Ketsch. Mit der Oktoberausgabe des Altennachmittags im Haus der Begegnung ist den Organisatoren Gabi und Helmut Elsässer wirklich ein kleines Kunststück gelungen. Wie schafft man es, den unterschiedlichen Musikvorlieben von fröhlichen Senioren gerecht zu werden? Ganz einfach – man lädt gleich mehrere Künstler ein und mischt somit ein buntes klangvolles Potpouri frei nach dem Motto „Für jeden ist etwas dabei“.
Auch wenn das „Gute-Laune-Trio“ um Werner Ries mit den beiden Musikerinnen Tanja Westenfelder und Hedi Heim durch den Einsatz von langer Bühnenerfahrung und unter Zuhilfenahme von bekannten und sehr beliebten Weisen aus der Schlagerwelt und der Volksmusik sofort das Publikum begeisterte, war es ein ganz junger Künstler, der mit höchster Klavierfinesse und einem unwiderstehlichen Charm die Herzen der Senioren im Flug eroberte.
Ketscher Musiktalent kündigt seine Stücke selbst an
Der erst siebenjährige Anselm Inselmann aus Ketsch gab den Senioren mit einigen klassischen Stücken eine virtuose Kostprobe seines großen Talentes. Scheinbar mühelos spielte er unter anderem Werke von Bach oder Tschaikowski und unterhielt sein Publikum auch in den kurzen Pausen sehr gut, denn Anselm kündigte seine Stücke selbst am Mikrofon an und interagierte dabei mit viel Esprit direkt mit dem staunenden Publikum.
So bat er sehr selbstbewusst darum, dass man das Klappern von Kaffeetassen und Besteck einstellen solle und wies bei einem Stück darauf hin, dass man bitte nicht währenddessen applaudieren solle und zu der Musik, die für einen Bauchtanz geeignet wäre, doch bitte ruhig sitzen bleiben solle.
Ob ein solches Talent bisher je beim Altennachmittag in Ketsch zu hören gewesen sei, lässt sich rückblickend bezweifeln. Immerhin war der Auftritt von Anselm Inselmann eine Art Generalprobe, bevor es für den jungen Ketscher am Wochenende dann nach Berlin geht, wo er beim Bechsteinwettbewerb auf Schloss Britz in der Kategorie für unter Zehnjährige antritt und sich dort einem internationalen Vergleich auf hohem Niveau stellt.
Die Ketscher Senioren genießen die wohlklingenden Töne sichtlich
„Mir gefallen die Stücke von Johann Sebastian Bach am besten“ erklärte der Erstklässler und so war es für ihn klar, dass seine Zugabe, das Präludium in C-Dur von Bach aus dem „Wohltemperierten Klavier 1“ sein sollte. Die Senioren genossen den Ohrenschmaus und gaben ihm hierfür erneut viel Applaus. Dazu ließen sie sich Kaffee und Kuchen schmecken und nutzen später die Gelegenheit, selbst musikalisch aktiv zu werden, als Werner Ries „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Die Mühle am rauschenden Bach“ anstimmte.
Fröhlich schunkelnd verging der musikalische Herbstnachmittag wie im Flug und durch den Einsatz von vielen ehrenamtlichen Helfern, die mittlerweile ein sehr verlässliches und tatkräftiges Team um das Ehepaar Elsässer bilden, wurden alle bestens versorgt und die Küche sowie der Raum im Haus der Begegnung waren schnell wieder aufgeräumt.
Organisator des Ketscher Seniorennachmittags zieht ein positives Fazit
„Wir freuen uns sehr, dass wieder viele Senioren gekommen sind und möchten immer wiederholen: Jeder ist hier von Herzen willkommen und ein geselliger Nachmittag ist doch immer eine schöne Abwechslung“, versichert Helmut Elsässer. Noch zweimal wird in diesem Jahr der Altennachmittag stattfinden.
Am Mittwoch, 13. November, wird ab 14 Uhr wieder im Haus der Begegnung in der Kolpingstraße der Karlsruher Zauberkünstler Günter Grün alias „Tschidschi“ das Publikum mit seinen Zaubertricks verblüffen und am 11. Dezember wird es dann in der adventlich geschmückten Rheinhallengaststätte in etwas größerem Rahmen ein spannendes vorweihnachtliches Programm geben.
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