Mobile Jugendarbeit

Rauchen und Vapen: Talkabend für Ketscher Jugendliche

Die Mobile Jugendarbeit Brühl-Ketsch informiert Jugendliche über die Gefahren von Rauchen und Vapen. Bei einem Talkabend wurden Fakten präsentiert, darunter Gesundheitsrisiken, Umweltauswirkungen und finanzielle Aspekte.

Von 
Caroline Scholl
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Dieser „Kippenrahmen“ sorgt für Gesprächsstoff. Was da zusammenkam finden die Jugendlichen „krass“. © Scholl

Ketsch. Dass Rauchen der Gesundheit, der Umwelt und dem Geldbeutel schadet, dies ist bekannt. Und doch greifen Jugendliche wieder mehr zu den Glimmstängeln und zu E-Zigaretten, den sogenannten Vapes. Diese kommen in schickem Design und in Geschmacksrichtungen daher, die für viele besonders attraktiv sind, außerdem riecht man den strengen Tabakgeruch nicht mehr. „Gerade in der der Altersgruppe ab zwölf Jahren haben wir festgestellt, dass die Neugier und die Bereitschaft, Vapes auszuprobieren, wächst, was definitiv keine gute Entwicklung ist. Dass Vapes genau wie Zigaretten in vielerlei Hinsicht schädlich sind, wird von den Jugendlichen oft unterschätzt“, erklärt Emanuel Kuderna, von der Mobilen Jugendarbeit Brühl-Ketsch.

Gemeinsam mit seinen Kollegen Eva Wolfgang und Jens Petry hat das Juz-Team vor wenigen Wochen zu einem Talkabend eingeladen. „Rund 30 Jugendliche sind erschienen und waren erst mal überrascht, dass es ums Rauchen und Vapen geht. Doch dann war das Interesse groß, als wir den Jugendlichen einfach mal sozusagen nackte Zahlen präsentiert haben“, berichtet Eva Wolfgang. Dass 127 000 Menschen in Deutschland jährlich an den Folgen von Tabakkonsum sterben, sei eine Tatsache. „Wenn man den Jugendlichen allerdings diese Zahl mal in Relation setzt und dabei festgestellt wird, dass Ketsch und Brühl gemeinsam 27 000 Einwohner haben, dann hat diese Zahl noch mal eine andere Aussage“, ergänzt Kuderna.

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Auch der Umweltaspekt wurde thematisiert und aufgezeigt, dass eine Zigarette rund 4000 Schadstoffe enthält, rund 50 Liter Grundwasser verunreinigen kann und Sondermüll ist. Leider würden 4,5 Billionen Kippen jährlich einfach achtlos weggeworfen. Auch dass Vapes zum Elektroschrott gehören und die Umwelt durch die festverbauten Lithium-Ionen-Batterien quasi schon ab der Herstellung belasten, habe die Jugendlichen nachdenklich gestimmt.

„Mit einer Schachtel Zigaretten zum Preis von 9 Euro, die in zwei Tagen konsumiert wird, oder zwei bis drei Vapes pro Woche, die mit je 10 Euro zu Buche schlagen, wird zudem ganz schön viel Geld verraucht“, erklärt Kuderna. Dies habe man den Jugendlichen nachvollziehbar vorgerechnet. So könne man, wenn man ein Jahr lang keine Zigaretten kauft, locker 1630 Euro sparen oder für etwas anderes ausgeben.

Mallorca-Wochen verraucht

„Drei Playstations, eine Woche Las Vegas oder dreimal eine Woche Urlaub für zwei in Mallorca sind für 1630 Euro drin“, so Jens Petry. Die Jugendlichen zeigten sich beeindruckt und als nächste gemeinsame Aktion kamen sie darauf, für etwas über einer Stunde zu acht im Bruch Kippen aufzusammeln. „Es war für alle sehr krass zu sehen, wie viel Kippen dies waren und wir haben diese in einen Rahmen gefasst, der nun ausgestellt wird“, sagt Eva Wolfgang.

Beim Wochemarkt in Ketsch wurde der „Kippenrahmen“ mit vielen weiteren Informationen zum Thema Rauchen und Vapen schließlich von den Jugendlichen präsentiert. Ihnen sei es wichtig, dass viele erfahren, was Rauchen und Vapen für Auswirkungen hat. Für einige Stunden wurde Freizeit geopfert, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

„Wir werden immer wieder für Jugendliche relevante Themen aufgreifen und Talkrunden anbieten. Gerne auch wieder mit verknüpften Projekten, die dann später präsentiert werden. Die Jugendlichen sind zu allen Aktionen freiwillig gekommen, auch heute hier am Marktplatz, und das ist klasse“, freut sich das Team der Mobilen Jugendarbeit Brühl-Ketsch. 

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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