Schützengilde

Ostereierschießen in Ketsch: 7000 bunte Trophäen zur Halbzeit

In der Hockenheimer Straße treffen sich Besucher zum traditionellen Ostereierschießen. Mit Geschick können bunte Eier gewonnen werden. Ein Fest, das für alle Generationen etwas bietet.

Von 
Caroline Scholl
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Ketsch. Gespannt stehen Beate und Bernd Broßmer gemeinsam mit ihrem zwölfjährigen Enkel Ian in der langen Warteschlange, die sich am Mittwochabend vor dem Schießstand bei der Schützengilde im Nu gebildet hat. „Wir sind heute zum ersten Mal hier und wissen tatsächlich noch nicht, was hier auf uns zukommt“, lacht die Ketscherin erwartungsvoll.

Doch gleich geht es weiter in die Halle, bei der man beim Ostereierschießen mit etwas Geschick und Treffsicherheit das heimische Osterkörbchen mit bunten Eiern in allen Farben füllen kann. Zuerst geht es allerdings um eine Entscheidung: klassisch auf Papier oder elektronisch? – schließlich sind beide Varianten mit Luftdruckgewehr auf einer Distanz von zehn Metern möglich.

Ostereierschießen in Ketsch: Tradition und Spaß für die ganze Familie

„Wir haben heute 20 Schießstände in Betrieb und für Kinder unter zwölf Jahren gibt es die Möglichkeit, mit dem Lichtgewehr mitzumachen. Für einen Treffer ins Schwarze gibt es dann ein Osterei und für einen Zehner sogar zwei“, erklärt Thomas Gredel vom Verein. Mit 220 Mitgliedern zählt der 1953 gegründete Verein als ein echter Traditionsverein in Ketsch und das Ostereierschießen sei nicht nur eine Gelegenheit für die Bevölkerung, mit dem Schießsport in Kontakt zu kommen, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle für die Vereinskasse.

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Daher ist das große Team der Ketscher Schützen, die im Schießstand geduldig alles erklären, die Karten verkaufen oder auswerten und auch bei der Ausgabe der Ostereier helfen, hoch motiviert und absolut verlässlich. „Ohne ein großartiges Team könnten wir die sieben Termine hier nicht bewältigen und dafür bin ich sehr dankbar. Dass wir hier praktisch keinen Leerlauf haben, zeigt, dass die Gäste gerne kommen und sich wohlfühlen“, betont Vorsitzender Torsten Niedermeyer.

Ostereierschießen in Ketsch als generationsübergreifendes Event

Gerade nimmt Gerd Bach aus Ketsch mit seiner mittlerweile erwachsenen Enkelin die ausgedruckten Ergebnisse beim elektronischen Schießen entgegen: insgesamt 35 Ostereier dürfen die beiden mitnehmen, eine sehr gute Bilanz. „Für uns hat das gemeinsame Ostereierschießen eine lange Geschichte. Seit sie klein war, kommen wir jedes Jahr hierher“, berichtet der stolze Opa.

Dass die Enkelin mittlerweile besser trifft, ist für ihn keine Überraschung, denn als Polizeibeamtin hat sie doch etwas mehr Praxis. „Doch eine Pistole ist etwas anderes als ein Luftgewehr“, ergänzt die junge Frau. Für viele Gäste ist das Ostereierschießen ein beliebter Treffpunkt aller Generationen geworden, überall wird gelacht, erzählt und schon einmal schöne Ostern gewünscht.

„Wenn Ostereierschießen, dann natürlich nur in Ketsch“, skandiert Marco Dehmer, der mit der achtjährigen Mila zur Schützengilde gekommen ist. Die junge Ketscherin versichert allerdings, dass bei ihnen zu Hause ein Teil der Eier im Osternest noch selbst gefärbt werden. Bereits am vergangenen Donnerstag lud der Verein die Gemeinderäte zum Ostereierschießen ein, dort durfte dann derjenige, mit dem besten Ergebnis des Abends, seinen Namen auf einer Ehrenscheibe verewigen.

„In diesem Jahr hat Thorsten Naujoks erneut gewonnen“, so Torsten Niedermeyer. Bei der Ausgabe der Ostereier gibt es immer wieder überraschte Gesichter, denn nicht selten werden mehr ovale Trophäen gewonnen, als vielleicht erwartet. Gut, dass der Verein auch hier Kreativität beweist und Rezeptideen auslegt, damit die Ostereier schmackhafte Verwendung finde.

„Bis zum vergangenen Wochenende haben wir 7000 bunte Eier ausgegeben und wir haben für heute und das Osterwochenende mindestens nochmal so viele Ostereier geordert. Am Samstag und Sonntag gibt es zusätzlich Kaffee und Kuchen bei uns“, wirbt Thomas Gredel und ergänzt: „Noch zweimal gibt‘s die Gelegenheit beim Ostereierschießen Treffsicherheit zu beweisen. Wer nun vielleicht durch diese Veranstaltung sein Interesse am Schießsport entdeckt, ist natürlich jederzeit herzlich in unserem Verein willkommen.“

Die Schützengilde in der Hockenheimer Straße 116 erwarte am Samstag, 19. April, von 14 von 17 Uhr und am Ostersonntag, 20. April, von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr hoffentlich zahlreiche Gäste zum Ostereierschießen.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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