Ketsch. Die Pandemie hat auch die Freiwillige Feuerwehr vor neue Herausforderungen gestellt. So mussten Übungsdienste, Aus- und Fortbildungen, der Tag der offenen Tür und vieles mehr ausfallen. Der Übungsdienst konnte mal gar nicht, mal nur in Kleingruppen durchgeführt werden. „Durch großes Engagement und den vorbildlichen Umgang mit immer wieder neuen Regelungen konnte aber stets der Bevölkerungsschutz sichergestellt werden“, schreibt die Feuerwehr in einer Pressemitteilung.
Umso erfreulicher sei es, dass langsam wieder etwas Normalität zurückkehre. Möglich werde dies auch durch eine hohe Impfquote: 94 Prozent aller Aktiven der Feuerwehr sind komplett geimpft. So konnte nun die erste von vier Belastungsübungen für Atemschutzgeräteträger stattfinden. „Die Belastungsübung dient neben der Eignungsuntersuchung dem Erhalt der Tauglichkeit zum Tragen von Atemschutzgeräten im Feuerwehreinsatz“, erklären die Verantwortlichen der Wehr. „Bei dieser Übung, die jeder Geräteträger einmal im Jahr absolvieren muss, wird festgestellt, ob die Kameraden auch unter physischer und psychischer Belastung zurechtkommen.“
Übung unter Stressbedingungen
Hierzu wurde die Atemschutzstrecke der Werkfeuerwehr des KIT in Karlsruhe besucht. Nachdem an Trainingsgeräten wie Ergometer, Laufband und Endlosleiter eine hohe körperliche Belastung erzeugt worden war, galt es anschließend beim Durchlaufen der Strecke Belastungen durch Dunkelheit, Wärme und Enge standzuhalten. „Das alles wird in voller Ausrüstung und unter Atemschutz absolviert“, so die Erklärung der Feuerwehr. „Nur wer all das meistern konnte, ohne seinen Luftvorrat gänzlich zu verbrauchen, darf auch weiterhin im Einsatz Atemschutzgeräte tragen.“ Insgesamt nahmen zwölf Wehrleute, acht aus Ketsch, vier aus Brühl, teil. „Alle bestanden die Herausforderungen mit Bravour.“
Ein weiterer Schritt in die Normalität wurde im Anschluss gemacht. Die Eignungsprüfung zum Truppführer fand als Lehrgang auf Unterkreisebene bei der Freiwilligen Feuerwehr im benachbarten Oftersheim statt. Für alle aktiven Feuerwehrangehörigen beginnt die technische Ausbildung mit dem Grundlehrgang „Truppmann Teil 1“, auf Unterkreisebene. Darauf folgt „Teil 2“, der zwei Jahre lang in der eigenen Wehr durchgeführt wird. Der Truppführerlehrgang weitet die Ausbildung aus. Zur Zulassung zum Lehrgang ist ein Eignungstest, bei dem neben theoretischem Wissen auch praktische Fähigkeiten vonnöten sind, erforderlich. Ein sicherer Umgang mit Knoten und Stichen ist ebenso Vorraussetzung wie die Umsetzung der Handgriffe im Brand- und Hilfeleistungseinsatz. Die Feuerwehr Ketsch nahm hier mit sechs Männern und drei Frauen teil, von denen alle zum Lehrgang zugelassen wurden.
Treppenlauf für mehr Kondition
Auch die Treppenlaufgruppe (wir haben berichtet) begann wieder mit dem Training. Hierzu fährt die Gruppe regelmäßig nach Heidelberg, um dort an der Himmelsleiter zum Königsstuhl zu üben. Aktuell besteht die Gruppe aus fünf Kameraden der Feuerwehr.
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