Musikszene

„Mit ohne Strom“ zur Primetime in Wacken auf der Bühne

Tobias Alt und Thomas Winckler rocken als Band „Mit ohne Strom“ am letzten Tag des Heavy-Metal-Festivals "Wacken Open Air" in Schleswig-Holstein.

Von 
Caroline Scholl
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Tobias Alt (l.) und Thomas Winckler stehen in Wacken als „Mit ohne Strom“ auf der Bühne. © Mit ohne Strom

Ketsch/Schwetzingen. Es ist das Wacken Open Air! Nicht irgendein Festival, nicht irgendein Konzert, sondern der Leckerbissen im Heavy-Metal-Festivalkalender des Jahres. Hier, bei einem der größten und dem mittlerweile bekanntsten Festival der Welt zu performen, live zu erleben, wie 80 000 Fans auf dem 240 Hektar großen Festivalgelände den auf zehn Bühnen auftretenden Künstlern zujubeln, ist sicher der Traum vieler Musiker aus diesem Genre.

Seit 1990 ist der kleine Ort Wacken im Westen Schleswig-Holsteins im August „the place to be – Der Ort, an dem man sein muss“ für alle Metalfans. Was damals als Lebenstraum von ein paar Jungs im Dorf Wacken begann, ist nun Kult. Und dass Träume sich erfüllen können, zeigt sich nun erneut in der Erfolgsgeschichte des Festivals für Tobias Alt aus Ketsch und Thomas Winckler aus Schwetzingen.

Als Duo „Mit ohne Strom“ sind die beiden seit 2008 musikalisch unterwegs. „Angefangen hat es damit, dass wir als Schülerband in Schwetzingen gemeinsam spielten. Wir sind seit der Schulzeit befreundet und seither verbindet uns die Musik“, berichtet der 35-jährige Tobias Alt. Als Berufsmusiker ist er zudem in der Hard-Rock- und Punkband „9mm“ der Mann an den Saiten. Bei „Mit ohne Strom“ sind Gitarre und Backing-Vocals sein Metier, der 36- jährige Thomas Winckler liefert unterdessen die Lead-Vocals und die Percussion. „2006 war ich selbst zum ersten Mal in Wacken und von da an war klar, hier will ich mal auf der Bühne stehen“, so der Ketscher. Dies sei ihm bereits zweimal mit „9mm“ geglückt und 2018 setzten sich Thomas Alt und er das Ziel „,Mit ohne Strom‘ muss innerhalb der nächsten fünf Jahre nach Wacken!“

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„Dann kam ja erst mal die Pandemie und wir dachten, dass das Lineup für Wacken dieses Jahr das Gleiche ist, wie es für 2020 gedacht war. Wir spielen ja auch sonst praktisch jedes Wochenende irgendwo, seien es größere Festivals wie „Full Metal Holiday“, „Full Metal Mountain“ oder das Trebur Open Air, um einige größere zu nennen, aber auch kleinere Konzerte und Gigs, alles so, wie es kommt, ohne Stress. Nun hatten wir eine Buchung auf der MS Hamburg für das Rockfestival „Rock the boat“ Anfang Juli, da ging es von Hamburg nach London und wir spielten dort. Nach unserem Auftritt kamen die Jungs von der Eventagentur, die auch Wacken machen, auf uns zu und man kam ins Gespräch. Nach einem Telefonat und ein paar Drinks hatten wir noch auf der Fahrt unseren Auftritt in Wacken sicher“, freut sich Tobias Alt.

Manowar und Rammstein

Winckler und er stehen am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festivals, zur Primetime um 20.45 Uhr auf der „Welcome to the jungle“-Bühne und dürfen für 45 Minuten rocken, was das Zeug hält. „Unsere Setlist steht fest. Wir werden Coverversionen wie beispielsweise Manowars „Warriors of the World“ oder „Ich will“ von Rammstein performen, aber auch einige unserer eigenen Songs“, so der Schwetzinger Thomas Winckler. Viel Equipment müssen die beiden sympathischen und bodenständigen Musiker, die sich komplett selbst vermarkten, nicht von Ketsch nach Wacken bewegen, die Technik sei dort vorhanden. „Wir nehmen zwei Gitarren mit, Mikros und Percussion wie beispielsweise Cajons. Freitags spielen wir noch beim „Bike and Music Weekend“ in Geiselwind, von da aus fahren wir direkt aufs Festivalgelände nach Wacken.“

Nach dem Auftritt gehe es zum sogenannten „Tresennetworking“ bei dem vielleicht der eine oder andere neue Kontakt in der Szene entsteht, lassen Alt und Winckler wissen. „Übernachten werden wir auf dem Band-Campingplatz, bevor es am Sonntag wieder nach Ketsch zum Cool-down geht“, lässt Tobias Alt wissen. Da die Tickets für Wacken bereits seit Monaten ausverkauft sind, verweist „Mit ohne Strom“ auf die Bandwebseite, hier seien alle kommende Auftritte aufgeführt.

Wie der Name der Band entstanden ist, erklären Alt und Winckler gerne: „Bei einer lockeren Jamsession fragte uns jemand, wie wir eigentlich heißen. Aus einer Schnapsidee sagten wir: Keine Ahnung . . . ,Mit ohne Strom‘! Und das ist geblieben.“

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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