Kulturkirche

Mitmachkonzert in Ketsch: Gemeinsam die Musik zelebrieren

Die Kulturkirche Ketsch organisiert ein weihnachtliches Mitmachkonzert in der Kirche St. Sebastian, bei dem Bürger aktiv am Geschehen teilnehmen konnten. Dabei werden Weihnachtslieder in verschiedenen Stilen dargeboten.

Von 
Maria Herlo
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Beim Mitmachkonzert in der Kulturkirche St. Sebastian haben viele Besucher ihr Instrument mitgebracht, um zusammen mit der Kirchenband Weihnachtslieder zu spielen. © Gans

Ketsch. Eine ganz eigene Note erhielt am Samstagnachmittag das weihnachtliche Mitmachkonzert in der Kirche St. Sebastian, organisiert von der Kulturkirche Ketsch. Denn ihr Projekt hat neben der Kirchenband „Konfrontation“ – mit Stefan Göttelmann an der Orgel, Ulrike Engelhardt an der Flöte, Carsten Wagner am Schlagzeug, Dr. Oliver Brinkmann am Klavier sowie den Sängerinnen Beate Brinkmann, Ruth Werne, Claudia Wagner und Simone Starke – vielen Bürgern die Möglichkeit geboten, aktiv am Geschehen teilzunehmen.

Den Organisatoren gelang es auch diesmal, eine große Anzahl von Leuten zu motivieren, gemeinsam mit den Instrumentalisten und Sängerinnen dieses besondere Konzert zu gestalten. Dazu bot die gut besuchte St.-Sebastian-Kirche einen schönen Rahmen, damit sich sowohl Erwachsene als auch Kinder mit ihrer Stimme und den unterschiedlichsten Instrumenten beteiligen konnten. So waren im Publikum Gitarren, Quer- und Blockflöten, Geigen und sogar ein Saxofon auszumachen. Im Vorfeld gab es die Möglichkeit, sich die Noten von der Homepage der Kulturkirche herunterzuladen und die Lieder einzuüben.

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Dr. Oliver Brinkmann vom Vorstand, der als Moderator souverän durch das Konzert führte, freute sich zu Beginn, Bürgermeister Timo Wangler begrüßen zu dürfen sowie Dekan Uwe Lüttinger und Diakon Heiko Wunderling. Letztere intensivierten das Konzerterlebnis mit besinnlichen Texten, so dass sprachliche und musikalische Beiträge für eine willkommene Abwechslung sorgten.

Zwischen Musik, Text und Information die richtige Dosis beim Ablauf

Mit seiner spontanen Art gelang es Brinkmann, stets die richtige Dosis zwischen Musik, Text und Informationen zum Ablauf der gespielten Stücke zu finden, so dass ein harmonisches Ganzes entstand. Spannend zu verfolgen waren auch die Bitten und Anliegen vieler Menschen, die sie auf Instagram einstellten und die im Konzert vorgelesen wurden. Die meisten drehten sich um den Wunsch nach Frieden in der Ukraine und in der Welt, auch darum, dass die Menschen in Zeiten großer Veränderungen den Mut haben, diese anzunehmen und zu gestalten. Zudem wünschten sich einige ein größeres Gemeinschaftsgefühl, andere wieder wollten für jene beten, die einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten.

Damit wurde eine Brücke zu bekannten und weniger bekannten weihnachtlichen Liedern geschlagen, die gemeinsam mit rhythmischem Schwung oder besinnlich-getragen zu Gehör gebracht wurden: Auf „Macht hoch die Tür“ und „In dieser einen Nacht“ folgte das fröhliche „Jingle Bells“, wo eine Handrassel die Schlittenglöckchen nachahmte.

Homogen aufeinander abgestimmt erklangen auch die Lieder aus dem englischsprachigen Raum, darunter „Mary’s Little Boychild“ oder „Hark! The Herald Angels sing“. Bei einem solchen Mitmachkonzert steht nicht die Perfektion im Mittelpunkt, sondern das Gemeinschaftserlebnis, darauf kommt es an, wie Brinkmann betonte. Damit schlug er die Brücke zum folgenden Lied „Worauf es ankommt“, das Alt und Jung im Publikum sogleich eindrücklich mitsang.

In St. Sebastian in Ketsch kommt es auf jede Stimme an

In seinem Beitrag vermittelte Dekan Uwe Lüttinger die Botschaft, dass es in einer Gemeinschaft auf jede einzelne Stimme ankommt. „In Anbetracht des Zustandes der Welt ist die Sehnsucht nach Frieden in uns allen groß“, sagte er und erzählte die Geschichte von der Schneeflocke, der Taube und der Meise. Obwohl die Taube meinte, dass eine Schneeflocke nichts wiege, belehrte sie die Meise eines Besseren. Einst zählte sie die Schneeflocken, die auf einem Fichtenast sanft und lautlos herniederfielen, es waren genau 3 741 952. Eine einzige Flocke mehr führte dazu, dass der Ast abbrach. Und die Taube begriff: Jeder einzelne Mensch und seine Stimme zählt, damit am Ende Frieden wird.

Diakon Heiko Wunderling wünschte sich, dass uns der Himmel stets so nah sei wie in jenen Momenten, in denen wir Musik hören, in denen jemand „Ich liebe dich“ sagt oder beim Anblick des Kindes in der Krippe. Doch rücke er in unendliche Ferne, wenn Streit, Hass und Gewalt regieren, wenn Ungerechtigkeit und Vorurteile herrschen, wenn Sorgen, Krankheit und Trauer das Leben bestimmen. Singend hoffen wir dabei auf eine neue andere Welt, „wobei es an uns liegt, die Zukunft zu begreifen und zu leben“.

Passend dazu wurde das Lied „Wär uns der Himmel immer so nah“ interpretiert, dem schließlich zur Freude der vielen Kinder im Publikum „In der Weihnachtsbäckerei“ folgte. Die Wirkung des Mitmachkonzerts lag insbesondere im harmonischen Wechsel von Gesang, Instrumenten und Texten, die von allen Beteiligten mitreißend gestaltet wurden.

Freie Autorin

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