Ketsch. „Ich habe zwölf Runden geschafft und meine ganze Power gegeben, denn ich finde es toll, zu helfen. Die Schüler in Togo haben so wenig – da ist es gut, wenn wir hier was machen. Und meine Familie konnte ich gleich als Sponsor gewinnen, die machen sowas gerne mit“, erklärt Kenh aus der vierten Klasse der Neurottschule ganz selbstbewusst. Auf dem Schulgelände in der Gartenstraße war an diesem Freitagvormittag einiges geboten. Alle 490 Schüler, einige Lehrkräfte und sogar eine Mutter gingen beim Sponsorenlauf der Neurottschule hochmotiviert an den Start. Auf der Laufstrecke sorgten die FSJler für Sicherheit und mit Pylonen waren die einzelnen Rundkurse sorgfältig markiert „In den Klassenstufen eins und zwei laufen die Schüler 20 Minuten lang auf einem Rundkurs von 250 Metern, in der dritten und vierten Klasse sind die Schüler auf dieser Strecke dann 25 Minuten unterwegs und die Schüler ab Klassenstufe fünf dürfen dann 30 Minuten auf dem 500-Meter-Kurs versuchen, so viele Runden wie möglich zu schaffen“, erläutert Kathrin Grimm von der Sportfachschaft, die für die Organisation des Sponsorenlaufs mitverantwortlich zeichnet.
Natürlich hätten alle Schüler im Vorfeld im Sportunterricht fleißig trainiert, das warme Herbstwetter lies dies in diesem Jahr uneingeschränkt zu. Wie immer ist der Sponsorenlauf jedoch nicht nur ein Lauf, um sportliche Leistungen abzurufen. Ganz unter dem Motto „Jeder so gut er kann“ geht es beim Sponsorenlauf der Neurottschule schon immer um den guten Zweck.
„Die Schüler suchen sich im Umfeld Sponsoren, die für jede gelaufene Runde einen selbst festgelegten Geldbetrag spenden. Der eine Teil der Einnahmen kommt dann direkt den Neurottschülern zugute und wird für die Projektwoche eingesetzt und der andere Teil, so haben wir es für die nächsten Jahre festgelegt, ist für unserer Partnerschule Agbata Lango in Togo“, berichtet Schulleiter Joachim Rumold.
Aus dem Erlös des Sponsorenlaufes im vergangenen Jahr konnte die Neurottschule somit rund 3000 Euro an den Verein Togoville übergeben, der kürzlich die Schüler mit viel Bildmaterial und einem Vortrag darüber informierte, welche Materialien, wie beispielsweise Landkarten, Sprachbücher, Schreibtafeln und Bänke, für die Schüler der Partnerschule in Togo angeschafft wurden.
Zum Sponsorenlauf ließen sich es Monika Holveck, die Vorsitzende des Vereins, sowie Roswitha und Axel Salfeld nicht nehmen, die Schüler der Neurottschule kräftig zu unterstützen. Flaggen von Togo zierten die Laufstrecke und mit Trommeln und Rasseln wurden alle Läufer kräftig angefeuert. Zudem durften sich die erfolgreichsten Läufer über einen kleinen Schlüsselanhänger, gefertigt in Togo, freuen. „Wir sind für diese Aktion und die Kooperation mit der Neurottschule sehr dankbar und es ist toll zu sehen, mit wie viel Einsatz die Schüler dabei sind. Ebenfalls ist es uns wichtig, die Schulgemeinschaft immer wieder darüber zu informieren, wie die Spendengelder eingesetzt werden. Dass hier alle heute ihr Bestes geben, ist wirklich spitze “, lobt Holveck.
Auch Schulsozialarbeiterin Julia Dammann ist von dem Lauf für den guten Zweck überzeugt: „Natürlich laufe ich selbst mit, denn ich möchte gern Vorbild sein für die Schüler.“ Eine ganz besondere Überraschung wartete dann auf alle Teilnehmer nach dem Lauf. Der Edeka-Markt Embach aus Oftersheim entsendete ein Maskottchen, und so verteilte ein Bär frische Äpfel und leckere Bananen an alle Teilnehmer.
Zahlreiche Eltern, Großeltern und Angehörige säumten die Laufstrecke und jubelten den Schülern zu. „Meine Tochter Zoe ist gerade gelaufen. Ich finde solche Aktionen für den guten Zweck im Schulalltag wichtig und meiner Tochter hat es viel Spaß gemacht“, so die Mutter der Viertklässlerin. Auch im nächsten Jahr, so versichert es Schulleiter Joachim Rumold, stehe der Sponsorenlauf wieder fest im Schulkalender.
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