brüten können
„Auf alle Fälle natürlich auf dem Schulgelände und idealerweise im Schulgarten. Schließlich brauchen die Gartenvögel ein wenig Ruhe zum Brüten“, überlegt Hausmeister Flemming. „Natürlich werden wir, wenn die Nistkästen hängen, immer mal wieder einen Blick auf diese werfen und die Schüler können dann hoffentlich sehen, dass Vögel irgendwann einziehen und ihr Nest darin bauen. Darauf freuen wir uns schon“, ergänzt Ute Liebner.
Das gesamte Kollegium habe sich über dieses Projekt gefreut und die Klassenlehrerin ergänzt, dass man seitens der Schule immer gerne Projekte und Aktionen, die über den normalen Unterricht hinaus gehen annimmt und man diese Angebote sehr wertschätzt.
Zu Recht ein wenig stolz blicken die Schüler der 2b nach dieser außergewöhnlichen Unterrichtsstunde auf zwei fertige Nistkästen, die in gemeinschaftlicher Handarbeit enstanden sind.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-ketscher-zweitklaessler-bauen-nistkaestchen-fuer-voegel-_arid,2180674.html