Gemeinderat

Mensa- und Kita-Essen wird in Ketsch teurer

Der Elfmonatsbeitrag steigt von 65 auf 80 Euro, das Menü in der Neurottschule kostet ab April 4,90 statt 3,90 Euro wie bisher. Der Ketscher Bürgermeister Timo Wangler informiert über den Haushaltsplan 2023.

Von 
Marco Brückl
Lesedauer: 
In der Mensa der Neurottschule wird für ein Essen ab April mehr Geld vom Chip abgebucht als bisher – statt 3,90 gehen künftig 4,90 Euro ab. © Lenhardt

Ketsch. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus informierte Bürgermeister Timo Wangler, dass das Kommunalrechtsamt die Gesetzmäßigkeit des Haushaltsplans 2023 sowie die Wirtschaftspläne für die Eigenbetriebe bestätigt hat. „Sowohl die Planzahlen für das aktuelle Haushaltsjahr als auch die prognostizierten Zahlen der mittelfristigen Finanzplanung zeigen sich gegenüber den letztjährigen Ansätzen zwar verbessert, dennoch geht die Gemeinde Ketsch weiterhin von negativen ordentlichen Ergebnissen für die Jahre 2024 bis 2026 aus – das das strukturell bedingte Ungleichgewicht im Ergebnishaushalt bleibt damit offenkundig“, sagte Wangler.

Also müsse weiter genau hingeschaut werden. Und das gilt auch für die Essenbeiträge in den Kindertagesstätten und den außerschulischen Betreuung sowie der Mensa der Neurottschule. Sie seien Thema bei den Beratungen zur Haushaltskonsolidierung gewesen, berichtete Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer. Zuletzt habe es 2019 eine Anpassung gegeben.

Essenskosten in Ketscher Kitas und Schulen steigen

Nun habe die Verwaltung, um einen gemeindeweiten Überblick der aktuellen Essenskosten zu erhalten, bei allen örtlichen Kindertagesstätten den derzeitigen Anbieter wie auch die Kosten je Essen erfragt und auf einen Elfmonatsbeitrag umgerechnet. Der kalkulatorische Beitrag für einen Elfmonatseinzug bewege sich im Mittel bei 82,64 Euro (über dreijährige Kinder) respektive 81,86 Euro (unter dreijährige Kinder).

Mehr zum Thema

Gemeinderat

Erstmals nach über 20 Jahren wieder über 13000 Einwohner in Ketsch

Veröffentlicht
Von
Marco Brückl
Mehr erfahren
Johanneskindergarten

Kindergarten in Ketsch unterstützt Spendenaktion für Erdbebenopfer in Syrien

Veröffentlicht
Von
Caroline Scholl
Mehr erfahren
Radfahren-Serie (Teil 1)

Fahrradtour der Rentnergang aus Ketsch: Genüssliche Heringstour zum Auftakt

Veröffentlicht
Von
Marco Brückl
Mehr erfahren

In der Mensa der Neurottschule werde kein Monatsbeitrag erhoben. Hier erfolge die Abrechnung pro Essen über das Verfahren „Mensa-Max“. Die Eltern laden einen gewissen Geldbetrag auf deren Mensa-Max-Konto und bestellen das Menü für den jeweiligen Tag vor. Die Bezahlung durch das Kind erfolgt über einen Chip. Der Einkaufspreis für die Gemeinde betrage nach der aktuellen Preisanpassung des Caterers Apetito 5,73 Euro (brutto). Der Verkaufspreis für die Eltern sei derzeit auf 3,90 Euro je Mahlzeit festgelegt.

Vor dem Hintergrund der tatsächlich gestiegenen Kosten schlug die Verwaltung für den Elfmonatsbeitrag in den Kindertagesstätten und der außerschulischen Betreuung vor, von bislang 65 Euro auf künftig 80 Euro zu erhöhen. Ferner sollte der Menüpreis in der Mensa der Neurottschule von bislang 3,90 Euro auf 4,90 Euro erhöht werden. Um einen gewissen zeitlichen Vorlauf für die Eltern zu gewährleisten, wurde die Umsetzung der Beitragsanpassung ab dem 1. April (2. Quartal 2023) vorgeschlagen. Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür, zumal der Sachverhalt im September im Finanz- und Verwaltungsausschuss diskutiert worden war.

Timo Wangler betonte, dass man mit der Anpassung allein die Fremdkosten weitergebe und es sich immer noch um einen fairen Preis handele. Rainer Fuchs (CDU) meinte, mit der Erhöhung seien die tatsächlichen Kosten immer noch nicht vollends gedeckt, andererseits müsse man aufpassen, dass man nicht zu teuer werde, sonst würden bald weniger Kinder überhaupt zum Essen gehen.

Moses Ruppert (SPD) sagte, man sei gezwungen, die Preise aufgrund gestiegener Kosten anzupassen. Die Erhöhung nach 2019 sei einfach nötig und die neuen Preise angesichts der Kosten immer noch tragbar, meinte Tarek Rihawi (Frei Wähler). Spaß mache die Erhöhung nicht, doch nachdem der Caterer die Preise erhöht habe, müsse man diese Erhöhung weitergeben, sagte Robert Brusnik (Grüne). Trotz der vermehrten Kosten biete man noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, strich Chris Brocke (FDP) heraus.

Planungssicherheit für Anwohner in Ketsch

Der Gemeinderat beschloss gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion den Entwurf der Außenbereichssatzung „Bachstückerweg“ (Neufassung) sowie die örtlichen Bauvorschriften „Bachstückerweg“ als Satzung. Hier befinde man sich ja schon in der zweiten Runde, hatte Bauamtsleiter Marc Schneider eingeleitet. Es gehe darum, den Anwohnern am nördlichsten Rand der Gemeinde, direkt angrenzend an Brühl Planungssicherheit zu geben. Andererseits sei eine Splittersiedlung zu verhindern. Man gebe zum einen Entwicklungsmöglichkeiten und sichere zum anderen den Bestand ab, sagte Wangler. Natürlich herrschten da immer unterschiedliche Meinungen. Die Räte hofften in ihren Redebeiträgen, dass sie sich nicht noch einmal damit beschäftigen müssen, gingen aber vom Gegenteil aus.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung