Ketsch. Beherzt sammelt Eric (6) mit seiner Greifzange ein Stück Papier, das jemand achtlos beim Anglersee in die Natur geworfen hat und befördert es in den Eimer, den sein Opa Hans-Georg Frank trägt. Für den großen Bruder der Ketscher Drillinge steht fest: „Wenn meine Brüder größer sind, dann helfen die auch, dann sind wir schon drei mehr.“ Und über die wachsende Beteiligung der Ketscher am von der Gemeindeverwaltung organisierten Blitzblank-Tag freuen sich schließlich alle.
Blitzblank-Tag in Ketsch: 120 Menschen beteiligen sich
„Wir haben in diesem Jahr einen neuen Rekord, denn sage und schreibe 120 Ketscher haben sich zum Mithelfen angemeldet“, lobt Bürgermeister Timo Wangler, der später im Gelände auch mit anpackt, bei der Begrüßung der Teilnehmer am Rathaus. Dort stehen Eimer, Greifer, Warnwesten, Handschuhe und Müllsäcke bereit, die schnell verteilt werden, denn man möchte schließlich schnellstmöglich aktiv werden.
„Wir machen in diesem Jahr zum ersten Mal mit, denn unsere Kinder im Alter von sechs und neun Jahren haben oft Klimaschutz als Thema. Nun möchten wir aktiv etwas tun, damit die Umwelt sauberer wird und die Kinder sind voll motiviert heute hierhergekommen“, bekräftigt Familie Grad aus Ketsch. Ob Einzelperson, Familien mit Kindern oder Gruppen, beim Blitzblank-Tag ist jede helfende Hand willkommen. „Es gibt größere Gruppen, wie die Geocasher um Thorsten Kammer, die sich mit 17 Personen angemeldet haben und auch die Jugendfeuerwehr, die Pfadfinder, der Umweltstammtisch, die Lokale Agenda und die Tanzfreunde, einige Fraktionen des Gemeinderats sind heute dabei. Dazu noch viele Ketscher jeden Alters“, resümiert die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, Julia Berberig, zufrieden.
In Ketsch sind die Müllsammler in eigenen Bezirken unterwegs
Dominique Stang, der Umweltbeauftragte der Gemeinde, hat zuvor Bezirke in der Enderlegemeinde festgelegt, zu denen nun die einzelnen Helfer zugeordnet werden. „Die AllaHopp Anlage ist genauso dabei wie der Bruchfestplatz, der Anglersee, das Naturschutzgebiet Karl-Ludwig See oder das Neubaugebiet Fünfvierteläcker und weitere Gebiete“, kann man erfahren. Bei der Einweisung seitens des Bürgermeisters wird zudem nicht versäumt, die Teilnehmer darauf hinzuweisen, dass im Sammelgebiet Hohwiese und Rheindamm eine kurze Meldung per Telefon zu machen sei, wenn möglicherweise Gegenstände gefunden werden, die im Zusammenhang mit dem Fall der tot aufgefundenen Ukrainerin stehen könnten.
Zum Dank gibt es für die Müllsammler einen Imbiss und Karten für das Freibad
Dass leider viel zu oft Müll einfach achtlos in die Natur geworfen wird, bestätigt Timo Wangler anhand eines Beispiels: „Wir beschäftigen in der Gemeinde einen Mitarbeiter, der jeden Tag in Ketsch Müll einsammelt. Die traurige Bilanz seines Einsatzes sind rund 25 Kilogramm eingesammelter Müll jeden Tag.“ Am besten wäre es natürlich, darin ist man sich einig, wenn bei Aktionen wie dem Blitzblank-Tag wenig Müll gesammelt würde, doch dies sei eben leider nicht die Realität.
Schon eine Stunde nach Beginn der Sammelaktion wurden schon zahlreiche Müllsäcke gefüllt, oft mit Glasflaschen, die in Gebüschen gefunden wurden. „Wir sind jedem, der heute mithilft, sehr dankbar und möchten außerdem darauf hinweisen, dass nicht nur am Blitzblank-Tag Müllsammelaktionen sehr willkommen sind. Seitens der Gemeinde stellen wir gerne jederzeit benötigte Materialien zur Verfügung“, betont Timo Wangler. Das Engagement der Ketscher am Blitzblank-Tag indes wurde später gleich mehrfach honoriert. So wurde unter der Organisation von Sandra Gröger nach getaner Arbeit im Foyer der Rheinhalle für alle Helfer ein Imbiss organisiert. Jeder, der mitmachte, erhielt zudem zwei Eintrittskarten für das Ketscher Freibad.
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