Ketsch. Dass der Neckar flussabwärts ab Plochingen schiffbar ist, lernte man früher schon in der Grundschule in Baden-Württemberg im Fach „Heimatkunde“. Die Stadt Plochingen ist vielen Amateurmusikerinnen und -musikern heute aber auch aus einem ganz anderen Grunde recht bekannt – das schreibt jedenfalls der Ketscher Musikverein in einer Pressemitteilung. Seit einigen Jahren ist in Plochingen nämlich der Blasmusikverband Baden-Württemberg und die „Musikakademie Baden-Württemberg“, die zentrale Ausbildungsstätte des BVBW, beheimatet.
Deren Künstlerischer Leiter und Direktor der Bläserakademie, Heiko Schulze, besuchte kürzlich die wöchentliche Musikprobe des Musikvereins 1929 Ketsch in der Rheinhalle. Und es gab einen wichtigen Grund für diesen Besuch: Schulze leitet die Dirigentenausbildung des BVBW und wollte in dieser Funktion einen seiner Schüler bei der praktischen Arbeit mit seinem Heimorchester erleben.
Der Ketscher Musikverein probt fleißig für das anstehende Frühjahrskonzert
Bei dem schon weit fortgeschrittenen Schüler handelt es sich um Jugenddirigent Leonhard Diehm, der neben dem Jugendorchester teilweise auch mit dem Gesamtorchester des Musikvereins arbeitet und beim anstehenden Frühjahrskonzert am Sonntag, 17. März, in der Rheinhalle Ketsch das Panorama-Orchester, das gemeinsame Jugendorchester der Musikvereine Ketsch und Brühl, sowie – im Wechsel mit Dirigent Julian Wittig – auch das Gesamtorchester leiten wird. Diehm setzt seine Kenntnisse und Erfahrungen aus der Dirigentenausbildung unmittelbar in den wöchentlichen Proben um, wie die Musikerinnen und Musiker des Vereins feststellen können und bereitwillig bestätigen.
Neues nimmt Diehm dabei auf, baut es in die Probearbeit ein und entwickele zugleich seinen eigenen Stil stetig weiter. Das sei eine äußerst spannende und sehr inspirierende Erfahrung für die Musiker, die im Grundsatz wissen, dass „das Orchester das Instrument des Dirigenten“ ist.
Der Ketscher Tubist gibt Einblicke in seine Erfahrungen aus anderen Orchestern
Tubist Clemens Dortelmann, der schon mit zahlreichen Dirigenten in verschiedenen Orchestern zusammengearbeitet hat, drückt es so aus: „Das bestens gewartete, perfekt abgestimmte und vollständig einsatzbereite Instrument des Musikers, das ist für den Dirigenten das höchst aufmerksame Orchester, das bereit und in der Lage ist, die künstlerischen Vorstellungen und Ideen des Dirigenten nachzuvollziehen und in Musik umzusetzen.“
Bei seinem Probebesuch verdeutlichte Schulze den Musikern an verschiedenen Passagen eines Konzertwerkes, das auf dem Programm des diesjährigen Frühjahrskonzerts steht, wie vielfältig die Aufgaben eines Dirigenten sind und worauf dieser achten muss, damit aus vielen Einzelstimmen und verschiedenen Registern ein ausgewogener Gesamtklang und schließlich am Ende Musik wird.
Mehr als 30 Termine hat Diehm allein im vergangenen Jahr im Rahmen seiner anspruchsvollen zweijährigen Dirigentenausbildung in der Musikakademie Plochingen wahrgenommen, und viele weitere Termine mit Übungen und Workshops werden bis zum Ende der Ausbildung in diesem Jahr noch dazukommen. Schulze gratulierte Diehm zu seinem hohen persönlichen Engagement und dem bisher Erreichten. Einen eigenen Eindruck von Dirigent Diehm und seinen bemerkenswerten Leistungen können die Besucher des Frühjahrskonzerts gewinnen. Weitere Infos rund um den Verein, Kontaktadressen und aktuelle Berichte sind unter www.musikverein1929ketsch.de abrufbar.
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