Ketsch. Ende Mai fällt auf der zwischen Altrhein und Anglersee gelegenen Ketscher Badeeinrichtung turnusgemäß der Startschuss für die Freibadsaison. Zu den Badeanlagen zählen die in Edelstahl gehaltene Schwimmhalle und das Sportbecken, welches für sportlich orientierte Schwimmer eine abgetrennte Bahn bereithält, um nicht permanent den Verkehr umschiffen zu müssen. Akrobaten der Lüfte können ihre Manöver bei einem separaten Springerbecken mit Ein-, Drei und Fünfmeterturm und sicheren 3,70 Meter Wassertiefe einstudieren.
Für die kleineren Badegäste steht ein Spielplatz und ein ausgedehntes Kinderplanschbecken zur Verfügung, welches sich über zwei Ebenen, die auf der einen Seite mit Treppen und auf der anderen Seite mit der etwa 50 Meter fassenden Riesenrutsche verbunden sind, erstreckt.
Überregionale Anziehungskraft: Das Ketscher Wellenbad ist ein Besuchermagnet
Der Star der Badeanstalt ist nicht in Edelstahl gehalten, gehört seit eh und je zum Repertoire und übt eine überregionale Anziehungskraft aus. Die Rede ist vom mit raffinierter Mechanik ausgestatteten Wellenbecken. Viel Know-how, Zeit und finanzielle Mittel wurden investiert, um unterschiedliche Wellenbilder anzuströmen und den Gästen in der tosenden Brandung einen Nervenkitzel der Extraklasse zu bieten.
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Doch damit nicht genug: Zu dieser fast unbegrenzten, mit Liegewiesen durchzogenen Fläche kommt die Badestelle Hohwiese am Hohwiesensee hinzu, wodurch die Anlage im Sommer eine Kapazität von gut und gerne 3000 Besuchern und mehr aufnehmen kann. Regelmäßig unter den Gästen tummelt sich beispielsweise Luise Ranglein aus Hockenheim, die – wie Ihre Familienmitglieder – eine Dauerkarte besitzt und bei jeglichem Wetter im Bad anzutreffen ist: „Wir schätzen das fast unerschöpfliche Angebot, insbesondere für die Kinder, freuen uns über die moderat gehaltenen Preise und sind schon voller Vorfreude auf die Sommermonate.“
In der Tat ist – neben den zahlreichen Besuchermagneten wie Wellenbad und Riesenrutsche – hauptsächlich das Wetter entscheidend für den Zustrom, was Werbung im klassischen Sinne beinahe überflüssig macht, so die Verantwortlichen des Bäderbetriebs in der Enderlegmeinde.
Die Ketscher Badeanlage ist auf dem neusten Stand der Technik
Die Anlagen der von der Gemeinde Ketsch getragenen, öffentlichen Bäder zählen zu den ersten in der Region. Das Hallenbad wurde am 17. März 1967 eröffnet und in den 1970er-Jahren entschloss sich die Enderlegemeinde, ein Freibad zu bauen. Im Jahr 2000 wurde eine Renovierung der Freibäder in vier Abschnitten beschlossen, die von 2001 bis 2004 andauerte und die Badeanlagen auf den neuesten Stand der Technik brachte, was Hygiene, Sicherheit und bauliche Substanz anbelangt.
Darauf folgte eine „Generalüberholung“ des Hallenbads in den Jahren 2006 und 2007. Was das gegenwärtig heiß diskutierte Thema Nachhaltigkeit anbelangt, hat man laut Angaben des Betreibers einen Anfang gemacht: Im technischen Bereich wurden zeitgemäße, ökonomischere Pumpen verbaut und an den Heizungs- und Lüftungsanlagen wird gegenwärtig geprüft, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um dann konsequent in naher Zukunft umgesetzt zu werden.
Ansonsten befinden sich Technik, Becken und sanitäre Anlagen, nicht nur laut Aussagen der Verantwortlichen, in einem ausgezeichneten Zustand, was in absehbarer Zeit keine weiteren Maßnahmen erforderlich macht.
Sicherheit, Personal, Technik: Armin Luksch zieht die Fäden im Ketscher Freibad
Als Bäder- und Betriebsleiter der Innen- und Außenanlagen zeichnet sich Armin Luksch seit 1992 verantwortlich. Die Zuständigkeit des Ketscher Urgesteins umfasst das komplette Areal und die Aufgabenbereiche Technik, Personal, Bestellungen, Sicherheit, Aufsicht, Hygiene sowie Organisation und Ablauf.
Auch bei baulichen Maßnahmen im Zuge einer Renovierung und Sanierung geht kein Weg an ihm vorbei. Großen Wert legt Luksch auf eine professionelle, beinahe generalstabsmäßig geplante Vorbereitung auf die Badesaison. Dies umfasst eine komplette Reinigung der Anlage, wobei hier nachhaltig und ressourcenschonend bei ablaufendem Wasser gereinigt wird.
„Die der Vorbereitung zu Grunde liegenden Bereiche Bürokratie und Sicherheitsvorkehrungen sind mittlerweile extrem“, ist sich Luksch seiner Verantwortung bewusst und verweist in diesem Zusammenhang etwa auf die gesetzliche Notwendigkeit der Beauftragung einer Fremdfirma bei der saisonalen Erstwartung der Chlorwasseranlage.
Drei Rettungsschwimmer der DLRG sind in Ketsch im dauerhaften Einsatz
Die hervorragend aufeinander eingespielte und sich blind verstehende Mannschaft des Kapitäns setzt sich aus vier Fachangestellten für Bäderbetriebe zusammen. Diese werden im Sommer durch drei Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ergänzt, die zumindest das silberne Abzeichen tragen und ein wachsames Auge auf das nasse Treiben haben.
Neben dem Kassenpersonal, das den Eintritt nach wie vor auf analoge und manuelle Weise regelt, kümmert sich eine externe Reinigungsfirma um die hygienische Instandhaltung. Für die Verpflegung sorgt ein Kiosk mit vielen Sitzgelegenheiten und einer Sonnenterrasse, das durch einen lokalen Pächter betrieben wird und den Besuchern – sofern geöffnet – eine breite Palette an flüssiger und fester Verpflegung offeriert.
Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel kann zweifelsohne als nicht optimal angesehen werden, den Besuchern bietet das angrenzende Festgelände jedoch eine ausreichend große Anzahl an Parkplätzen.
Schwimmkurse und Aquafitness: In der Ketscher Badeanlage gibt es zahlreiche Angebote
Über die Gemeinde bietet das Ketscher Bad durchgehend Kinderschwimmkurse und Aquafitness in der Hallenbadsaison an. Zudem werden die Räumlichkeiten an Schulen und Vereine zu Unterrichtszwecken zur Verfügung gestellt. Die DLRG und Tauchvereine nutzen vor allem das Hallenbad, um zu trainieren.
Auf trockenem Boden möchte man laut den Verantwortlichen in dieser Saison ein Event in Form einer Musikveranstaltung auf der Terrasse organisieren und wird dies zeitnah kommunizieren und somit geht das Ketscher Sommermärchen in seine nächste Runde.
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