Ketsch. Es ist sicher irgendwie auch ein Warm-up für das Backfischfest, das an diesem Freitag im benachbarten Bruch startet – eigenständig für sich ist das „29er“-Musikfest an zwei Tagen jedoch eine super Party, mit viel Musik, bester Laune und leckerem Essen. Dank des lauen Sommerwetters am Wochenende passte einmal mehr alles zusammen.
Sonntags begann für die Aktivposten im musikalischen Verein der Tag schon früh mit allen Vorbereitungen auf den zu erwartenden und eingetroffenen Ansturm zum feinen Mittagsmahl mit Hörgenuss. Tafelspitz von den kochenden Männern, den „Enderle Chuchi“, gemacht und kredenzt, fand reißenden Absatz.
Foxtrott im Publikum: Ketscher Neu-Dirigent reisst die Besucher mit
Dazu gab es Melodien vom Veranstalter-Verein aufs Gehör: Der Musikverein 1929 Ketsch unter der Leitung des neuen Dirigenten Arrius Wagner zog locker alle Gäste in seinen Bann, ließ singen und schunkeln, Finger schnippen und so manchen Foxtrott zwischen Tischreihen tanzen. Debüt gelungen, darf man ohne Umschweife dem jungen Heidelberger mitgeben.
Explodiert sind die Besucherzahlen an Sonntag und Montag, schnell aufgebaute weitere Sitzbänke und Sonnenschirme reichten nicht immer aus, um allen gut gelaunten Gästen Platz zu bieten. Musikverein-Chef Günter Karl sprach von etlichen vorherigen Platzreservierungen von Vereinen, die mit großen Abordnungen mit den „29ern“ feierten.
Traditionell spielen sonntags befreundete Vereine unterm Bühnenzelt vor der Rheinhallengaststätte auf. So auch in diesem Jahr, als das Panorama-Orchester – das gemeinsame Jugendorchester der Musikvereine aus Ketsch und Brühl – eine Menge frischen Schwung in Form von klingenden Tönen übers Bruch schwirren ließ.
Auf die Ketscher Nachwuchsmusiker folgt die Stadtkapelle Schwetzingen
Dirigent Leonard Diehm führte die Nachwuchsmusiker durch einen coolen Mix der Melodien, der die Bandbreite und Qualität der Kooperative zeigte. Klar: Hier wurde mit Applaus nicht geknausert. Manfred Hildebrand führte den Dirigentenstab bei der Schwetzinger Stadtkapelle, deren Instrumentalisten für swingenden Sound zur Kaffee- und Kuchenzeit sorgten.
Eine Menge süßer Versuchungen aus den heimischen Backöfen fanden ihren Weg in die Kuchentheke und gleich wieder raus auf die Teller der zahlreichen Hungrigen. Ein weiteres Gastspiel gab die Stadtkapelle Hockenheim mit Dirigent Dominik Koch, der die seinen zu Höchstleistungen brachte und dabei einen kunterbunten Klangteppich ausrollte für den lässigen Ausklang in die Nacht zum Montag.
Unterm Motto „Fröhlicher Feierabend“ zog es schon ab 18 Uhr die Massen zum Abendessen zu den „29ern“ ins Bruch. Zu dieser Zeit waren die Ketscher nach dem Aufräumen schon wieder bestens gerichtet für den auch hier sehr großen Besucheransturm. Der Musikfest-Montag hat ja auch einiges zu bieten: singende Musiker, ein Wunschkonzert mit tollen Gewinnen sowie Essen und Trinken, das man unterm Ketscher Partyhimmel genießen kann, die heimische Küche bleibt dann eben gerne kalt.
Acht Songs haben es auf den Wunschzettel beim Ketscher Musikfest geschafft
Acht Titel haben es 2024 auf den Wunschzettel geschafft, der von Vereinshelfern an den Tischen verteilt und kurz darauf noch mal kopiert werden musste: „Es sind so viele Leute hier wie noch nie und alle wollen mitmachen“, freute sich Julian Wittig, der charmant plaudernd durchs Programm führte.
Zum Hören gab es die Titel in bekannter „29er“-Qualität mit einem „Wiederhören“ von Klaus Zorn mit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, Franz Hauns mit „Rot sind die Rosen“ und der Aufforderung „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, bei der die Gläser klirrten und auch Andreas Koch, der „You can leave your hat on“ im Beifall der Zuhörer performte.
Alle singen gemeinsam die Ketscher Hymne
Die Spannung steigernd, gab es erst einmal die Ketscher Hymne „Schau hi, da liegt a toter Fisch im Wasser“ mit dem Hundert-Kehlen-Chor der begeisterten Gäste zu hören. Die Kids Nele und Glovis zogen alle Gewinner und auch die ersten drei Platzierten aus der großen Loskiste – denn es gab wie immer nette Preise fürs Mitmachen beim Wunschkonzert.
Bier in Fässschen, Wein und Sekt in Flaschen sowie Metzgerei-Gutscheine der das Fest unterstützenden Lieferanten wechselten munter die Besitzer, die sich über die gesamte Region verteilten. Der Hauptpreis blieb jedoch in Ketsch: Heddi Schüßler freute sich sehr über einen Tischgrill und Metzgerei-Gutscheine für den von ihr gewählten Stimmungstitel „Hulapalu“, den alle zusammen ordentlich mit dem Musikverein abfeierten, der den Ketschern einmal mehr eine klasse Zwei-Tage-Sause beschert hatte.
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