Ketsch. Wenn man bedenkt, in welcher Zeit die Idee Kulturkirche Ketsch entstand und man nun resümiert, wie die Umsetzung erfolgte und welche Resonanz das Angebot in der Sebastianskirche bekam, kann man tatsächlich von einer echten Erfolgsgeschichte sprechen.
„Wir haben 2019 erstmals über die Möglichkeit des Angebots der Kulturkirche gesprochen mit der grundlegenden Idee, unsere schöne Kirche wieder mit Menschen zu füllen und der Kultur eine Plattform zu geben. Die Pandemie begann, die Künstler konnten keine Auftritte mehr durchführen und kulturelle Ereignisse waren abgesagt. Doch wir planten optimistisch weiter, bis schließlich im Herbst 2021 das erste Konzert im Format Kulturkirche Ketsch stattfand“, erinnert sich Dr. Oliver Brinkmann als Mitorganisator.
Team der Kulturkirche: ehrenamtlich und mit sehr viel Einsatz
Gemeinsam mit Salvatore Scalia, Professor Stefan Göttelmann, Ulrich Peters, Claire Mehnert, Marianne Faulhaber und Carsten Wagner bildet er das Team Kulturkirche Ketsch, welches seither die interessanten und gelungenen Konzerte im katholischen Gotteshaus der Enderlegemeinde plant und organisiert. „Alle im Team sind berufstätig und engagieren sich für die Kulturkirche ehrenamtlich und mit sehr viel Einsatz. Dabei geht es unter anderem darum, Musiker zu finden und zu buchen, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, die Konzerte zu bewerben und an den Veranstaltungen von den Getränken für die Besucher bis zur Kasse alles zu managen“, ergänzt Salvatore Scalia.
Seine Motivation, sich einzubringen, beschreibt der 53-jährige gern: „Viele kehren der Kirche den Rücken und es ist mir wichtig, die Kirche vor Ort zu stärken und selbst bei etwas mitzuwirken, was den Menschen vielleicht einen ganz anderen Zugang zur Kirche ermöglicht. Die Räumlichkeit an sich hat eine besondere Wirkung und die Atmosphäre bei einem Konzert ist einzigartig. Hier sind alle herzlich willkommen und können ganz für sich die Kirche auf sich wirken lassen, unabhängig von einem Gottesdienst oder einer kirchlichen Zugehörigkeit.“
Außergewöhnliche Atmosphäre begeistert Zuhörer und Musiker
Diese außergewöhnliche Atmosphäre begeistert Zuhörer und Musiker gleichermaßen. „Die Akustik in der Kirche ist großartig und viele Künstler hegen den Wunsch, ein Konzert in der Kirche durchzuführen. Technisch sind wir gut ausgestattet und werden dies noch weiter optimieren. Auch um die Kirche planen wir die vorhandene Infrastruktur künftig noch mehr miteinzubeziehen, sei es den Pfarrgarten oder das Pfarrheim, vielleicht für Begegnungsmöglichkeiten nach dem Konzert. Auch die Sanierung der Sanitäranlagen und eine verbesserte Barrierefreiheit haben wir im Blick“, beschreibt Brinkmann die weiteren Überlegungen.
Die Künstler, welche bereits Konzerte bei der Kulturkirche Ketsch spielten, hätten bisher alle signalisiert, gerne wiederzukommen. „Von Klassik, über Gospel bis hin zu Pop – wir möchten ein ganz breites Spektrum an Musikgenres beibehalten, um ein attraktives Angebot für unterschiedliche Interessenten zu ermöglichen und auch die Chance bieten, sich als Zuhörer mal auf neue musikalische Pfade zu begeben, was sicher sehr bereichernd sein kann. Viele Musiker haben schon angefragt und wir freuen uns immer über weitere Kontakte. Dass wir den Künstlern sozusagen ein organisatorisches Rund-um-sorglos-Paket anbieten können, wird sehr wertgeschätzt. Die Eintrittsgelder sind außerdem günstig, denn unser Ziel ist es nicht, möglichst Gewinne zu machen, sondern die Gagen der Musiker abzubilden“, führt der 49-Jährige weiter aus. Musik, davon sei er überzeugt, könne Menschen zusammenbringen, Kulturen verbinden und Türen öffnen. „Offene Türen bei der Kirche sind wichtig und Formate die Begegnungen zulassen. Auch unser Organisationsteam ist keine geschlossene Gruppe. Wer gerne mitwirken möchte, ist willkommen. Die Freude an der Sache steht im Vordergrund und sonst nichts“, versichert Brinkmann, der selbst Hobbymusiker ist.
Die nächsten Termine der Kulturkirche Ketsch stehen bereits fest, wie Scalia und Brinkmann mitteilen: Am Sonntag, 9. Oktober, gibt es Bach-Arien mit Solisten und am Sonntag, 23. Oktober, ist der Chor Cantiamo aus Ketsch zu Gast. Im November steht das Musiktheater um Tatjana Worm an. Auch 2023 gibt es viele Highlights und eine Kooperation mit den Schwetzinger Festspielen sei ebenfalls im Gespräch, blicken die beiden Organisatoren mit großer Zufriedenheit in die Zukunft der Kulturkirche.
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