Kulturkirche

Kinoklänge in perfektem Ambiente der Ketscher Kirche

Die zweite Filmmusiknacht mit Athi & Friends sorgt für ein begeistertes Publikum in der katholischen Kirche St. Sebastian. Auch an diesem Abend verstand es die Band, sich mit Souveränität in den verschiedensten Stilen zu bewegen.

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Maria Herlo
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Athi Sananikone (v.r.), Lisa Mürle, Marius Müller und Jochen Treu in Aktion. © Andreas Gieser

Ketsch. Die äußerst beliebte Filmmusik feierten Athi & Friends erneut mit einem Konzert in der St.-Sebastian-Kirche. Nach dem großen Erfolg vom vergangenen Jahr war es für die Organisatoren der Kulturkirche Ketsch ein besonderes Anliegen, die regionale Musikband von Neuem in das wunderschöne Ambiente der katholischen Kirche einzuladen.

Und das Orga-Team, dem Marianne Faulhaber, Dr. Oliver Brinkmann, Professor Stefan Göttelmann und Claire Mehnert angehören, lag damit goldrichtig, denn ganz viele Besucher wollten sich dieses Highlight im Ketscher Kulturleben nicht entgehen lassen. Dr. Oliver Brinkmann, der zunächst das Publikum und die Band begrüßte, freute sich über die großartige Resonanz. Damit hofft er, dass die Filmmusiknacht zur Tradition wird, denn „Tradition stiftet Identität, schafft Stabilität, Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft“, wie er sagte.

Ketsch

Ketsch: Athi rocks begeistert mit Filmmusik in der Kirche St. Sebastian

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Auch an diesem Abend verstand es die Band, sich mit Souveränität in den verschiedensten Stilen zu bewegen. Athi Sananikone, Bandleader, Sänger und Gitarrist, ist einerseits der personifizierte Garant für die hohe Professionalität seiner Mitstreiter – die Sängerin Lisa Mürle, das Tastengenie Marius Müller am Keyboard, die Multiinstrumentalistin Theresa Holder, Bassist Dominik Plieger und Saxofonist Jochen Treu. Andererseits weiß er, was eine gute Filmmusik ausmacht: Sie muss die Idee des Films unterstützen, dafür aber eine eigene Sprache finden.

Hintergründe der Filmmusik erläutert

Das spiegelte sich in der Auswahl des Repertoires, in den Arrangements sowie in seiner unterhaltsamen, informativen Moderation wider. Jedes einzelne Musikstück leuchtete Athi aus, erläuterte die Hintergründe und verband es nicht selten mit persönlich Erlebtem. Über „I See Fire“, mit dem die Filmmusiknacht eröffnet wurde, erzählte er, es sei das Abspann-Lied des zweiten Films der Hobbit-Trilogie, das von Singer-Songwriter Ed Sheeran geschrieben und 2013 veröffentlicht wurde. Besonders daran sei, so der Moderator, dass Sheeran sich dabei selbst auf der Geige begleitete, obwohl er zuvor noch nie Geige gespielt hatte.

Nicht nur dieses Lied löste sofort pure Begeisterung aus, viele weitere Hits wie „Ich fühl wie du“ von Peter Maffay aus „Tabaluga“ oder „Skyfall“ von Adele aus dem gleichnamigen James-Bond-Film rissen die Zuhörer zu begeistertem Applaus hin. Der Riesenerfolg des Films „Pretty Woman“ vor 30 Jahren ist nicht nur den Schauspielern Julia Roberts und Richard Gere zu verdanken, so Athi Sananikone, sondern auch dem fabelhaften Soundtrack, der unvergesslichen Ballade „It Must Have Been Love“, gesungen vom schwedischen Pop-Duo Roxette.

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Aus dem Disney-Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“ von 1994 war „Can You Feel the Love Tonight“ von Elton John zu hören, 1995 ebenfalls mit einem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet. In der Version von Whitney Houston wurde der Song „I Will Always Love Your“ zum Welthit. Ursprünglich diente er als Soundtrack zum Film „Bodyguard“.

Gesang und Instrumente betören die Besucher in Ketsch

Viele weitere unvergessliche und herzerwärmende Ohrwürmer zogen ganz unmittelbar in ihren Bann: „A Million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ in der Pink-Version, die Rockballade des kanadischen Sängers Bryan Adams, 1991 der Titelsong des Films „Robin Hood – König der Diebe“ von Kevin Reynolds oder „You’ll Be in My Heart“, ein Song von Phil Collins aus dem Disney-Film „Tarzan“ von 1999.

Lisa Mürle und Athi Sananikone begeisterten restlos mit ihrer Gesangskunst, ebenso Theresa Holder, die zudem ihren vielen Instrumenten eine große Bandbreite an Klangfarben abgewann. Marius Müller betörte am Keyboard durch perlende, swingende Läufe und der prächtige Bass von Dominik Plieger sorgte für den passenden Funk. Lobende Erwähnung verdient Jochen Treu, der erst vor kurzem zur Band kam und es verstand, das Publikum mit dem Saxofon zu verzaubern.

Bunt beleuchtet und mit traumhafter Akustik bietet St. Sebastian eine ganz besondere Kulisse für die Musiknacht. © Andreas Gieser

Die virtuosen Musiker spielten und sangen nicht nur die Filmmusik nach, sie drückten den Stücken ihren eigenen Stempel auf, indem sie sich zwar an die Vorlage hielten, aber die Möglichkeit eigener Kreativität ausgiebig nutzten. Die Konzertbesucher bedankten sich mit Bravorufen, Szenenapplaus und am Ende mit stehenden Ovationen.

Die Zugabe „The Time Of My Life“, ein vielfach ausgezeichnetes Lied aus dem Soundtrack zum Liebesfilm „Dirty Dancing“, hätte auch als Motto über diesen Abend stehen können, der zeigte, dass Filmmusik auch ohne Bilder eigenständige Qualitäten entfalten kann.

Freie Autorin

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