Central Kino - Preisgekrönte Beiträge zur Halbzeit des 12. Filmfestival der Generationen / Diskussionsrunde nach der Vorführung lässt viel Spielraum für eigene Gedanken

Kurzfilme bringen es auf den Punkt

Von 
Caroline Scholl
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Die Kurzfilmauswahl im Central Kino kam gut bei Edith List sowie Jutta und Rudi Lakus aus Ketsch an. Die Beiträge befassten sich mit dem Älterwerden. © Scholl

Ketsch. Vier ausgewählte Filme, die beim Deutschen Generationenfilmpreis in den vergangenen Jahren prämiert wurden, boten den Zuschauern im Central Kino in der Enderlestraße ganz besondere Filmmomente und sorgten für viel Gesprächsstoff bei der anschließenden Diskussionsrunde mit den Vertreterinnen der Kooperationspartner. Gundula Sprenger von der VHS Bezirk Schwetzingen, Michaela Issler-Kremer vom Seniorenbüro der Gemeinde und Doris Steinbeißer vom Centralkino waren zu Gast.

Als erster Film wurde der Beitrag „Alter, was geht?“, ein Kurzfilm des 18-jährigen Filmeamateurs Paul Scholton gezeigt, der inhaltlich den Zusammenhang zwischen Stillstand und Altsein beleuchtet und der Frage nachgeht, ob Neugierde und Offenheit jung halten. Dabei fiel dem Publikum im Nachgang besonders auf, dass die Protagonisten des Filmes sehr zufrieden waren und das Alter oft als Chance beschreiben, der inneren Freiheit und Gelassenheit näherzukommen, auch wenn Abstriche gemacht werden müssen.

Die Kunst des Alterns

Sollte es da, wie im Film von einer 87-Jährigen beschrieben, nicht besser Art of Aging (Kunst des Alterns) als Anti-Aging heißen? Ein Kurzfilm der besonders eines macht: Mut für das Altern.

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Im Beitrag „Früher war alles besser“ wurden lebensnahe Themen, wie beispielsweise Kommunikation und Medien immer direkt in den Vergleich gestellt sowie Vor- und Nachteile miteinander verglichen. So war es früher vielleicht etwas mühsamer eine Fahrroute im Straßenatlas zu finden, doch wie weit kommt man, wenn das moderne Navi kurz vorm Ziel ausfällt? Welche Vorteile oder Risiken hat es, sein Wissen komplett aus dem Internet zu schöpfen und waren selbst geschriebene Postkarten aus dem Urlaub nicht doch etwas anderes als die unzählig hochgeladenen Urlaubsbilder vom Handy?

Besonders emotional wurde es für die Zuschauer beim dritten Film: „Tag für Tag, Jahr für Jahr“, ein Film des 25-jährigen Simon Rupier, der die letzten Tage eines über 80 Jahre alten Ehepaars in ihrem eigenen kleinen Supermarkt begleitet. Wo früher die Leute Schlange standen, die Produktauswahl groß war und Angestellte beschäftigt waren, ist über die Jahre alles weniger geworden. Doch die Hingabe, das Pflichtbewusstsein und die Disziplin, mit der die beiden Senioren die Kundschaft zufriedenstellen, ist beeindruckend und macht gleichzeitig nachdenklich, denn wo blieb die Zeit für das Paar selbst?

„Törtchendieb“ sorgt für Lacher

Der Filmreigen fand seinen Abschluss im Kurzfilm „Der Törtchendieb“, einer Amateuranimation eines erst 15 Jahre alten Filmemachers, der für viele Lacher im Kinosaal sorgte.

Im anschließenden Gespräch mit den Zuschauern gab es viele Facetten, die angesprochen wurden. Welchen Einfluss habe beispielsweise die finanzielle Situation oder die Gesundheit auf ein zufriedenes Altwerden? Was können die Jungen von den Alten lernen, was wirkt möglicher Einsamkeit entgegen, wie kann man sich im Alter einbringen und ist das Lernen von Neuem völlig zeitlos und unabhängig vom Alter? „Jeder Tag bringt etwas Neues und so kann das Altern tatsächlich auch beflügeln“, fasst Gundula Sprenger zusammen.

Michaela Issler-Kremer ergänzt: „Es ist tatsächlich von großem Wert, Generationen zusammenzubringen. Wenn hier in Ketsch beispielsweise unsere Kochomis in den Kooperationskindergarten kommen, wird so viel vermittelt und alle Beteiligten profitieren.“

Als letzter Film der diesjährigen Reihe im Filmfestival der Generationen ist „Frosch im Schnabel“. Der Film ist am Mittwoch, 20. Oktober, um 19.30 Uhr im Central Kino zu sehen.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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